Weniger als drei Millionen Arbeitslose im März
Am deutschen Arbeitsmarkt ist die Wintereintrübung ausgefallen: Die Zahl der Arbeitslosen ist im März unter die Marke von 3 Millionen gefallen.
Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte, sind aktuell 2,932 Millionen Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 85.000 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,8 Prozent.
Der sonst in der kalten Jahreszeit deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist damit im zweiten Jahr in Folge ausgeblieben. Hauptgründe waren einerseits die milden Temperaturen, so dass beispielsweise die Baubranche nahezu durcharbeiten konnte, und andererseits die robuste Konjunktur in Deutschland.
Dass die Unternehmen mehr Personal benötigen, zeigt sich im Jahresvergleich der BA-Daten. Gegenüber März 2014 sind derzeit 123.000 Arbeitslose weniger auf der Suche nach einer Stelle. "Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an. "Das liegt an der guten Konjunktur und der einsetzenden Frühjahrsbelebung", begründete BA-Chef Frank-Jürgen Weise die positive Entwicklung.
Erfreulich läuft auch der Stellenaufbau. Die mit zweimonatiger Verzögerung veröffentlichten Zahlen zu den sozialversicherungspflichtigen Jobs demonstrieren, dass im Januar gegenüber Dezember 76.000 Stellen hinzugekommen sind. Gleichzeitig sind bei den Arbeitsämtern über eine halbe Million freie Arbeitsplätze gemeldet, 66.000 mehr als vor einem Jahr. "Bei einer gleichzeitig deutlich sinkenden Arbeitslosenzahl stehen die Chancen für Arbeitssuchende, eine Arbeit zu finden, zum Frühjahr sehr gut", sagte BayernLB-Analystin Christiane von Berg.
Die Einführung des Mindestlohnes zum ersten Januar konnte dem deutschen Job-Wunder nichts anhaben. Mögliche negative Folgen werden durch das starke Wachstum verdeckt.
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im März um 15.000 gefallen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 12.000 erwartet. Die bereinigte Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,4 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung.
Wegen der in den vergangenen Jahren stetig sinkenden Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Stellenaufbau wird die Konjunktur durch den Konsum der Verbraucher getrieben. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben jüngst ihre Prognosen angehoben und erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um die Marke von 2 Prozent.
DJG/chg/smh
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