Alcoa: Härtetest am Dienstag

von Jörg Bernhard

Vor rund zwei Wochen musste die Alcoa-Aktie den Dow-Jones-Index - zusammen mit zwei weiteren Absteigern - verlassen. Mit der Performance des Index konnte das Rohstoffunternehmen bereits seit längerem nicht mehr mithalten. Auf Sicht von einem bzw. drei Jahre beläuft sich die Underperformance gegenüber dem Index auf 23 bzw. 73 Prozentpunkte. Derzeit lässt sich mit Industriemetallen nicht mehr so richtig Geld verdienen. In den vergangenen drei Monaten ging es mit den Analystenschätzungen signifikant bergab. Für das zur Bekanntgabe anstehende dritte Quartal liegt der durchschnittliche Erwartungswert derzeit bei 0,06 Dollar pro Aktie. Drei Monate zuvor war noch ein Gewinn von 0,09 Dollar erwartet worden. Eine ähnliche Gewinnerosion kann für das vierte Quartal beobachtet werden. Hier wurden die Prognosen um vier US-Cents reduziert. Beim Rating reicht es daher lediglich für ein „Hold“. Von 19 bei FactSet Research erfassen Meinungen gab es fünfmal ein „Buy“ (Kaufen), achtmal ein „Hold“ (Halten), einmal ein „Underweight“ (Untergewichten) und fünfmal ein „Sell“ (Verkaufen).

Uneinig über Kursziele

Dass der Alcoa-Aktie derzeit ein hohes Maß an Risiko anhaftet, kann man vor allem an den prognostizierten Kurszielen der Analysten ablesen. Diese reichen nämlich von 5,00 bis 12,00 Dollar und ergeben im Mittel einen Wert von aktuell 8,29 Dollar. Am Freitag schloss der Titel mit 7,96 Dollar nur unwesentlich darunter. Unter charttechnischen Aspekten kann Alcoa derzeit ebenfalls nicht überzeugen, Seit über zwei Jahren bewegt sich die Aktie in einem intakten Abwärtstrend. Eine massive Unterstützungszone existiert im Bereich von 7,70 Dollar. Seit Ende Juni drehte der Wert spätestens hier wieder nach oben. Besonders interessant: Auf diesem gedrückten Kursniveau ging es mit den Umsätzen stets deutlich nach oben. Einen Rücksetzer in diesen Bereich könnten risikobewusste Anleger durchaus als Trading-Chance mit Aufwärtspotenzial nutzen.