Stimmentausch in den USA: Mit dieser irren Idee soll Hillary Clinton sicher US-Präsidentin werden

Der US-Wahlkampf geht in die Endrunde und die Unterstützer der beiden Präsidentschaftskandidaten geben noch mal alles. Internetaktivisten haben eine Möglichkeit ausgelotet, wie vor allem eins gesichert werden soll: Zu verhindern, dass der nächste US-Präsident den Namen Donald Trump trägt.
Neuer Tag, neue Umfrageergebnisse: Keiner der aktuellen Bewerber um den höchsten Posten im Weißen Haus hat den Wahlsieg sicher in der Tasche. Entschieden wird die US-Präsidentschaftswahl voraussichtlich einmal mehr in den so genannten "Swing States" - in Staaten also, in denen keine der etablierten Parteien über eine sichere Mehrheit verfügt und erst am Wahltag feststeht, wer die Oberhand gewinnt. Wähler, die sichergehen wollen, dass sie mit ihrer Stimme einem Wahlsieg von Donald Trump verhindern können, haben nun diverse Möglichkeiten - auch per App.
Stimmentausch für Hillary
Die Organisation "Republicans for Clinton: Country before Party" kam als eine der ersten mit der Idee auf den Markt: US-Wahlberechtigte können ihre Stimmen tauschen. Über ihre Webseite können sich Wähler für einen Stimmentausch registrieren lassen. Das Angebot richtet sich dabei insbesondere an Republikaner in den Swing States, die sich trotz Zugehörigkeit zur eigenen Partei nicht mit Donald Trump als zukünftiger US-Präsident anfreunden können und stattdessen für die Grünen-Kandidatin Jill Stein oder den Liberalen Gary Johnson abstimmen wollen. Das Angebot der Organisation: Die Bewohner der Swing States bekommen Partner aus Bundesstaaten zugewiesen, in denen Hillary Clintons Wahlsieg sicher ist. Mit diesem Partner tauschen sie dann ihre Wählerstimme. Swing State-Bewohner stimmen also für Hillary Clinton, Bewohner aus Pro-Clinton-Bundesstaaten machen ihr Kreuz dafür bei Gary Johnson oder Jill Stein. Um den Einwohnern den Stimmentausch zu versüßen, erhalten Swing State-Bewohner sogar zwei Partner zugewiesen - für ihre eine Stimme, die an Hillary Clinton gehen soll, stimmen also zwei Wähler aus Clinton-sicheren Staaten für ihre Wunschkandidaten ab.Auch das Startup Trimian ist auf den Stimmentausch-Zug aufgesprungen und hat prompt eine entsprechende App mit den Namen #NeverTrump in den iOS und Android-Appstore gestellt. iPhone-User können hier ebenso wie Besitzer von Android-Geräten schnell und unkompliziert einen Partner für den gewünschten Stimmentausch finden. Das Ziel der App ist klar: "Ob rot oder blau: Wir müssen uns alle darüber einig sein, dass Trump bei dieser Wahl geschlagen werden muss. Lasst uns sicherstellen, dass Hillary die Swing States gewinnt - und dass die Wählerstimmen für die übrigen Parteien wirklich zählen."
Vorgehen völlig legal
Wer das Angebot annimmt und seine Wählerstimme gegen eine oder mehrere andere eintauscht, macht sich übrigens nicht strafbar. Die "Washington Post", die sich auf einen Juristen beruft, sieht in derartigen Angeboten keine illegale Aktion. Der Stimmentausch dürfe nur nicht gegen Geld oder andere Zuwendungen erfolgen, sondern muss freiwillig und Stimme gegen Stimme erfolgen. Überprüfbar dürfte dies allerdings wohl nicht sein. Ebenso wenig, ob sich der jeweilige Tauschpartner an die Vereinbarung hält und seine Wählerstimme tatsächlich einem anderen als dem eigenen Wunschkandidaten gibt. Denn rechtlich bindend ist eine derartige Vereinbarung natürlich nicht. Teilnehmer müssen darauf vertrauen, dass der Tausch ihrer Wählerstimme nicht nach hinten losgeht.Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Niyazz / Shutterstock.com, 3dfoto / Shutterstock.com