Könnte die EZB einen EUR-USD Anstieg verhindern?

03.07.25 13:30 Uhr

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In den letzten Tagen haben sich einige Mitglieder des EZB-Rats besorgt über die Stärke des Euros geäußert. Damit schlagen die Notenbanker einen neuen Ton an. Schließlich hatte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor nicht allzu langer Zeit noch fast entzückt über die Entwicklung der Gemeinschaftswährung gezeigt. Diese reflektiere zunehmendes Vertrauen in die Euro-Wirtschaft etc. Schon damals kam mir das suspekt vor. Und siehe da: Doch so genehm ist e...

Frankfurt am Main, Germany -May 13th 2019. European Central Bank (ECB) Tower and Skyline with a orange-blue Sunsetreflected on the water of the Main River. The sun shines through the ECB towers

In den letzten Tagen haben sich einige Mitglieder des EZB-Rats besorgt über die Stärke des Euros geäußert. Damit schlagen die Notenbanker einen neuen Ton an. Schließlich hatte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor nicht allzu langer Zeit noch fast entzückt über die Entwicklung der Gemeinschaftswährung gezeigt. Diese reflektiere zunehmendes Vertrauen in die Euro-Wirtschaft etc. Schon damals kam mir das suspekt vor. Und siehe da: Doch so genehm ist eine Euro-Aufwertung den Währungshütern dann doch nicht. EZB-Vize De Guindos nannte sogar ein konkretes Wechselkursniveau: Ein EUR-USD-Kurs über der 1,20-Marke wäre “problematisch”.

Selbstverständlich verfolgt die EZB kein konkretes Wechselkursziel, da dies gegen die Vereinbarung der G20 hinsichtlich ihrer Wechselkurspolitik verstoßen würde. Was De Guindos genau damit meint, ist nicht das Niveau an sich, sondern die Geschwindigkeit in der der Wechselkurs dieses Niveau erreicht. Es sind vor allem schnelle und ausgeprägte Wechselkursbewegungen, die etwa Unternehmen in ihrer Planungssicherheit beeinträchtigen können und daher realwirtschaftlich relevant werden. Bislang hat der handelsgewichtete Euro-Wechselkurs seit seinem Tief im Februar um über 7% aufgewertet. Das ist in der Tat eine ordentliche Bewegung in der Kürze der Zeit. In ihren jüngsten Projektionen rechnet die EZB mit einem im Durchschnitt nur noch leicht höheren Wert für das von ihr präferierte Maß (siehe Abbildung). Setzt sich der Aufwertungstrend also fort, müsste sie ihre Prognosen anpassen, d.h. u.a. eine gedämpftere Inflation unterstellen. Das wiederum würde Spielraum für eine lockerere Geldpolitik eröffnen.

De Guindos hat mit dem Hinweis auf die 1,20-Marke eine ziemlich klare rote Linie gezogen. Das Problem mit Grenzen: Diese werden gerne ausgetestet. Wenn EUR-USD also die Marke alsbald brechen würde, würde der Markt gespannt darauf warten, wie die EZB hierauf reagiert. Bleibt sie tatenlos, könnte der Euro umso stärker aufwerten. Senkt sie als Reaktion ihre Zinsen (Devisenmarktinterventionen sind angesichts des G20-Abkommens ausgeschlossen), könnte dies die Aufwertung initial bremsen, aber eine deutliche Abwertung gegenüber dem US-Dollar wird sie wohl kaum bewirken können. Denn jedermann weiß, dass sie den Leitzins nicht unendlich senken kann.

Problematisch ist aber vor allem Folgendes: Der Anstieg des EUR-USD-Kurses ist nicht auf eine Diskrepanz in der Geldpolitik zwischen den USA und dem Euroraum zurückzuführen – das mag höchstens marginal relevant sein –, sondern in erster Linie auf eine USD-schädliche US-Politik. Wie weit der EUR-USD-Kurs noch steigt, hängt maßgeblich davon ab, was die Herrschaften im Weißen Haus aushecken. Und darauf haben Lagarde und ihre Kollegen leider keinerlei Einfluss. Daher wage ich zu bezweifeln, dass sie einen Anstieg über 1,20 verhindern könnten – zumindest, wenn dieser durch eine USD-Schwäche angetrieben würde.

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