Derivate: Warum sind diverse Scheine nicht mehr handelbar?
15.08.18 17:30 Uhr

Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Rechts-, Finanz- und Versicherungsthemen.
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von Jens Castner, €uro am Sonntag
Ich handle bei zwei Depotbanken. Beide haben mir kürzlich mitgeteilt, dass Inline-Optionsscheine nicht mehr erworben werden können.
Angeblich gibt es hierzu eine neue Gesetzgebung. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie etwas Licht ins Dunkel bringen könnten. Gibt es Aktivitäten
seitens der Verbände oder Emittenten, diese
Beschränkung wieder aufzuheben?
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€uro am Sonntag: Seit dem 1. Juli hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA den Handel mit sogenannten binären Optionen für Privatanleger untersagt. Das sind Alles-oder-nichts-Produkte, bei denen es entweder die volle Auszahlung gibt oder den Totalverlust. Zunächst schienen Inline-Optionsscheine nicht unter diese Regulierung der ESMA zu fallen. Der Text der Aufsichtsbehörde ist allerdings schwammig, daher bieten die Emittenten sicherheitshalber die Produkte Inliner sowie Stay-Low- und Stay-High-Optionsscheine vorerst nicht mehr an, bis die Sache geklärt ist.
Zunächst gilt die Handelsaussetzung für einen Zeitraum von drei Monaten. Verhandlungen mit den Aufsichtsbehörden laufen. Die Emittenten dachten wohl, sie könnten das noch abwenden, deshalb haben sie es den Kunden, Banken, Brokern und der Öffentlichkeit leider erst auf den letzten Drücker mitgeteilt.
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