Happy Birthday, Entry Standard!

Vor wenigen Tagen feierte der Entry Standard seinen fünften Geburtstag.
Wir gratulieren! Damit hat das Ende Oktober 2005 gestartete Marktsegment schon fast so lange durchgehalten wie der Neue Markt, der von 1997 bis 2003 existierte. Insgesamt 165 Unternehmen haben über den Entry Standard den Weg aufs Parkett gefunden, etwa ein Zehntel stieg später in ein höheres Börsensegment auf.
Derzeit stehen 119 Small- und Micro-Caps auf dem Kurszettel. Der Entry Standard zielt auf professionelle Investoren, die mit den zusätzlichen Risiken in Folge der geringeren Transparenz umgehen können. Die dort gelisteten Firmen sind nämlich weder dazu verpflichtet, Quartalsberichte zu veröffentlichen noch nach IFRS zu bilanzieren. Nicht einmal ein Emissionsprospekt beim Börsengang ist vorgeschrieben.
Das Image des Segments ist denn auch bei Aktionärsschützern und Anlegern nicht das beste. Kein Wunder bei der Wertentwicklung! Seit seiner Einführung vor fünf Jahren verlor der Entry Standard Performance Index unglaubliche 39%, während der noch am ehesten vergleichbare Small-Cap-Index SDAX 15% dazugewann. Noch krasser sind die Unterschiede zu DAX, MDAX oder TecDAX, die zwischen 35% und 45% zulegten. Der wesentlich breitere Entry All Share Performance Index schlug sich seit seiner Einführung im Februar 2006 nur ein bisschen weniger schlecht als der „Auswahlindex“. 28 der 119 Titel sind momentan weniger als 2 Euro wert, 10 sogar waschechte Pennystocks.
Sollten Sie den Entry Standard also pauschal meiden? Nein! Denn zwischen den vielen Mitläufer-Aktien versteckt sich so mancher 100%-Kracher, wie z. B. unsere laufenden Empfehlungen von Helma Eigenheimbau, Nabaltec oder Nanogate zeigen. Begrenzen Sie aber Ihr Risiko, indem Sie gründlich recherchieren, Ihre Investments eng verfolgen und Stoppkurse strikt beachten!
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.