Deutsche Wirtschaft macht wegen Ceta Druck auf Belgien
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Die deutsche Wirtschaft hat von Belgien wegen des drohenden Scheiterns des Ceta-Freihandelsabkommens von Kanada und der Europäischen Union (EU) ein Einlenken in der Sache gefordert.
"Belgien muss Ceta aus der politischen Geiselhaft entlassen", verlangte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo. "Nur mit Kompromissfähigkeit und Mut kann Europa die Globalisierung nach unseren europäischen Werten gestalten." Grillo meinte, dies seien "schwarze Tage für die europäische Handelspolitik". Mit der Blockade verspiele die EU das Vertrauen ihrer internationalen Partner.
Die Bundesregierung hofft trotz der Weigerung belgischer Regionen, dem Abkommen zuzustimmen, momentan noch auf eine Unterzeichnung des nach jahrelangen Verhandlungen vorliegenden Vertragswerks. Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will am Montagabend Gespräche führen.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber warf dem SPD-Chef allerdings am Montag nach einer Sitzung der Parteispitze einen "Zickzack-Kurs" vor und gab ihm eine Mitschuld an einem möglichen Scheitern des Abkommens. "Erst massiv für die Mitbestimmung der nationalen Parlamente zu werben und sich dann zum Ceta-Retter aufzuschwingen, das hat was von einem Treppenwitz", meinte Tauber.
(Mitarbeit: Stefan Lange)
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/kla
(END) Dow Jones Newswires
October 24, 2016 10:54 ET (14:54 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 54 AM EDT 10-24-16