Platow-Kolumne

Bleiben Immo-Aktien im Keller?

21.10.09 10:59 Uhr

Bleiben Immo-Aktien im Keller? | finanzen.net

Immobilien- und Bankaktien gehören seit dem Ausbruch der Finanzkrise zu den Kellerkindern der Börse.

Nicht wenige Anleger meiden sie pauschal. Oft hören wir die Begründung, die Geschäftsmodelle dieser Konzerne seien wenig überzeugend und die Bilanzen intransparent. Beide Branchen haben derzeit klar ein Imageproblem. Seit dem IKB-Skandal im Juli 2007, der durch Fehlspekulationen auf dem US-Hypothekenmarkt ausgelöst wurde, trauen Investoren Banken und Immobiliengesellschaften offenbar alles zu.

Aufmerksame Beobachter waren lange vor dem Fall IKB in Hab-Acht-Stellung. Bereits im März 2007 hatte sich der DAXsubsector Real Estate klar vom allgemeinen Börsentrend abgekoppelt und war in einen kerzengeraden Abwärtstrendkanal eingeschwenkt, der erst zwei Jahre später beendet wurde. Im Juni 2007 bog auch der DAXsubsector Credit Banks nach Süden ab – Ende der Talfahrt erst im Frühjahr 2009! Während der DAX noch bis Jahresende 2007 seitwärts lief und fast am Hoch abschloss, deuteten die Kurven bei den Sektorindizes schon sehr früh an, dass Immobilien- und Bankaktien auf harte Zeiten zusteuerten.

Und heute? Während der Bankenindex vom Tief dynamisch emporschoss, kommt der 22 Aktien umfassende DAXsubsector Real Estate nur auf eine bescheidene Outperformance gegenüber dem breiten Markt. Dabei waren die vorangegangenen Verluste in beiden Sektoren seit Januar 2007 fast identisch! Noch immer ist der immo-Aktien-Index gegenüber seinem Allzeithoch 67% unter Wasser. So lassen sich nur schwer neue Freunde am Kapitalmarkt gewinnen! Die 9. Fachkonferenz der Initiative Immobilien-Aktie am gestrigen Dienstag in Frankfurt passte ins Bild: Weniger Besucher, deutlich weniger Immo-Teilnehmer, trübe Grundstimmung.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Bestellen Sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.