Ein bisschen gruseln schadet nicht!

Trick or Treat, Süßes oder Saures, heißt es in diesen Tagen wieder, wenn verkleidete Kinder von Tür zu Tür ziehen und versuchen, Süßigkeiten zu erhaschen.
Jugendliche und Erwachsene kostümieren sich lieber auf Gruselpartys als Hannibal Lecter oder Michael Myers. Diesen Halloween-Klassikern laufen 2009 in den USA allerdings Masken mit dem Konterfei des Wall-Street-Bösewichts und Milliardenbetrügers Bernard Madoff den Rang ab.
Auf dem Börsenparkett haben wir zwar bislang keine flackernden Kürbisse oder Gerippe gesichtet. Dennoch wurde auch Aktionären der eine oder andere Streich gespielt. Bis Donnerstagmittag bekamen sie fast nur Saures verabreicht. 4,7% hatte der DAX seit Wochenbeginn bereits verloren, ehe mit starken BIP-Zahlen aus den USA das süße Ende kam.
Dennoch wäre es unseres Erachtens verfrüht, jetzt schon „Happy-End“ zu rufen. Zu vehement fiel diese Korrektur aus, zu oft hatten in den Vortagen vor allem die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 auf Tagestief geschlossen. Der DAX wiederum schmierte sogar aus einem wichtigen Trendkanal ab (vgl. Ausgabe vom 26.10.), statt die 6000 Punkte in Angriff zu nehmen. Kurzfristig ist das technische Bild etwas ramponiert!
Wachsamkeit ist jetzt gefordert, Panik allerdings völlig fehl am Platz. Noch favorisieren wir das Szenario einer mittelfristigen Rally, die bis ins Jahr 2010 reichen wird. Vorübergehende Korrekturen innerhalb dieses übergeordneten Trends sind freilich immer möglich. Wenn sich einige Anleger davon nervös machen lassen, umso besser – Haussen mit Angst sind am stabilsten, weil die „zittrigen Hände“ dem Markt fern bleiben und somit die Käufer von morgen sind. Gruseln Sie sich also ruhig ein bisschen – vielleicht mit einem gut gemixten Halloween-Schocktail in der Hand – aber lassen Sie sich bitte keine Angst einjagen!
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Bestellen Sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.