Börsensegment

Die heißesten Aktien im Entry Standard

16.07.10 06:00 Uhr

Im Entry Standard beginnt für manches Unternehmen eine starke Unternehmensstory. Viele Firmen wechseln von dort später in den Prime Standard – das weckt weitere Fantasie.

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Aktien

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Indizes

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von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Börsengang im Mai 2006 im Entry Standard. Segmentwechsel in den Prime Standard im April 2008. Aufnahme in den TecDAX am 5. Juni 2008. Beim Anlagenbauer Roth & Rau ging der Aufstieg am Aktienmarkt rasant vor sich. Auch der Kurs legte einen steilen Lauf hin. Allein nach dem Wechsel des Unternehmens in den Prime Standard gab es in nur zwei Monaten Kursgewinne bei der Aktie von 30 Prozent.

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Ähnliche Erfolgsgeschichte bei Zooplus: Nach dem IPO im Entry Standard im Mai 2008 wechselte der Onlinehändler für Heimtierprodukte im Oktober 2009 ebenfalls in den Prime Standard. Wie bei Roth & Rau gab es auch bei den Münchnern nach dem Segmentwechsel hohe Kursgewinne. Die Aktie kletterte dabei in sechs Monaten sogar um 40 Prozent nach oben.

Ein ähnliches Kursschema findet sich bei weiteren Prime-Standard-Aufsteigern: Die Aktie der Agenturgruppe YOC etwa vervierfachte sich nach dem Wechsel aus dem Entry Standard in zehn Monaten, das Papier der Fondsgesellschaft C-Quadrat schaffte danach in fünf Monaten 25 Prozent Kurszuwachs. Insgesamt erzielten zehn der 14 Unternehmen, die in den vergangenen vier Jahren vom Entry Standard in den Prime Standard der Deutschen Börse wechselten, oft in kurzer Zeit satte Kursgewinne von bis zu 325 Prozent.

„Viele kleine und mittelgroße Firmen nutzen den Entry Standard, um an die Börse zu gehen. Durch den späteren Wechsel in den Prime Standard versuchen sie dann, eine höhere Wahrnehmung bei Investoren zu erreichen“, erklärt Zafer Rüzgar, Analyst und Entry-Standard-Experte bei Independent Research. Die höhere Beachtung wirkt dann eben auch auf die Kurse. Siehe YOC, C-Quadrat, Zoo­plus & Co. Vom Segmentaufstieg wird tatsächlich rege Gebrauch gemacht. Immerhin wechselten nämlich seit Gründung des Entry Standard im Oktober 2005 rund 15 Prozent der Mitglieder des Segments in den Prime Standard. Allein diese Möglichkeit eines Wechsels in den auch von internationalen Investoren viel beachteten Prime Standard macht die Aktien im Entry Standard für Anleger interessant.

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Mancher Börsianer stellt dieses Segment vielleicht aus mangelnder ­Detailkenntnis zunächst in die Schmuddelecke. Verständlich, schließlich sind die Anforderungen an die Transparenz nicht so hoch und es gibt reichlich Start-ups ohne Historie zur Geschäftsentwicklung. Auch die Finanzierung wird vielfach argwöhnisch beäugt. Doch weit gefehlt. Zwar sind in diesem Einstiegsbereich tatsächlich einige Meldungspflichten weniger streng. So finden etwa die Vorschriften zur Ad-hoc-­Publizität, zur Veröffentlichung von Geschäften von Führungskräften oder zu Veränderungen der Stimmrechtsanteile keine Anwendung.

Im Überblick: Entry-Standard-Performance-Index (PDF)

Doch hinsichtlich Solidität der Bilanzen sieht es anders aus. So lagen die Eigenkapitalquoten der Mitglieder im Entry Standard nach Angaben der Deutschen Börse im Jahr 2008 bei weit überdurchschnittlichen 52,5 Prozent. Im DAX beispielsweise kommen viele Firmen nur auf Eigenkapitalquoten zwischen 20 und 30 Prozent.

Auch beim Wachstum müssen sich die Börsenneulinge nicht verstecken. Denn die Umsätze der rund 100 Unternehmen im Segment stiegen in den Jahren 2007 und 2008 um überdurchschnittliche 23,6 beziehungsweise 13,9 Prozent. „Wegen der vergleichsweise niedrigen Ausgangs­basis wachsen viele Firmen im Entry Standard besonders schnell“, sagt Analyst Rüzgar.

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Zudem ist der Entry Standard als Einstiegssegment für Unternehmen bei der Erschließung des Kapitalmarkts im internationalen Vergleich sehr erfolgreich. Denn während die Zahl der reinen Delistings im Segment nach Angaben der Deutschen Börse zwischen 2005 und 2009 bei weniger als fünf Prozent lag, verabschiedeten sich am vergleichbaren AIM Alternative Investment Market in London im selben Zeitraum jährlich 15 Prozent der Unternehmen via Delisting von der Börse.


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Die steilen Kursverläufe vieler Mitglieder machen den Erfolg ebenfalls sichtbar. Im Entry-Standard-Performance-Index, der die 30 Firmen des Segments mit den höchsten Börsenumsätzen enthält, konnten einige Aktien etwa in den vergangenen zwölf Monaten den Kurs zum Teil ver­vielfachen. Acht Unternehmen schafften mindestens eine Kursverdoppelung. „Wegen des starken Wachstums der Unternehmen im Entry Standard gibt es dort oft Kursgewinne von 200 oder 300 Prozent“, berichtet Analyst Rüzgar.

