Deutliche Unterschiede bei der Höhe der Medaillenprämie für Olympioniken

Die Athleten bekommen für einen Sieg bei den Olympischen Spielen in Tokio Prämien ausgezahlt. Je besser die Platzierung, desto höher die Prämie. Für Medaillengewinner gibt es besonders viel. Allerdings unterscheiden sich die Prämien deutlich - abhängig vom Aussende-Land der Sportler.
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Zwar zahlt das Olympische Komitee keine Preisgelder, allerdings prämieren die Länder, aus denen die Athleten kommen, ihre Siege. Doch es gibt teilweise deutliche Unterschiede bei der Höhe der Prämienauszahlung.
Platz eins bis acht werden prämiert
Seit 2014 bekommen Olympiagewinner für eine Goldmedaille 20.000 Euro, für Silber 15.000 Euro und für Bronze 10.000 Euro von der Stiftung Deutsche Sporthilfe ausgezahlt. Sie wird überwiegend aus Fundraising, Spenden, Briefmarken- oder Lotterieerlösen finanziert.
Zuvor war die Prämie niedriger. Für Gold gab es 15.000 Euro, für Silber 10.000 Euro und für Bronze 7.500 Euro. Jeder Sportler bekommt die Prämie allerdings nur einmalig. Gewinnt ein deutscher Athlet also zwei Mal Gold, bleibt es bei 20.000 Euro. Staffel- und Mannschaftssportler bekommen eine durch den Gutachterausschuss gesondert festgelegte Prämie, wie die Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode ISPO auf ihrer Website unter Berufung auf die Deutsche Sporthilfe erklärt.
Aber auch abseits des Podiums platzierte Athleten werden prämiert. Platz vier erhält 5.000 Euro, Platz fünf 4.000 Euro, Platz sechs 3.000 Euro, Platz sieben 2.000 Euro und Platz acht 1.500 Euro. Die Beträge werden jedoch immer erst mit einem Jahr Verzögerung und dann über zwölf Monate ausgezahlt.
Athleten aus Singapur bekommen mehr als 30-mal so viel für Gold
Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland aber bei der Prämienauszahlung weit hinterher. Wie ISPO berichtet, bekommen aus dem Austragungsort Japan stammende Athleten für eine Goldmedaille umgerechnet etwa 38.000 Euro. In Polen sind es 50.000 Euro und zusätzlich eine monatliche lebenslange und steuerfreie Rente von 60 Prozent des Durchschnittseinkommens ab dem 40. Lebensjahr. Singapur liegt mit einer Auszahlung in Höhe von 630.000 Euro an der Spitze der einmaligen Prämienzahlung.
Hierzulande muss man es sich also leisten können, eine Sportart in der Art zu betreiben, dass es für Olympia reicht. Finanzielle Unterstützung auf dem Weg dorthin gibt es dennoch für einige Athleten. So werden laut ISPO vom deutschen Olympiateam aktuell etwa ein Drittel der Mitglieder durch das Elite-Programm vom Sponsor Mercedes-Benz mit je 400 bis 800 Euro im Monat gefördert. Im Eliteplus-Programm werden laut der Website außerdem 50 Sportler mit 1.800 Euro im Monat für maximal eineinhalb Jahre finanziert.
Kritik an niedriger Prämie
Viele Athleten kritisieren die niedrigen Prämien für deutsche Olympiasieger. Das schaffe kaum Anreiz für junge Talente und "ist ein bisschen zu wenig, man präsentiert ja auch das Land, da erwartet man dann schon, dass ein bisschen mehr Anerkennung kommt", zitiert die FAZ den Kanuten Sideris Tasiadis. Oliver Zeidler, der Ruder-Weltmeister, finde laut der Zeitung sogar, dass der Gold-Lohn ein bisschen peinlich sei und man mindestens eine Null ergänzen solle.
Auch der frühere Olympiateilnehmer Markus Deibler kritisierte nach den Olympischen Spielen in Rio 2016: "In einem Land, in dem ein Olympiasieger 20.000 Euro Prämie bekommt und ein Dschungelkönig 150.000 Euro, sollte sich niemand über fehlende Medaillen wundern", schrieb der 26-jährige Schwimmer bei Facebook. Grund war damals eine Diskussion über die geringe Anzahl an Medaillen, die Deutschland zu dieser Zeit geholt hatte, wie der Spiegel berichtete.
Die deutsche Sporthilfe jedoch weist in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur die Kritik zurück. Prämien seien nicht ihre Kernaufgabe. Vielmehr ginge es darum, die Sportler dauerhaft während des Weges zum Erfolg zu fördern.
Olympia als Nebentätigkeit
Viele der Sportler sind laut RP Online bei der Polizei, Bundespolizei oder der Bundeswehr und verdienen ein durchschnittliches Gehalt von 2.500 Euro im Monat. Zwar kämen die Fördergelder von Sponsoren oder der deutschen Sporthilfe hinzu, allerdings benötige man für die Vorbereitung auf die olympischen Spiele viel Training und Zeit.
Deswegen halten nicht alle Athleten eine höhere Prämie für den richtigen Anreiz. So zitiert die FAZ den Säbelfechter Max Hartung, der eine kontinuierliche Förderung für sinnvoller hält. Zudem liege auf den hohen Prämien anderer Länder auch teilweise ein Schatten: "Länder und besonders autoritäre Staaten, die durch Sporterfolge ihr nationales Prestige steigern wollen, zahlen hohe Prämien und verursachen damit auch ungeheure Anreize zu betrügen und alles dafür zu tun".
Die Medaille an sich ist übrigens ISPO zufolge nicht besonders viel Wert. Bei den Sommerspielen in Rio habe eine Goldmedaille nur zu etwa einem Prozent aus Gold bestanden, das meiste sei Silber. Der reine Materialwert sei bei etwa 500 Euro anzusiedeln, erklärt ISPO unter Berufung auf Expertenschätzungen. Allerdings sollte der ideelle Wert einer olympischen Goldmedaille nicht unterschätzt werden. So habe der Boxer Wladimir Klitschko seine 1996 gewonnene Goldmedaille für eine Million Dollar an einen unbekannten Bieter verkauft. Wie ISPO erklärt, war dies der Grundstein für die Stiftung der Klitschko-Brüder.
Deniz Pense / Redaktion finanzen.net
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