Axel Springer sieht 2016 als Jahr der Investitionen

13.04.16 12:22 Uhr

   Von Archibald Preuschat

   BERLIN (Dow Jones)-- Axel Springer treibt die Umwandlung in ein digitales Medienhaus weiter voran. "2016 wird ein Jahr der Investitionen", sagte Springer-CEO Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin.

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   Als Investitionsschwerpunkte nannte er das US-Wirtschaftsnachrichtenportal Business Insider, die App Retale, die Einzelhändlern hilft, potenzielle Kunden mit Informationen zu versorgen, wie auch das Nachrichtenportal Upday, für das Axel Springer eine Kooperation mit dem weltgrößten Smartphone-Hersteller Samsung geschlossen hat.

   "Wenn die Regel gilt, dass Geld der Reichweite folgt, sehen wir großes Geschäftspotential bei Business-Insider", sagte Döpfner den Aktionären. Auch Upday habe das Potential ein globales Geschäft zu werden. Auf dem neusten Smartphone von Samsung, dem S7, ist Upday vorinstalliert.

   Dort erhält der Nutzer die wichtigsten von einer Redaktion ausgewählten Nachrichten, kann aber seine Interessensgebiete angeben. Dann wählt ein Algoritmus Artikel aus, die den Leser interessieren könnten. "Wenn wir die Nutzungsziele erreichen, dann haben wir die Chance, auch auf älteren Samsung-Smartphones vorinstalliert zu werden und in weiteren Märkten", sagte der Springer-CEO. Bislang ist Upday in Deutschland, Polen, Frankreich und Großbritannien zu lesen.

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Upday auch mit Risiken verbunden "Allerdings ist Upday auch mit Risiken verbunden. Es kann sein, dass ich in einem Jahr vor ihnen stehe und sage, Upday gibt es nicht mehr. Aber danach sieht es momentan überhaupt nicht aus", so Döpfner in seiner Rede auf der Hauptversammlung.

   Investitionen werden das operative Ergebnis im laufenden Jahr mit 45 Millionen Euro belasten, so der Springer-Chef. Investitionsschwerpunkte liegen dabei insbesondere in den USA. Gleichwohl bestätigte Springer den Ausblick.

   So soll der Umsatz im niedrigen, das EBITDA im niedriegen bis mittleren und das Ergebnis je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.

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   Weniger zufrieden zeigte sich Döpfner mit der Entwicklung des Aktienkurses im zurückliegenden Jahr. Man müsse noch besser erklären, dass Axel Springer kein vom strukturellen Rückgang bedrohter Zeitungsverlag, sondern ein digitales Medienhaus sei. "Ziel ist es nicht, die Zeitung auf Papier zu verteidigen. Ziel ist es, Zeitungsjournalismus zu verteidigen", sagte Döpfner.

Umwandlung von SE in eine KGaA kein Thema mehr Endgültig abmoderiert ist die ursprünglich angedachte Umwandlung der Axel Springer SE in eine KGaA. Aktionäre haben dem Plan skeptisch gegenüber gestanden und auch die Hauptaktionärin Friede Springer habe nicht darauf bestanden, erläuterte der Springer-Chef auf der Hauptversammlung.

   Es gebe auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für das Unternehmen, die vom Vorstand gerade geprüft würden, sagte er.

   Zu Beginn seiner rund halbstündigen Rede holte der gelernte Journalist zu einem Seitenhieb auf den Automobilhersteller Daimler aus. Auf dessen Hauptversammlung vor einer Woche ebenfalls in Berlin war es zu einem handfesten Streit über Würstchen gekommen, der von der Polizei geschlichtet werden musste. "Wir haben ausreichend Würstchen und Buletten und auf ausdrücklichen Wunsch eines Aktionärs auch Schokoladenpudding", beruhigte Döpfner.

   Mit keinem Wort ging er allerdings auf drohenden Streit mit der Justiz ein. In einem Beitrag in der Welt am Sonntag hatte sich Döpfner die Worte eines Schmähgedichts des Satirikers Jan Böhmermann über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "zu eigen" gemacht. Der türkische Politiker hatte daraufhin einen Strafantrag gegen den Satiriker gestellt.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/kla

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   April 13, 2016 06:03 ET (10:03 GMT)

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