"Zweischneidiges Schwert"

Russland reagiert wütend auf neue US-Sanktionen

17.07.14 15:23 Uhr

Russland reagiert wütend auf neue US-Sanktionen | finanzen.net

Russland hat wütend auf die neuen US-Sanktionen reagiert, die wegen der anhaltenden Gewalt in der Ukraine verhängt wurden.

Das russische Außenministerium warnte, dass Sanktionen ein "zweischneidiges Schwert" seien und dass auch amerikanische Unternehmen betroffen sein würden. Präsident Wladimir Putin warnte bei einem Gipfeltreffen in Brasilien vor einem "Bumerang-Effekt", der die USA treffen kann.

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   Bislang hatten russische Regierungsvertreter oft nur mit einem Schulterzucken auf die verhängten Sanktionen reagiert. Dies scheint sich nun zu ändern. Die am Mittwoch beschlossenen Strafmaßnahmen der USA richten sich unter anderem gegen russische Unternehmen aus dem Rüstungs-, Finanz- und Energiesektor. Für mehrere bedeutende russische Unternehmen schränkten die USA den Zugang zum US-Kapitalmarkt stark ein.

   Die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland zeigte auch an den russischen Finanzmärkten ihre Wirkung. An den Börsen in Moskau gaben die Kurse deutlich nach. Der Micex-Index fiel um 2,6 Prozent, der in US-Dollar denominierte RTS-Index gab gar 4,0 Prozent ab. Der Rubel fiel auf den tiefsten Stand seit einem Monat.

   Premierminister Dmitri Medwedew warnte, dass "Gegenmaßnahmen gegen ausländische Firmen und Personen" ergriffen werden könnten. Er nannte jedoch keine Details. "Alle Sanktionen sind schlecht, sie verbessern weder die Stimmung in der Wirtschaft noch in der Bevölkerung, und sie führen offensichtlich niemals zu einem Erfolg." Es werde nur die anti-westliche Stimmung geschürt.

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   Auch die Europäische Union verschärfte ihre Sanktionen gegen Russland. Die EU-Strafmaßnahmen zielen nun auf Unternehmen, staatliche Stellen oder Organisationen, "die die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen".

   Bislang allerdings sind die USA und die EU vor Sanktionen gegen ganze russische Wirtschaftszweige zurückgeschreckt. Dies wäre die härteste Stufe von Strafen und würde die schon angeschlagene russische Wirtschaft empfindlich treffen.

DJG/DJN/apo/bam

(MOSKAU) Dow Jones Newswires

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