Insgesamt brachte der Entry-Standard-Performance-Index den An­legern auf Jahressicht ein Plus von 45,6 Prozent und ließ damit den breiten Aktienmarkt deutlich hinter sich. Der DAX schaffte in den vergangenen zwölf Monaten nur einen Zuwachs von rund 30 Prozent.

Mit weiteren Kursgewinnen ist zu rechnen. So kommt ein Drittel der 30 Indexmitglieder nur auf ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2011. Mit Vierer- oder Fünfer-KGVs sind die Unternehmen Bob Mobile, Mic AG, Payom Solar und Twintec besonders günstig bewertet.

Frogster Interactive kommt derzeit zwar nicht ganz an solche Schnäppchenbewertungen heran. Doch beim Anbieter von Online-Computerspielen gibt es dafür großes Überraschungspotenzial. Vor allem das Spiel „Runes of Magic“ hat das Zeug zum Renner. Die Gewinnpro­­gnose könnte sich dadurch schnell als zu konservativ erweisen. Immerhin meldeten die Berliner für Juni einen weiteren Umsatzrekord.

Zwar konnte sich die Aktie auf Jahressicht bereits mehr als verdoppeln. Doch mit einem Börsenwert von derzeit rund 66 Millionen Euro steht das Unternehmen noch nicht ganz im Fokus der breiten Anlegerschichten. Das könnte sich aber bald ändern. „Wir haben eine Grundsatzentscheidung, wonach wir ab einem Börsenwert von 100 Millionen Euro den Wechsel in den Prime Standard überprüfen wollen. Dann wären wir auch für internationale Investoren attraktiv“, erklärt Frogster-Vorstand Christoph Gerlinger. Setzen die erfolgsverwöhnten Berliner ihr rasantes Wachstum fort, so dürfte dies wohl nicht mehr allzu lange dauern.

Investor-Info

Twintec
Erfolgreich mit Partikelfiltern
Mit seinen Systemen zur Senkung von Emissionen von Motoren profitiert Twintec von der Umweltdebatte und strengeren Grenzwerten für Fahrzeuge. Die Rheinländer haben gleich eine Reihe von vielversprechenden Nachrüstsystemen – etwa Partikelfilter für Pkw und Lkw, aber auch für Schiffsdiesel und Diesellokomotiven – im Programm. Bei einem erwarteten Umsatzplus von 30 Prozent 2011 dürfte sich der Gewinn wegen hoher Margen ver­doppeln. Fünfer-KGV – klarer Kauf.

Muehlhan
Zweijahreshoch im Visier
Als Spezialist für Oberflächenschutz hat Muehlhan Kunden im Schiffsbau oder im Infrastrukturbereich. Vielversprechend sind bei anziehender Konjunktur Aufträge aus der Luftfahrt. Lösen sich die Finanzierungsschwierigkei­ten bei Windparks, könnte das bei den Hamburgern einen Schub auslösen. Trotz des Kursanstiegs notiert Muehlhan unter dem Buchwert von 3,40 Euro je Aktie. Klappt der Satz über das Zweijah­reshoch bei 3,22 Euro, könn­te das einen Kursschub auslösen. Einsteigen.

KTG Agrar
Biogas bringt Umsatzschub
KTG Agrar ist mit einer Anbaufläche von über 30.000 Hektar einer der größten Produzenten von Agrarrohstoffen in Europa. Durch den Ausbau von Biogasanlagen wollen die Hamburger den Umsatz in den nächsten Jahren um ein Drittel nach oben ziehen. Die hohe Marge bei der dabei verkauften Energie dürfte den Gewinn schon 2010 antreiben. Ein neuer Boom bei Agrarrohstoffen verspricht deutlich steigende Kurse. Kaufen.

Frogster Interactive
Noch eine Spielelizenz
Vor wenigen Tagen meldete Frogster den Kauf der Eu­ropa-Lizenz für ein neues Online-Computerspiel. „Dieses Spiel könnte sich genauso stark entwickeln wie ,Runes of Magic‘. Start könnte etwa zum Jahreswechsel sein“, sagt Frogster-Vorstand Christoph Gerlinger. Damit haben die Berliner die zweite Chance auf einen Blockbuster. Gerüchten zufolge sammelt derzeit ein Investor Frogster-­Aktien. Da steckt Überraschungspotenzial drin.

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Nachrichten zu Meyer Burger Technology AG

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Analysen zu Meyer Burger Technology AG

DatumRatingAnalyst
27.11.2012Meyer Burger Technology reduceSarasin Research
23.11.2012Meyer Burger Technology reduceSarasin Research
22.11.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
21.11.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
11.09.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
DatumRatingAnalyst
20.08.2012Meyer Burger Technology buySarasin Research
20.01.2012Meyer Burger Technology kaufenGeldbrief
24.10.2011Meyer Burger Technology kaufenDie Actien-Börse
19.09.2011Meyer Burger Technology kaufenDie Actien-Börse
29.06.2011Meyer Burger Technology buyVontobel Research
DatumRatingAnalyst
22.11.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
21.11.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
11.09.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
17.08.2012RothRau holdClose Brothers Seydler Research AG
17.08.2012Meyer Burger Technology holdVontobel Research
DatumRatingAnalyst
27.11.2012Meyer Burger Technology reduceSarasin Research
23.11.2012Meyer Burger Technology reduceSarasin Research
30.08.2012Meyer Burger Technology underperformCredit Suisse Group
26.03.2012RothRau sellClose Brothers Seydler Research AG
23.03.2012Meyer Burger Technology underperformCheuvreux SA

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