Platow-Kolumne

16000 Euro sind viel – oder wenig

16.02.11 11:46 Uhr

16000 Euro sind viel – oder wenig | finanzen.net

Moderiert Jörg Pilawa bald „Wetten, dass …?“?

Nach dem Rückzug von Thomas Gottschalk gilt Pilawa als Favorit für dessen Nachfolge. Momentan arbeitet er sich freilich daran ab, dem RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“ öffentlich-rechtlich Paroli zu bieten. Seine Ratesendung „Rette die Million!“ ist eine Art „Wer wird Millionär?“ im Rückwärtsgang: Statt sich wie beim RTL-Original mit Wissen, Glück und Fingerzeigen von Günther Jauch von 0 Euro über 16000 Euro bis zur Million vorzuarbeiten, starten die Kandidaten direkt als Millionär und müssen ihren „Besitz“ verteidigen.

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Klingt originell? Ist aber ziemlich langweilig und obendrein frustrierend für die Kandidaten. Denn wer schon einmal eine Million hatte, sie Runde für Runde unter den Fingern zerrinnen sieht und schließlich mit 16000 Euro nach Hause geht, kann sich nur als Verlierer fühlen. Ganz anders der Kandidat bei Günther Jauch, der mit 0 Euro beginnt und sich 16000 Euro erspielt!

Die völlig unterschiedliche Wahrnehmung identischer Geldbeträge kennen Sie auch von der Börse. Beispiel „Referenzpunkt-Effekt“: Wer die Deutsche Telekom im Jahr 2000 zu 100 Euro kaufte, wird sich schwerlich davon überzeugen lassen, dass der aktuelle Kurs von 10 Euro eigentlich doch eine tolle Sache ist. Wer hingegen vor zwei Jahren zu 8 Euro einstieg und insgesamt 1,56 Euro Dividenden kassierte, urteilt milder.

Rational betrachtet ist es natürlich egal, mit welchem Einstandskurs ein Wertpapier in Ihrem Depot steht. Entscheidend ist nur, ob Sie ihm jetzt und heute steigende Kurse zutrauen! Ist das nicht mehr der Fall, werfen Sie es raus! Andernfalls halten Sie viel zu lange an Verliereraktien fest – immer in der Hoffnung, Ihre Kaufkurse irgendwann wiederzusehen – und blockieren so wertvolles Kapital, das Sie mit neuen Investments viel ertragreicher einsetzen könnten. Wetten, dass …?

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Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.