DAX mit festerem Wochenstart: Was den Leitindex heute und in den kommenden Tagen bewegt

Der DAX beginnt die Börsenwoche mit geringfügigen Gewinnen, verharrt aber in seiner Konsolidierungsphase und wartet auf richtungsweisende Impulse.
Der DAX begann die neue Handelswoche 0,37 Prozent höher bei 23.785,26 Punkten. Inzwischen kommt er vom bisherigen Tageshoch wieder zurück, hält sich aber weitgehend auf grünem Terrain.
Allzeithoch des DAX
Am 10. Juli hatte der deutsche Leitindex bei 24.639,10 Zählern ein neues Rekordhoch erreicht. Der höchste Schlusskurs der DAX-Geschichte liegt bislang bei 24.549,56 Punkten.
Mangels klarer Impulse von den Märkten in Übersee hält sich die Kaufbereitschaft aber in Grenzen. Auch wichtige Konjunkturdaten gibt es am Montag noch nicht.
Fed-Zinsentscheid als Top-Termin der Woche
Die Commerzbank sieht die Aktienmärkte vor einer entscheidenden Woche. Zunächst stehe am Dienstag der US-Einzelhandelsumsatz im Fokus, bevor sich die Augen auf die US-Zinsentscheidung am Mittwochabend richteten. Anleger gehen fest davon aus, dass die Notenbank Fed ihren Leitzins senken wird. Einige wenige halten sogar einen großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich.
Laut Charttechnik-Experte Christoph Geyer hält sich der DAX für den schwierigen Monat bislang recht gut, denn immerhin fänden im September die meisten Kursrückgänge und Crashs statt. "Diese bislang stabile Haltung schützt aber nicht davor, dass es noch einmal ungemütlich werden kann, bevor dann im Oktober die Jahresschlussrallye startet", schrieb Geyer in einem Marktkommentar.
Weitere Kursimpulse in der neuen Woche
Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, verwies über die Fed hinaus auf die ebenfalls anstehenden Zinsentscheidungen der Bank of England und der Bank of Japan, von denen allerdings mit keiner Änderung der Leitzinsen zu rechnen sei. Zuvor machte die Europäische Zentralbank schon eine weitere Zinspause und zeigte sich dabei mit Blick auf die hohe Verschuldung Frankreichs besorgt.
Frische konjunkturelle Impulse stehen vor allem am Dienstag auf der Agenda, dann werden sowohl der ZEW-Index als auch Produktionsdaten der Industrie in der Eurozone und den USA veröffentlicht. Am Mittwoch folgt die aktuelle Verbraucherpreisentwicklung aus dem Euroraum, wobei es sich allerdings lediglich um eine zweite Schätzung handelt. Bereits am Montag könnte die Handelsbilanz der Eurozone im Juli weiteren Aufschluss über die Auswirkungen der US-Zölle geben.
Frankreichs Schulden im Blick
Auch mit dem neu ernannten französischen Premierminister Sébastien Lecornu bleibe ein Haushalt, der die Europäische Union zufriedenstellt, eine Herausforderung, konstatierte Anlagestratege Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management. "Das Bemühen um Kompromisse dürfte Haushaltskürzungen im großen Stil verhindern." Daher werde das Defizit die bisherigen Ziele überschreiten und mit entsprechenden Folgen für die französische Staatsverschuldung. Am Wochenende stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Landes bereits herab.
Geopolitik bleibt Kursfaktor
Allerdings hatte der deutsche Aktienmarkt nicht nur auf die Verhältnisse in Frankreich, sondern auch auf die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Provokationen Russlands gegenüber Polen zuletzt unbeeindruckt reagiert, stellte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank fest. Trotz mauer Konjunkturerwartungen gäben die Anleger sogar Zyklikern wieder den Vorzug vor Defensivtiteln. Unter anderem die Konjunkturstabilisierung in den weltwirtschaftlich immer wichtiger werdenden Schwellenländern sorge für Entspannung.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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