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Brexit-Folgen "in Grenzen"

Unternehmensstimmung in der Eurozone steigt

23.08.16 10:45 Uhr

Unternehmensstimmung in der Eurozone steigt | finanzen.net

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im August trotz des Brexit-Votums der Briten weiter aufgehellt.

Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage in Unternehmen, stieg um 0,1 Punkte auf 53,3 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Dienstag in London mitteilte. Das ist der beste Wert seit Januar. Analysten hatten einen Rückgang auf 53,1 Punkte erwartet. Damit gibt es nach Einschätzung des Experten Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) weiter keinen Anlass zur Sorge vor negativen Folgen des Brexit-Referendums in Großbritannien: "Insgesamt ist festzuhalten, dass sich die Verunsicherung um das Brexit-Votum in Grenzen hält."

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Der Markit-Indikator liegt weiterhin über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert nach wie vor Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Der entscheidende Impuls kam aus dem Bereich Dienstleistungen. Hier legte der entsprechende Unterindikator überraschend zu, während sich die Stimmung in der Industrie etwas eintrübte.

MARKIT: KEIN SCHADEN DURCH BREXIT-VOTUM

"Die Vorabschätzungen für August zeigen, dass die Eurozone ihren Wachstumskurs auch im dritten Quartal fortsetzt und der Aufschwung von der Unsicherheit nach dem Brexit-Votum keinen weiteren Schaden davongetragen hat", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Seiner Einschätzung nach sind seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit keine weiteren Anreize zur Ankurbelung der Konjunktur notwendig.

In Deutschland sank die Stimmung in der Industrie und im Bereich Dienstleistungen, wobei beide Indikatoren aber weiter deutlich im Expansionsbereich liegen. Trotz des Dämpfers deuten die Daten darauf hin, "dass Deutschland sein langjähriges, solides Wachstum auch im dritten Quartal fortgesetzt hat", kommentierte Markit-Experte Oliver Kolodseike.

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GEMISCHTES BILD IN FRANKREICH

In Frankreich zeigte sich ein gemischtes Bild. Im Dienstleistungssektor der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stieg der Indikator unerwartet deutlich über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In der Industrie trübte sich die Stimmung hingegen überraschend etwas ein und verharrt damit bereits ein halbes Jahr unter der Expansionsschwelle. Markit-Experte Jack Kennedy erkannte anhand der Daten immerhin eine leichte Belebung im privaten Sektor. Dies stärke etwas die Hoffnung auf ein Anziehen der Konjunktur, nachdem Frankreichs Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal noch stagniert hatte.

^Region/Index August Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 53,3 53,1 53,2

Verarb. Gew. 51,8 52,0 52,0

Dienste 53,1 52,8 52,9

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 53,6 53,6 53,8

Dienste 53,3 54,4 54,4

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FRANKREICH

Verarb. Gew. 48,5 48,8 48,6

Dienste 52,0 50,5 50,5°

(Angaben in Punkten)

/jkr/bgf/stb

LONDON (dpa-AFX)

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