"Weiterhin negativ"

ZEW-Index steigt zum Jahresende stärker als erwartet

11.12.18 11:18 Uhr

ZEW-Index steigt zum Jahresende stärker als erwartet | finanzen.net

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Dezember wesentlich deutlicher verbessert als erwartet.

Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf minus 17,5 Punkte von minus 24,1 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich eine Zunahme auf minus 24,0 vorausgesagt. Das ZEW warnte aber davor, die positiven Daten überzuinterpretieren.

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"Die Konjunkturerwartungen sind trotz dieser Verbesserung weiterhin negativ und erheblich unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 22,5 Punkten", betonten die Mannheimer Wirtschaftsforscher. "Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich im Dezember weiter deutlich verschlechtert." Der Index der Lagebeurteilung ermäßigte sich von 58,2 auf 45,3 Punkte. Erwartet worden war nur ein Rückgang auf 56,3.

"Der Anstieg der Konjunkturerwartungen im Dezember ist erfreulich, sollte aber nicht überinterpretiert werden", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage habe sich sowohl für Deutschland als auch das Eurogebiet erheblich verschlechtert. "Dies deutet auf ein relativ schwaches Wirtschaftswachstum im vierten Quartal hin." Nach wie vor blieben Unsicherheiten wie der schwelende internationale Handelskonflikt und der Brexit bestehen, die vor allem die privaten Investitionen und die Exporte negativ beeinflussten.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Dezember ebenfalls. Der entsprechende Indikator stieg um 1,0 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 21,0. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich aber um 6,1 auf 12,1 Zähler.

MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: ZEW