Die Favoriten fürs Window Dressing

Frankfurts Innenstadt glitzert weihnachtlich.
Allerdings werden nicht nur die Schaufenster der Geschäfte für das Weihnachtsgeschäft dekoriert, auch innerhalb der großen Banktürme wird emsig an Verschönerungen gearbeitet. Im Visier: die Portfolios der Fondsmanager.
Das alljährliche „Window Dressing“, wörtlich „Schaufensterdekorieren“, hat begonnen. Wie auf der Frankfurter Zeil versuchen auch die Geldverwalter im Dezember, ihre Portfolios aufzuhübschen. Schließlich wollen sie im Jahresabschlussbericht dokumentieren, welch glückliches Händchen sie im Anlagejahr 2010 hatten. Deshalb kaufen sie im umsatzschwachen Dezember gerne Aktien, die in den Gewinnerlisten des Jahres weit oben stehen. Im Gegenzug stoßen sie die schlimmsten Flops rechtzeitig vor Ultimo ab.
Deshalb steigt im Dezember oft, was bereits gut lief, während fällt, was zuvor schwach war. Laut einer neuen Studie der Société Générale hinterlässt dieses Verhalten der Institutionellen vor allem bei Nebenwerten Spuren. So brachten Strategien, die auf „Window Dressing“ bei europäischen Mid und Small Caps setzten, seit 2002 eine jährliche Überschussrendite von durchschnittlich 3,4%. Dies wundert uns nicht, können die Kurse bei engeren Werten doch viel leichter „hochgekauft“ werden als bei den Blue Chips.
Deshalb dürfte es sich auch Ende 2010 wieder lohnen, einen Blick auf die jeweils fünf besten Werte aus dem MDAX, SDAX und TecDAX zu werfen. Unsere Musterdepotwerte Lanxess und Bertrandt gehören ebenso zu diesen 15 „Window Dressing“-Favoriten wie die laufenden PLATOW-Empfehlungen Hugo Boss, Grammer, Delticom, Jungheinrich, Dialog Semiconductor, Bechtle und Drägerwerk. In den jeweils 5 schwächsten Titeln sind Sie nicht (mehr) investiert, lediglich beim Musterdepotwert Puma (Achtletzter im MDAX) kann etwas Wachsamkeit nicht schaden.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.