Aktien Europa: Leichte Verluste - Givaudan und Akzo Nobel unter Druck

22.07.25 12:17 Uhr

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An den europäischen Börsen haben sich die leichten Abgaben vom Wochenbeginn am Dienstag fortgesetzt. "Die Strafzollthematik drückt sich langsam wieder verstärkt in die Wahrnehmung der Marktteilnehmer", so Marktexperte Andreas Lipkow. "In wenigen Handelstagen endet die Frist für Verhandlungen mit den USA."

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Der EuroStoxx 50 sank am Mittag um 0,67 Prozent auf 5.307,33 Punkte. Außerhalb des Euroraums gab der Schweizer Leitindex SMI um 0,48 Prozent auf 11.880,14 Punkte nach. Der britische FTSE 100 tendierte dagegen kaum verändert.

Neben dem Zollstreit mahnt auch die Berichtssaison zur Vorsicht. "Am Mittwoch werden nachbörslich die ersten beiden Unternehmen der 'Magnificent Seven' ihre Ergebnisse des zweiten Quartals vorlegen", merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank an. "Die sieben Firmen stehen für rund 30 Prozent der Marktkapitalisierung und 25 Prozent der Gewinne des S&P 500, und sind damit im Fokus der Anleger."

Die Einzelsektoren standen im Bann neuer Quartalszahlen. Chemiewerte litten dabei unter dem Rücksetzer von Givaudan. Zuletzt verlor der Wert sechs Prozent und nahm damit Kurs in Richtung der Jahrestiefs aus dem April. Zwar hatte der Duft- und Aromenhersteller den Umsatz und Betriebsgewinn im zweiten Quartal gesteigert. Das organische Wachstum war jedoch unter den Erwartungen geblieben.

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Auch das niederländische Unternehmen Akzo Nobel knüpfte an die schwachen Nachrichten aus der europäischen Chemiebranche an. Die Papiere des Lackherstellers fielen um mehr als vier Prozent, nachdem die Quartalsergebnisse enttäuscht hatten und die Jahresziele gesenkt worden waren.

Nicht ganz so stark belasteten die Zahlen von Julius Bär. Die Zürcher Privatbank hatte bei ihrem Halbjahresergebnis zwar mit guten Neugeldzuflüssen positiv überrascht. Allerdings zeigten sich die Experten vom Geschäftsertrag und der Entwicklung der Bruttomarge enttäuscht. Die Aktie gab um 1,2 Prozent nach.

Noch schlechter kamen die Zahlen eines anderen Schweizer Wertes an. Der Schokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli hatte die Erwartungen nur teilweise erfüllt. Nach der starken Performance im bisherigen Jahresverlauf sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, hieß es am Markt. Lindt büßten 6,5 Prozent ein.

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Ohne größere Auswirkungen blieb dagegen eine Übernahme im Pharmasektor. Der französische Arzneimittelhersteller Sanofi will mit dem Kauf der britischen Biotechfirma Vicebio für bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar sein Geschäft mit Impfungen stärken. Die Übernahme soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Sie hat keinen bedeutenden Einfluss auf die Prognose von Sanofi für 2025. Die Aktie tendierte unverändert./mf/mis