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Aktionäre irregeführt?

Unternehmer spendet Millionen - und hilft dabei eigentlich nur sich und seiner Firma

13.03.17 08:59 Uhr

Unternehmer spendet Millionen - und hilft dabei eigentlich nur sich und seiner Firma | finanzen.net

Dr. Patrick Soon-Shiong belegt auf der Realtime-Liste der reichsten Menschen der Welt von Forbes mit einem geschätzten Vermögen von 8,3 Milliarden US-Dollar Platz 159. Von seinem Reichtum wollte er auch etwas an andere abgeben - zumindest ließ er es so aussehen.

Im September 2014 ließ sich der Arzt und Unternehmer Dr. Patrick Soon-Shiong als Philanthrop feiern. Zu diesem Zeitpunkt machte er seine Millionen-Spende an die University of Utah öffentlich. 12 Millionen US-Dollar übergab er der Bildungsanstalt.

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Der Spenden-Vertrag

Gerade bei einer so hohen Spende wird in der Regel auch ein Vertrag zwischen dem Spender und dem Empfänger aufgestellt. So auch im Fall zwischen Soon-Shiong und der Universität. Öffentliche Aufzeichnungen aus diesen Dokumenten liegen dem Onlineportal STATnews vor und wurden von Experten untersucht.

Es wurde festgelegt welche Summe an die Universität geht und wofür das Geld genutzt werden soll. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Soon-Shiong legte im Allgemeinen fest, dass die Spende in die Forschung verschiedener genetischer Krankheiten fließen solle. Genauer gesagt sollen laut den Dokumenten 10 Millionen US-Dollar in bestimmte medizinische Analysen investiert werden. Zwar wird nicht genannt, wer mit den Analysen beauftragt werden soll, doch sind die Einschränkungen im Vertrag so streng, dass für die Universität nur ein Unternehmen in Frage kommt: NantHealth.

Zahlung an NantHealth laut Experten fragwürdig

Das Biotech-Unternehmen NantHealth wird von Soon-Shiong geleitet. Er hat also im Spenden-Vertrag mit der University of Utah vermerken lassen, dass ein Großteil des Geldgeschenks wieder an seine eigene Firma gehen soll.
Genau diese Tatsache sehen Experten als fragwürdig. "Sie waschen ihre Mittel durch die University of Utah" sagt Marc Owens, Steueranwalt bei Loeb & Loeb. Auch Brian Galle, Jura-Professor an der Georgetown Universität, zeigt sich verwundert über den Deal: "In meiner ersten Reaktion war ich überrascht, dass die Anwälte der University of Utah der Unterzeichnung zustimmten."

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NantHealth-Aktionäre irregeführt?

Und damit nicht genug: Nicht nur der Spenden-Deal scheint suspekt, auch die Informationspolitik des Unternehmens gegenüber den NantHealth-Aktionären scheint bedenklich. Der Konzern ging im vergangenen Jahr an die Börse und ist darum gezwungen seine Zahlen öffentlich zu machen.
Bei der Bilanzvorlage für das dritte Quartal 2016 gab der Konzern an, 524 Aufträge eines bestimmten Krebstests erhalten zu haben, zwei Drittel davon von der University of Utah. Allerdings legt die Sprecherin der Universität, Julie Kiefer, die Dinge etwas anders dar. Die Universität habe nie diese Tests von NantHealth geordert, bezahlt wurde das Unternehmen für genaue genetische Sequenzierungen, die ausschließlich für präklinische Studien gedacht waren. Auch die leitende Genetikerin der Universität, Deborah Neklason, konnte sich nicht erklären, wieso NantHealth dies als Arbeit an Krebstests deklarierte.
Für den Konzern hätte diese Praxis jedoch einen einfachen Nutzen: Das Kerngeschäft von NantHealth besteht aus diesen Krebstests und die mutmaßlich aufgeblasenen Zahlen könnten als Beschwichtigungs-Strategie dienen.

Laut dem Magazin Fortune sind für Soon-Shiong Vorwürfe aus dieser Ecke nichts Neues. Bereits im Vorfeld meldeten sich zwei ehemalige Angestellte, sogenannte Whistleblower, zu Wort: Führungskräfte des Unternehmens "waren in einer Vielzahl von betrügerischen Aktivitäten verwickelt, die, wenn sie Investmentbankern, Kunden und der Öffentlichkeit bekannt würden, wesentlich die Aktien des Unternehmens abwerten und vermutlich das Ende des Börsengangs bedeuten würden."

NantHealth-Papiere nach Börsengang im Keller

Der Aktie des Unternehmens konnten diese unter Umständen geschönten Zahlen jedoch nicht auf die Sprünge helfen. Als die Titel im Juni 2016 zum ersten Mal an der NASDAQ den Börsenhandel aufnahmen, notierten sie 33 Prozent über dem Ausgabepreis. Doch seitdem kennen die Titel nur eine Richtung: Nach unten. Sie verloren seit dem IPO satte 75 Prozent an Wert.



Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Kevork Djansezian/Getty Images

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Analysen zu NantHealth Inc

DatumRatingAnalyst
17.11.2017NantHealth BuyCanaccord Adams
27.06.2016NantHealth OverweightFirst Analysis Securities
27.06.2016NantHealth OutperformFBR Capital
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