Aktien Frankfurt: Dax legt wieder etwas zu - Anleger bleiben aber defensiv
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angeführt von starken Thyssenkrupp-Aktien hat der Dax (DAX 30) am Mittwoch nach dem jüngsten Rückschlag wieder etwas zugelegt. Allzu weit wagten sich die Anleger aber vor dem immer näher rückenden G20-Gipfel am Wochenende aber nicht aus der Defensive. So lag der deutsche Leitindex am Nachmittag mit 0,17 Prozent im Plus bei 12 248,86 Punkten.
Auf dem Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer steht vor allem das Treffen der Handelsstreit-Kontrahenten Donald Trump und Xi Jinping im Fokus. "Die Märkte hoffen auf ein freundliches Aufeinandertreffen und die Chancen dafür stehen nicht schlecht", erklärte Frank Häusler, Chefstratege von Vontobel Asset Management. Denn Trumps Frist laufe allmählich ab, den Handelsstreit mit China beizulegen, und damit mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr einen wichtigen Erfolg für seine Wiederwahl zu verbuchen.
Der MDAX gab anders als der Dax weiter nach, und stand 0,55 Prozent tiefer bei 25 305,46 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) trat auf der Stelle.
Auf Unternehmensseite hielten sich die thyssenkrupp-Aktien mit einem Aufschlag von zuletzt 7,5 Prozent unangefochten an der Dax-Spitze. Laut Anlegerbrief "Platow" bereitet der finnische Hersteller Kone eine Offerte für die Aufzugsparte des Essener Konzerns vor. Zudem wurde eine Preiserhöhung in der Stahlbranche positiv aufgenommen, was im SDax auch Salzgitter kräftig Auftrieb gab.
Positive Analystenstudien gaben den Adidas-Aktien (adidas) Rückenwind, darunter eine Kaufempfehlung der Berenberg-Bank. Analyst Graham Renwick hält die Gewinnerwartungen des Marktes für den "Superstar" zu konservativ und den Kursabschlag auf den Wettbewerber Nike für überzogen. Adidas sprangen in der Spitze um fast 5 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 275,60 Euro.
Erzrivale Puma sattelte unterdessen mit einen Anstieg bis auf 57,60 Euro noch etwas auf den erst am Vortag erreichten Spitzenkurs auf. Zuvor hatten die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs ihr Kursziel auf 70 Euro angehoben, und trauen dem Papier damit so viel wie kein anderer derzeit zu.
Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag dämmten ihre Verluste nach einer Stellungnahme des Unternehmens zu einem kritischen Bericht der Süddeutschen Zeitung nur zeitweise etwas ein. Zuletzt lagen sie mit minus 6,5 Prozent am MDax-Ende.
Im Index für kleine Unternehmen SDax sackten die Papiere des LKW-Zulieferers Jost um fast 9 Prozent ab. Zuvor war bekannt geworden, dass die sich Finanzinvestoren Bain Capital und Black Diamond vollständig von ihren Anteilen trennen wollten. Händler sprachen aber von hoher Nachfrage seitens der Anleger.
Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite bei minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) stieg um 0,02 Prozent auf 144,75 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,08 Prozent auf 172,70 Punkte.
Der Euro gab etwas nach und kostete zuletzt 1,1359 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1388 Dollar festgesetzt./ag/mis