Kreditkarte, Bargeld & Co.: Die perfekte Urlaubsvorbereitung fürs Portemonnaie

Der Urlaub steht vor der Tür, doch bei der Vorbereitung der Reisekasse lauern versteckte Kostenfallen. Vom zu niedrigen Kartenlimit bis hin zu teuren Fremdwährungsgebühren - wer einige wichtige Punkte beachtet, spart im Urlaub bares Geld und vermeidet unangenehme Überraschungen.
Kartenlimits vor der Abreise überprüfen und anpassen
Ein oft übersehener Punkt bei der Reisevorbereitung sind die Verfügungsrahmen der eigenen Zahlungskarten. Wie aus einer aktuellen Mitteilung des Dienstleisters Euro Kartensysteme hervorgeht, ist der Verfügungsrahmen von Giro- und Kreditkarten im Ausland häufig geringer als in Deutschland. Diese Sicherheitsmaßnahme kann zwar im Ernstfall vor Missbrauch schützen, im Urlaub aber den finanziellen Spielraum deutlich einschränken.
Besonders tückisch wird es bei Hotel- und Mietwagenbuchungen, da hier meist eine Kaution auf der Kreditkarte reserviert wird. Der Betrag wird zwar nicht abgebucht, schmälert aber trotzdem den verfügbaren Kreditrahmen erheblich. Bei einem zu geringen Verfügungsrahmen kann es bei weiteren Kartenzahlungen oder Bargeldabhebungen dann eng werden. Tages- oder Wochenlimits lassen sich bei Banken in der Regel vorübergehend - ausschließlich für den Reisezeitraum - anpassen. Oft funktioniert dies bequem per Online-Banking oder App, sodass sich der Aufwand in Grenzen hält.
Die richtige Kartenwahl spart hohe Auslandsgebühren
Bei der Auswahl der passenden Reisekreditkarte können Urlauber erhebliche Summen einsparen. Mit einer durchschnittlichen Kreditkarte entstehen beim Bargeldabheben im Ausland bis zu drei Prozent Gebühren sowie mindestens fünf Euro pro Abhebung. Wie Reisetopia in seinem Vergleich von August 2025 berichtet, können bei einer 100-Euro-Abhebung schnell zehn Euro und mehr an Gebühren anfallen - Geld, das dann in der Reisekasse fehlt.
Besonders bei Reisen außerhalb der Eurozone fallen zusätzlich Fremdwährungsgebühren an, die sich bei regelmäßiger Kartennutzung schnell summieren. Als Faustregel gilt: Wer im Jahr umgerechnet 4.000 Euro in einer Fremdwährung ausgibt, zahlt mit einer herkömmlichen Kreditkarte zwischen 40 und 80 Euro "versteckte" Gebühren. Kostenlose Reisekreditkarten verzichten hingegen komplett auf Fremdwährungsgebühren und ermöglichen weltweite kostenlose Bargeldabhebungen.
Bei der Kartennutzung im Ausland sollten Reisende grundsätzlich die Abrechnung in Landeswährung wählen. Sowohl am Geldautomaten als auch beim Bezahlen in Geschäften wird oft eine Sofortumrechnung in Euro angeboten, die jedoch meist mit einem deutlich schlechteren Wechselkurs verbunden ist als die spätere Abrechnung durch die Heimatbank.
Der optimale Mix für maximale Sicherheit
Die perfekte Reisekasse besteht nach Empfehlung der Stiftung Warentest aus einer Kombination verschiedener Zahlungsmittel: etwas Bargeld für die ersten Stunden im Ausland, die Girocard sowie eine Kreditkarte. Damit ist man fast überall in der Welt auf der sicheren Seite. Scheine und Münzen sollten jedoch keine Hauptrolle spielen - zu groß ist die Gefahr von Diebstählen in touristischen Regionen.
Wie das Handelsblatt in seinem Kreditkarten-Ratgeber empfiehlt, sollten Urlauber bestenfalls zwei Karten mitnehmen, um eine der beiden im Hotelsafe deponieren zu können. Dies bietet zusätzliche Sicherheit, falls eine Karte verloren geht oder gestohlen wird. Für den Notfall sollte die zentrale Sperrhotline +49 116 116 immer griffbereit sein, um verlorene oder gestohlene Karten sofort sperren zu lassen. Moderne Banken bieten zudem die Möglichkeit, Karten direkt per App zu sperren, was im Ausland besonders praktisch ist.
Eine Umfrage der norisbank aus dem Sommer 2025 zeigt, dass sich die Zahlungsgewohnheiten der Deutschen weiter in Richtung bargeldlos entwickeln: Über drei Viertel der Befragten geben an, im Urlaub am liebsten mit Kreditkarte zu zahlen. Mehr als die Hälfte bevorzugt grundsätzlich bargeldlose Zahlungsmethoden - ein Trend, der sich durch die hohe Kartenakzeptanz und die Möglichkeit, kostenfrei zu bezahlen, weiter verstärken dürfte. Wer seine Reisekasse optimal vorbereitet, profitiert nicht nur von mehr Komfort, sondern schont auch das Urlaubsbudget erheblich.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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