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DAX mit festerem Wochenstart: Was den Leitindex in dieser Woche bewegt

15.09.25 09:15 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Montag an Börse Frankfurt - Schafft der DAX den Ausbruch? Das große Nervenspiel vor der Fed-Entscheidung! | finanzen.net

Der DAX startet mit leichten Gewinnen in die neue Woche, verbleibt jedoch in seiner Konsolidierungsphase und ringt mit der Richtungsfindung.

Der DAX begann die neue Handelswoche 0,37 Prozent höher bei 23.785,26 Punkten. Danach hält er sich oberhalb der Nulllinie.

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Allzeithoch des DAX

Am 10. Juli hatte der deutsche Leitindex bei 24.639,10 Zählern ein neues Rekordhoch erreicht. Der höchste Schlusskurs der DAX-Geschichte liegt bislang bei 24.549,56 Punkten.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag nach moderaten Anfangsgewinnen relativ wenig bewegt und richtungslos entwickelt. Damit bleibt der DAX nach einem starken Lauf bis Anfang Juli in seiner Konsolidierungsphase. Inflationsdaten aus Deutschland fielen wie erwartet aus und gaben nur wenig Impulse. So sind die Verbraucherpreise im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent gestiegen.

Fed-Zinsentscheid als Top-Termin der Woche

Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch dürfte sich der DAX weiter schwertun. Der deutsche Leitindex konsolidiere zielloser denn je seitwärts vor sich hin und habe Probleme mit der Richtungsfindung, beobachtete Marktexperte Marcel Mußler. Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA war zuletzt hierzulande kein Kurstreiber mehr, während an der Wall Street die Rekorde purzelten. Offen ist nun vor allem noch, wie groß der Zinsschritt der Fed ausfallen wird.

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Jüngst sendete der US-Arbeitsmarkt Schwächesignale und die Inflation verstärkte sich erwartungsgemäß. Frische Impulse lieferte das dem Dax allerdings nicht. "Das deutet darauf hin, dass die erwartete Zinssenkung in den USA bereits vollständig eingepreist ist und der Markt sich weiterhin unentschieden zeigt", schrieb Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades.

Während die Mehrheit der Anleger mit einem kleinen Zinsschritt der Fed rechnet, hoffen manche sogar auf einen großen Schritt von 0,5 Prozentpunkten. Das wäre aus Sicht von Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets eine Überraschung, die gemischte Gefühle "irgendwo zwischen Konjunktursorgen und Freude über noch billigeres Geld" auslösen würde. Die beste Nachricht für die Investoren sei daher eine erste kleine Zinssenkung als Auftakt für weitere Schritte im restlichen Jahr.

US-Anleger deutlich euphorischer

An den US-Börsen fiel die Euphorie derweil deutlich größer aus, dort erreichten die wichtigsten Indizes jüngst allesamt neue Bestmarken. Die Erwartung sinkender Zinsen lasse aktuell alle Risiken in den Hintergrund rücken, während die Vorsicht in Europa vor Rückschlägen größer sei, kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg warnten nach kräftigem Rückenwind durch den Hype rund um Künstliche Intelligenz, dass die KI-Hausse heiß zu laufen scheine und die Nervosität wachse.

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Weitere Kursimpulse in der neuen Woche

Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, verwies über die Fed hinaus auf die ebenfalls anstehenden Zinsentscheidungen der Bank of England und der Bank of Japan, von denen allerdings mit keiner Änderung der Leitzinsen zu rechnen sei. Zuvor machte die Europäische Zentralbank schon eine weitere Zinspause und zeigte sich dabei mit Blick auf die hohe Verschuldung Frankreichs besorgt.

Frische konjunkturelle Impulse stehen vor allem am Dienstag auf der Agenda, dann werden sowohl der ZEW-Index als auch Produktionsdaten der Industrie in der Eurozone und den USA veröffentlicht. Am Mittwoch folgt die aktuelle Verbraucherpreisentwicklung aus dem Euroraum, wobei es sich allerdings lediglich um eine zweite Schätzung handelt. Bereits am Montag könnte die Handelsbilanz der Eurozone im Juli weiteren Aufschluss über die Auswirkungen der US-Zölle geben.

Frankreichs Schulden im Blick

Auch mit dem neu ernannten französischen Premierminister Sébastien Lecornu bleibe ein Haushalt, der die Europäische Union zufriedenstellt, eine Herausforderung, konstatierte Anlagestratege Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management. "Das Bemühen um Kompromisse dürfte Haushaltskürzungen im großen Stil verhindern." Daher werde das Defizit die bisherigen Ziele überschreiten und mit entsprechenden Folgen für die französische Staatsverschuldung. Am Wochenende stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Landes bereits herab.

Geopolitik bleibt Kursfaktor

Allerdings hatte der deutsche Aktienmarkt nicht nur auf die Verhältnisse in Frankreich, sondern auch auf die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Provokationen Russlands gegenüber Polen zuletzt unbeeindruckt reagiert, stellte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank fest. Trotz mauer Konjunkturerwartungen gäben die Anleger sogar Zyklikern wieder den Vorzug vor Defensivtiteln. Unter anderem die Konjunkturstabilisierung in den weltwirtschaftlich immer wichtiger werdenden Schwellenländern sorge für Entspannung.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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