CoreWeave-Aktie zwischen KI-Rausch und Realität: NVIDIA-Investment erlebt turbulentes erstes Jahr an der Wall Street

Vom Kryptominer zum KI-Überflieger - doch der Weg an der Wall Street verlief holprig. So war NVIDIA-Investment CoreWeaves erstes Börsenjahr.
Werte in diesem Artikel
• CoreWeave mit enttäuschendem Börsendebüt
• Zwischen KI-Hype und vorsichtigen Analysten
• Rekordumsatz und ernüchternde Prognose
Holpriger Start: Das Debüt an der Wall Street
CoreWeave war ursprünglich 2017 als Kryptominer gegründet worden und verlagerte seinen Fokus später auf KI-Cloud-Dienste.
Der Börsengang von CoreWeave war von Beginn an von einer gewissen Ernüchterung geprägt. Trotz der engen Verbindung zu NVIDIA und der massiven Nachfrage nach Rechenkapazitäten für künstliche Intelligenz legte die Aktie am ersten Handelstag einen negativen Start hin. Der Kurs blieb bereits beim IPO im März hinter den Hoffnungen vieler Anleger zurück.
Auch die ersten vier Wochen als börsennotiertes Unternehmen brachten keine Trendwende. Die Bilanz nach dem ersten Monat wurde als durchwachsen eingestuft.
Bereits am 2. April erreichte sie ein Rekordhoch von 64,62 US-Dollar, ein Plus von über 60 Prozent innerhalb weniger Tage. Auslöser war die Meldung, CoreWeave habe mit NVIDIAs GB200 Grace Blackwell Superchips einen neuen Leistungsrekord im KI-Computing erzielt. CTO Peter Salanki sprach von einem "wichtigen Meilenstein für CoreWeaves Position als führender Cloud-Anbieter für KI-Labore".
Doch der Höhenflug hielt nicht lange. Marktturbulenzen infolge der Trump-Zollpolitik drückten den Kurs bis zum 21. April auf ein Tief von 33,52 US-Dollar, bevor sich die Aktie wieder etwas erholte.
Analysten zeigten sich anschließend insgesamt vorsichtig optimistisch. JPMorgan lobte CoreWeaves Technologievorsprung im Bereich moderner GPUs, warnte jedoch vor der hohen Verschuldung und der nötigen Risikotoleranz für Anleger.
Zwischen KI-Hotspot und Analystenskepsis
Im Laufe des Jahres wandelte sich die Wahrnehmung von CoreWeave von einem potenziellen "Börsen-Flop" zu einem echten KI-Hotspot.
Im ersten Quartal 2025 erzielte CoreWeave einen Umsatzsprung von 188,7 auf 981,6 Millionen US-Dollar, doch die Verluste weiteten sich ebenfalls aus - von 129,2 auf 314,6 Millionen US-Dollar. Die operativen Kosten explodierten im Jahresvergleich von 171,8 Millionen auf über eine Milliarde US-Dollar. Diese Zahlen verdeutlichten zwar das enorme Wachstumspotenzial, warfen aber auch Fragen zur Profitabilität und Abhängigkeit von wenigen Großkunden auf.
Analysten warnten wiederholt vor der extremen Abhängigkeit vom NVIDIA-Ökosystem. Obwohl das Unternehmen als wichtiger strategischer Partner gilt, sahen Experten Risiken in der einseitigen Ausrichtung. Die zunehmende Skepsis spiegelte sich auch in den volatilen Kursverläufen wider, da die Marktteilnehmer hinterfragten, ob CoreWeave langfristig gegen Cloud-Giganten wie Microsoft (Azure) oder Amazon (AWS) bestehen könne, wenn der erste Hype um GPU-Kapazitäten abflacht.
Rekordumsatz, aber tiefrote Zahlen: Die bittere Bilanz
Zum Ende des ersten Börsenjahres verdeutlichte der jüngste Quartalsbericht die paradoxe Situation des Unternehmens: CoreWeave präsentierte zwar einen Rekordumsatz, doch die Aktie reagierte darauf mit massiven Verlusten und rutschte in den tiefroten Bereich.
CoreWeave profitiert weiterhin stark vom globalen KI-Boom. CEO Mike Intrator sprach dennoch von kurzfristigen Herausforderungen: Ein externer Rechenzentrumsbetreiber lag im Zeitplan zurück, was die Kapazitätsausweitung leicht verzögerte. Der Ausbau auf derzeit 41 Standorte blieb davon jedoch unberührt.
Trotz des starken Quartals blieb die Jahresprognose hinter den Markterwartungen zurück. CoreWeave rechnet 2025 mit Umsätzen zwischen 5,05 und 5,15 Milliarden US-Dollar, während Analysten im Schnitt 5,29 Milliarden US-Dollar erwartet hatten.
Der allgemeine Expertenkonsens bleibt auch zum Jahresende gemischt, wie Daten von TipRanks zeigen. Aus insgesamt 23 Ratings ergibt sich einer moderate Kaufempfehlung für das Papier (13x buy, 9x hold, 1x sell). Das durchschnittliche Kursziel entspricht zudem einer Veränderung von 75,77 Prozent gegenüber dem letzten Kurs von 73,93 US-Dollar (Stand: 30.12.2025).
Redaktion finanzen.net
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