Deutschland: Einfuhrpreise sinken schwächer als erwartet
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Preise für nach Deutschland importierte Güter sind im September erneut gefallen. Der Rückgang fiel aber schwächer als erwartet aus. Die Einfuhrpreise seien im September im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang um 1,4 Prozent gerechnet, nachdem die Importpreise im August um 1,5 Prozent gefallen waren.
Der Rückgang im September geht abermals auf die deutlich gesunkenen Preise für Energie zurück. Diese seien im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 Prozent gefallen und zeigten wie bereits in den Monaten zuvor den stärksten Einfluss auf die Gesamtentwicklung.
Wie das Bundesamt weiter mitteilte, waren im September alle Energieträger im Jahresvergleich günstiger: Steinkohle mit einem Preisrückgang um 18,6 Prozent, Rohöl mit 14,6 Prozent, Erdgas mit 11,2 Prozent und elektrischer Strom mit einem Minus um 6,3 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wären die Importpreise im Jahresvergleich geringfügig gestiegen.
Im Monatsvergleich meldete das Bundesamt für September einen Anstieg um 0,2 Prozent. Hier hatten Experten einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.
Die Einfuhrpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Oktober hatte sich die Inflation in Deutschland laut jüngsten Daten vom Donnerstag etwas abgeschwächt, die Verbraucherpreise lagen um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem die Inflationsrate im September bei 2,4 Prozent gelegen hatte./jkr/stk
 
                                