Rückschlag nach Redkordhoch setzt sich fort - DAX geht wegen Zollsorgen schwächer ins Wochenende

Der DAX fuhr zum Wochenausklang moderate Verluste ein und vergrößerte somit den Abstand zu seinem am Vortag erreichten Allzeithoch weiter.
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Der DAX hatte den Handelstag 0,51 Prozent schwächer bei 24.333,11 Punkten begonnen und baute die Verluste noch deutlicher aus. Schlussendlich verabschiedete er er sich mit einem deutlichen Minus von 0,82 Prozent bei 24.255,31 Punkten ins Wochenende.
Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex in den ersten Handelsminuten einen neuen Höchststand erreicht, konnte das Plus dann jedoch nicht verteidigen und rutschte letztlich sogar in die Verlustzone. Laut Marktbeobachtern fehlten nach dem Rekordhoch und einem Plus von rund 20 Prozent im laufenden Jahr die Anschlusskäufer. Zum Handelsschluss am Donnerstag stand dann ein Minus von 0,38 Prozent auf 24.456,81 Punkte an der Kurstafel.
DAX-Rekord rückt wieder weiter weg
Am Donnerstag markierte der DAX kurz nach Handelsbeginn bei 24.639,10 Zählern einen neuen Rekordstand. Schon am Mittwoch hatte das Börsenbarometer die Rekordjagd gestartet und bei 24.549,56 Zählern den weiterhin aktuellen Rekord auf Schlusskursbasis aufgestellt.
Optimismus weicht
"Der Optimismus aus der ersten Wochenhälfte mit neuem DAX-Rekord weicht vor dem Wochenende der Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die Risikofreude der Anleger blieb daher begrenzt.
Seit Jahresbeginn habe der DAX bereits über 30 Rekorde aufgestellt, und der am Mittwoch sei der erste im zweiten Halbjahr gewesen, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Statistisch erziele das Börsenbarometer den Großteil seiner Rekorde allerdings in der ersten Jahreshälfte.
US-Zölle bleiben wichtiges Thema
Zuletzt hatte der Zollstreit die Anleger weitgehend kaltgelassen. "Die Zölle haben aber weiterhin das Potenzial, Welthandel und Unternehmensgewinne massiv zu bremsen", mahnte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dies sollten die Anleger trotz des mittlerweile eingetretenen Gewöhnungseffekts im Blick behalten. Neben der Drohung in Richtung EU verhängte Trump außerdem neue Zölle gegen Kanada in Höhe von 35 Prozent.
"Eine Verhärtung der Fronten im Handelskonflikt könnte die Exportdynamik bremsen und die jüngste DAX-Rally ins Wanken bringen", schrieb Maximilian Wienke, Marktanalyst beim Finanzdienstleister eToro. Aus seiner Sicht könnten ein wieder rauerer Ton oder enttäuschende Unternehmenszahlen in den kommenden Wochen rasch neue Volatilität am deutschen Aktienmarkt auslösen. Die anstehende Berichtssaison werde zeigen, wie die Unternehmen mit geopolitischen Risiken und Zollthemen umgehen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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