Platow-Kolumne

Der Super-Bowl-Butter-Indikator

08.02.12 07:53 Uhr

Der Super-Bowl-Butter-Indikator | finanzen.net

Hurra, das Jahr ist gerettet! Wer noch zweifelte, dass 2012 ein gutes Börsenjahr wird, ist wohl spätestens...

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... in der Nacht auf Montag ins Lager der Bullen gewechselt. Schließlich haben sich die New York Giants den Super Bowl geschnappt. Was kann jetzt noch passieren?

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Was American Football mit Börse zu tun hat? Eigentlich nichts. Eigentlich. Denn da gibt es ja noch den berüchtigten „Super-Bowl-Indikator“. Demnach soll es – sorry, New York Giants – völlig egal sein, welche Mannschaft den silbern glänzenden Pott gewinnt – Hauptsache, es ist der Vertreter der National Football Conference. Denn dann steigen die Aktienkurse im laufenden Jahr. Gewinnt dagegen das Team der American Football Conference, müssen Anleger zittern.

Angeblich soll die Trefferquote dieser „Börsenregel“ atemberaubend sein. Bis Ende der Neunziger stimmte das sogar einigermaßen: Von 1971 bis 1997 gab sie immerhin in 74% der Jahre die Richtung des S&P 500 korrekt vor. Knapp 15 Jahre später ist die Trefferquote allerdings nach einer üblen Flop-Serie unter 59% abgeschmolzen.

In einigen Jahrzehnten dürfte sie 50% betragen. Denn mit zunehmender Dauer greift das „Gesetz der großen Zahlen“ immer besser. Und die theoretische Trefferquote dieses Ratespiels liegt ähnlich wie beim Münzwurf eben nahe 50%.

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Selbstverständlich ist der Super-Bowl-Indikator ebenso ein Nonsens-Indikator wie die halbjährliche Butterproduktion in Bangladesch. Dieser „Indikator“, der vor einigen Jahren Statistiker wie Börsianer amüsierte, „prognostiziert“ den S&P 500 sogar noch besser als der Super Bowl. Aber natürlich ist er ebenfalls nur eine zufällige Korrelation und lässt sich selbst mit viel Fantasie nicht in eine Kausalbeziehung mit Aktienrenditen bringen. Vielleicht sollte ein eifriger Doktorand demnächst über den Super-Bowl-Bangladesch-Butter-Indikator promovieren.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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