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Börse Frankfurt-News: "Viele spannende Themen" (Zertifikate)

09.10.25 16:11 Uhr

Börse Frankfurt-News: "Viele spannende Themen" (Zertifikate) | finanzen.net

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - An den Kapitalmärkten reiht sich Rekord an Rekord. Die gute Stimmung beflügelt auch die Anlegerinnen und Anleger am Zertifikate-Markt. Über alle Assetklassen hinweg wird fleißig gekauft. Dabei setzen aber längst nicht alle auf weiter steigende Kurse.

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9. Oktober 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). "Nicht nur im Markt ist Momentum, das überträgt sich schnell auch auf Zertifikate", beschreibt Julius Weiss von HSBC die aktuelle Lage. In den vergangenen Wochen ist die Trading-Aktivität nach der vorherigen Sommerpause wieder angestiegen. Auch Manuel Tulezi von der ICF Bank erklärt, dass das Handelsvolumen im September deutlich zulegte. "Die Anleger sind gewillt zu investieren und es gibt viele spannende Themen, die gut laufen".

Riskante Short-Spekulationen in Gold und Silber

Dazu zählen vor allem die Edelmetalle. Gold ist das erste Mal überhaupt über die Marke von 4.000 US-Dollar geklettert und Silber steht nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 2011. Tulezi berichtet von "Momentum-Trades" der Gold- und Silber-Bullen, aber auch von vielen größeren Investments auf der Short-Seite. "Die antizyklischen Trades überwiegen aktuell eindeutig", bilanziert der Händler. Neben vielen Intraday-Emissionen stehen vor allem Produkte mit einem hohen Hebel im Fokus. Besonders gefragt ist derzeit ein 60-fach gehebelter Unlimited Turbo Put-Optionsschein auf Gold (DE000PJ9ZRC9), dessen Wert sich seit Monatsanfang allerdings fast geviertelt hat. Steigt die Feinunze über die Marke von gut 4.105 Dollar, verfällt der Schein wertlos. Damit rechnen die Käufer kurzfristig jedoch nicht. "Nach dem langen und starken Anstieg setzen die Anleger jetzt gezielt auf eine Gegenbewegung".

Im Bereich der etwas weniger volatilen Produkte überwiegen bei HSBC Trades auf Papiere, die von steigenden Kursen profitieren. Beliebt ist laut Weiß ein derzeit gut sechsfach gehebelter Open End Turbo Call auf Gold (DE000HT7XHW5) mit einer Knock-out-Marke bei rund 3.410 Dollar. "Gold und Silber stehen bei den Tradern gerade hoch im Kurs. Zertifikate bieten da eine relativ einfache Möglichkeit, am Kursverlauf zu partizipieren", erklärt der Derivate-Spezialist. Gold ist bei den Düsseldorfern aktuell der "Top2-Basiswert" (nach Anzahl der Trades), Silber "schafft es seit langem auch mal wieder in die Top-10".

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Attraktive Konditionen für Discounter auf Einzelaktien

Bei den Aktien-Zertifikaten rücken zunehmend Einzelwerte in den Fokus. "Nvidia und Rheinmetall werden auf diverse Weise gehandelt", meldet Tulezi. Nachgefragt wird zum Beispiel ein bis September 2026 laufendes Discount-Zertifikat auf Nvidia mit einem Cap bei 140 US-Dollar (DE000DU13ZW1). Die erhöhte Volatilität bietet hier attraktive Chancen für Seitwärtsrenditen. Dasselbe gilt für den Chipausrüster ASML, zu dem ebenfalls ein Discount Zertifikat (DE000PJ3XQB1) gekauft wird. Hier winkt im Herbst 2026 eine knapp zweistellige Rendite, wenn die Aktie dann mindestens bei 710 Euro notiert, aktuell steht sie bei 852 Euro.

Sehr erfolgreich verlief im September in den USA der Börsengang der auch in Frankfurt handelbaren Klarna Group. Der Ausgabepreis des schwedischen Zahlungsdienstleisters lag über der anvisierten Spanne und die Aktie stieg am ersten Handelstag trotzdem noch um rund 15 Prozent. Trotz der anschließenden Gewinnmitnahmen stieß die in dieser Woche erfolgte Platzierung einer Aktienanleihe Pro mit Barriere auf Klarna Group (DE000VH35AJ3) auf "reges Anlegerinteresse", wie David Hartmann vom Bankhaus Vontobel berichtet. Vor allem der von den Schweizern festgelegte Zinskupon von 19,25 Prozent dürfte dazu beigetragen haben. Während der zum Laufzeitende gesichert ist, hängt die Rückzahlung des Nennwerts in voller Höhe davon ab, ob die Aktie am Bewertungstag über dem Basispreis von 42,26 Euro schließt.

Von Thomas Koch, 9. Oktober 2025 © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)