Air Berlin will vor Kapitalerhöhung erst schwarze Zahlen
Die Fluggesellschaft Air Berlin sieht ihr Gewinnziel nach einem weiteren Verlustquartal auf der Kippe.
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Der Vorstand geht zwar davon aus, dass eine "schwarze Null" vor Zinsen und Steuern (EBIT) in diesem Jahr erreichbar ist. Allerdings werde diese Vorgabe wegen der schwachen Konjunktur und der harten Konkurrenz "zunehmend anspruchsvoller", betonte Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer am Donnerstag. Das Eigenkapital ist längst aufgezehrt. Nun soll der Verkauf von 13 Flugzeugen den Schuldenberg verkleinern. Auch eine Kapitalerhöhung schloss Prock-Schauer mittelfristig nicht aus.
Für die Air-Berlin-Aktie ging es bis zum Nachmittag nach unten. Zuletzt lag das Papier in Frankfurt mit fast vier Prozent im Minus bei 2,07 Euro. An der Börse ist das Unternehmen mit rund 240 Millionen Euro etwa so viel wert wie drei neue Mittelstreckenjets von Boeing oder Airbus. Mit Etihad hat die Gesellschaft seit Anfang 2012 einen strategischen Großaktionär. Die arabische Fluglinie hält knapp 30 Prozent der Anteile.
VERLUST EINGEDÄMMT
Im zweiten Quartal dämmte Air Berlin den Verlust unter dem Strich auf 38 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Minus von fast 100 Millionen Euro gestanden. Der Umsatz sank um knapp zwei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die Lufthansa-Konkurrentin hatte das Angebot jedoch viel stärker zusammengestrichen und die Maschinen mit mehr Passagieren besser ausgelastet. Auch deshalb fiel der EBIT-Verlust mit 8 Millionen Euro um gut zwei Drittel geringer aus als ein Jahr zuvor. Nach den ersten sechs Monaten stand jedoch immer noch ein Minus von fast 200 Millionen Euro zu Buche.
Der heiße Sommer in Deutschland kommt Air Berlin gar nicht zupass. Die Hitzewelle im Juli und August habe viele Kunden von Reisen in den Süden abgehalten, sagte Prock-Schauer. Die Badeurlauber sind wichtig für Air Berlin, Ferienziele wie Mallorca machen einen wesentlichen Teil des Geschäfts aus. Jetzt muss die Gesellschaft auf die Späturlauber im September und Oktober hoffen.
KEINE NEUEN KREDITE
Frische Kredite benötigt Air Berlin unterdessen nicht. "Wir stehen mit der Liquidität um vieles, vieles besser da als vor einem Jahr", sagte Prock-Schauer. Mittelfristig könnte die Gesellschaft allerdings neue Aktien ausgeben, um ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen. Noch sei es für Kapitalmaßnahmen zu früh, sagte Prock-Schauer. "Zuerst einmal muss der Ergebnis-Turnaround geschafft sein." Zuletzt war das Eigenkapital komplett aufgezehrt, zur Jahresmitte lag es bei minus 116 Millionen Euro. Ende des Jahres soll es wieder über der Nulllinie liegen. Der Verkauf von 13 Flugzeugen, die Air Berlin teils zurückmietet, soll die Nettoschulden von rund 700 Millionen bis dahin in Richtung 500 Millionen Euro drücken.
Air Berlin hatte nach jahrelangen Verlusten im Fluggeschäft einen harten Sanierungskurs eingeleitet. Strecken wurden gestrichen, die Flotte schrumpft, und mit 900 Stellen soll im Zuge des Sparprogramms "Turbine" rund jeder zehnte Arbeitsplatz wegfallen. Bis Ende Juli seien bereits 300 Vollzeitstellen abgebaut worden, weitere 200 sollen bis Jahresende folgen. Insgesamt soll das Programm das Ergebnis bis Ende 2014 um 400 Millionen Euro verbessern, die Hälfte davon soll schon 2013 greifen.
WENIGER STRECKEN
Im zweiten Quartal ließ sich Air Berlins Schrumpfkurs deutlich an den angebotenen Flugverbindungen ablesen: So bot die Gesellschaft Flüge auf 440 Strecken an, ein Jahr zuvor konnten die Kunden noch unter 520 Strecken auswählen. Auf den verbliebenen Distanzen flog Air Berlin hingegen öfter. "Wesentliche Kennzahlen entwickeln sich in die richtige Richtung", sagte Prock-Schauer. Mitte des Jahres hatte Air Berlin 147 Flugzeuge in Betrieb, acht weniger als Ende 2012. Bis Jahresende soll die Zahl weiter auf 143 Maschinen sinken./stw/stb/zb
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Datum | Rating | Analyst | |
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14.08.2015 | Air Berlin buy | Commerzbank AG | |
28.04.2015 | Air Berlin Hold | HSBC | |
28.04.2015 | Air Berlin buy | Commerzbank AG | |
15.01.2015 | Air Berlin Neutral | HSBC | |
08.12.2014 | Air Berlin Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.08.2015 | Air Berlin buy | Commerzbank AG | |
28.04.2015 | Air Berlin buy | Commerzbank AG | |
18.02.2013 | Air Berlin kaufen | Deutsche Bank AG | |
26.03.2012 | Air Berlin kaufen | Die Actien-Börse | |
12.08.2011 | Air Berlin buy | Commerzbank Corp. & Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.04.2015 | Air Berlin Hold | HSBC | |
15.01.2015 | Air Berlin Neutral | HSBC | |
13.11.2014 | Air Berlin Hold | Commerzbank AG | |
04.11.2014 | Air Berlin Hold | Commerzbank AG | |
05.09.2014 | Air Berlin Hold | Commerzbank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.12.2014 | Air Berlin Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
29.08.2014 | Air Berlin Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
28.08.2014 | Air Berlin Underweight | HSBC | |
16.07.2014 | Air Berlin Underweight | HSBC | |
19.05.2014 | Air Berlin Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) |
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