Aktien Frankfurt: US-chinesische Zoll-Einigung treibt Dax gen 24.000 Punkte

12.05.25 11:58 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Entspannung im Zollkrieg zwischen den USA und China hat am Montag den DAX auf seinem Rekordlauf weiter nach oben getrieben. Der deutsche Leitindex näherte sich der Marke von 24.000 Punkten deutlich an, bevor nicht zuletzt Verluste der Rheinmetall-Aktie für ein Schmelzen der Dax-Gewinne sorgten.

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Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, haben die beiden weltgrößten Volkswirtschaften beschlossen, ihre Zölle gegenseitig für 90 Tage zu senken. Vor den Gesprächen in Genf waren die Erwartungen an den Ausgang des Treffens zwischen den USA und China zwar hoch gewesen, doch eine Senkung der Zölle hatten selbst viele Experten nicht erwartet. Unter den zuvor verhängten Zöllen war ein Handel zwischen beiden Ländern faktisch nicht mehr möglich, was sich auch auf die Weltwirtschaft ausgewirkt hatte.

Der Dax, der kurz nach dem Handelsstart bis auf rund 23.912 Punkte gestiegen war, legte zur Mittagszeit noch um 1,2 Prozent auf 23.790 Zähler zu. Laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt werden obendrein auch die womöglich anstehenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine positiv gesehen, was allerdings die Aktien der Rüstungsunternehmen unter Druck brachte.

Der MDAX stieg zur Mittagszeit um 0,7 Prozent auf 29.927 Zähler und kam damit ebenfalls etwas zurück. Verluste verzeichneten hier mit RENK und HENSOLDT auch Rüstungswerte.

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Was nach den 90 Tagen passiere, sei zwar immer noch nicht klar, doch reichten die ersten Neuigkeiten den Anlegern, "um das Risiko eines Handelskriegs nun vollständig aus den Kursen auszupreisen. Quer durch alle Asset-Klassen steigen die Kurse, während der sichere Hafen Gold auf einmal nicht mehr so attraktiv erscheint."

Während Rheinmetall am Dax-Ende 4,3 Prozent einbüßten, legten Auto- und Technologieaktien angesichts der Entspannung zwischen den USA und China zu. Infineon sprangen als Spitzenreiter um 7,7 Prozent hoch, gefolgt von Autowerten wie Porsche AG (Porsche), BMW, Mercedes (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) und Daimler Truck, die zwischen 4,2 und 6,2 Prozent stiegen.

Quartalszahlen standen vor allem von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe im Blick. Eine Teil-Übernahmeofferte für ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media SE) ließ die Anteile des Medienunternehmens im SDAX um rund 18 Prozent auf 7,03 Euro nach oben schnellen. Der tschechische Großaktionär PPF will seine Beteiligung von knapp 15 auf knapp unter 30 Prozent erhöhen und so unter der Schwelle bleiben, ab der eine Offerte für den gesamten Konzern Pflicht wäre. Damit geht PPF auf Konfrontationskurs zum anderen Großaktionär MFE.

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Im MDax nahmen United Internet die Spitze ein mit plus 9,4 Prozent. Tochter IONOS legte im SDax um 9,0 Prozent zu, während Tochter 1&1 nach anfänglichen Gewinnen um 1,4 Prozent nachgaben. Kosten für den Netzausbau bei 1&1 das Ergebnis des Mutterkonzerns im Auftaktquartal gedrückt, doch das Jahresumsatzziel wurde leicht angehoben. Tochter Ionos wurde unterdessen aufgrund besserer Geschäfte in der kleineren Sparte AdTech rund um digitale Werbung und Domain-Handel ergebnisseitig optimistischer für das laufende Jahr, was die Aktie half, ihr Rekordhoch aus der vergangenen Woche zu übertreffen.

Die Anteile des SDax-Neulings ProCredit legten nach Quartalszahlen des Finanzinstituts um 3,2 Prozent zu und erreichten zeitweise bei 11,45 Euro den höchsten Stand seit 2018./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com

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