dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 23.10.2025 - 17.00 Uhr

23.10.25 17:04 Uhr

GESAMT-ROUNDUP: USA und EU verschärfen Russland-Sanktionen

WASHINGTON/BRÜSSEL - Erstmals in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump hat die US-Regierung neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt. Angesichts der Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den "sinnlosen Krieg" gegen die Ukraine zu beenden, belege das US-Finanzministerium die zwei größten Öl-Firmen Russlands mit Strafmaßnahmen, erklärte Ressortchef Scott Bessent. Kurz davor hatte auch die EU mitgeteilt, dass sich die Mitgliedstaaten kurz vor einem Gipfeltreffen in Brüssel auf eine weitreichende Verschärfung der Sanktionen gegen Russland verständigt haben.

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ROUNDUP 2: Neue EU-Sanktionen gegen Russland in Kraft

BRÜSSEL - Die neuen Sanktionen der EU-Staaten gegen Russland sind nach der Einigung vom Mittwochabend in Kraft getreten. Das noch vor dem Start des EU-Gipfeltreffens in Brüssel in einem schriftlichen Verfahren angenommene Paket sieht unter anderem vor, Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl weiter zu reduzieren, wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht. Dazu gilt ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland schon 2027 und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Eurozone: Verbrauchervertrauen hellt sich unerwartet auf

BRÜSSEL - Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober unerwartet erneut aufgehellt. Der Indikator für das Konsumklima stieg um 0,7 Punkte auf minus 14,2 Punkte, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf minus 15,0 Punkte gerechnet. Der Indikator nähert sich so seinem langfristigen Durchschnitt an.

ROUNDUP/Klingbeil: Länder-Entlastungen stehen nicht zur Debatte

BERLIN - Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) sieht nach der Steuerschätzung erst recht keinen Grund mehr, Einnahmeausfälle der Länder durch den Bund auszugleichen. "Ich glaube, dass spätestens mit diesen Zahlen diese politische Debatte beendet sein wird", sagte der Vizekanzler mit Blick auf ein bis morgen (Freitag) geplantes Treffen der Länder-Ministerpräsidenten.

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IW-Prognose: Wohnungsbau schrumpft 2025 und 2026 deutlich

FRANKFURT - Trübe Aussichten im Kampf gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten in den Städten: Die Krise im Wohnungsbau wird sich nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den kommenden Jahren noch verschärfen.

ROUNDUP: Merz pocht auf Abschwächung des EU-Lieferkettengesetzes

BRÜSSEL - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dringt trotz eines vorerst geplatzten Kompromisses zum EU-Lieferkettengesetzes weiter darauf, die Vorschrift für Unternehmen zu lockern. Er nannte das Ergebnis einer Abstimmung des Europaparlaments dazu eine "fatale Fehlentscheidung" und forderte eine Korrektur. "Die gestrige Entscheidung des Europäischen Parlaments ist inakzeptabel", sagte er zudem vor Beginn eines EU-Gipfels in Brüssel.

IAB-Studie: Mehrheit steht hinter Prinzip 'Sozialstaat'

NÜRNBERG - Eine große Mehrheit der Berufstätigen in Deutschland steht einer Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge hinter dem Grundgedanken des Sozialstaats. Die Menschen wollen aber zugleich auch das Leistungsprinzip hochhalten. Fast drei von vier Befragten sagten: "Wer mehr leistet, sollte auch mehr bekommen."

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Türkische Notenbank senkt Leitzins wie erwartet

ANKARA - Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins trotz einer hohen Inflation erneut gesenkt. Der Leitzins werde um 1,0 Prozentpunkte auf 39,5 Prozent reduziert, teilte die Notenbank am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Ankara mit. Volkswirte hatten dies im Schritt erwartet.

Experte: Wirkung der US-Sanktionen hängt an Indien und China

BERLIN - Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil (LUKOIL Oil Company)hängt nach Einschätzung des Wissenschaftlers Janis Kluge von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab. Politisch sei es ein großer Schritt, dass Präsident Donald Trump erstmals Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt habe, sagte der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

Studie: Marode Infrastruktur in Deutschland wird für Firmen zum Bremsklotz

KÖLN - Marode Straßen und Schienen bremsen die deutsche Wirtschaft zunehmend aus. Nach einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sehen sich gut 84 Prozent der Unternehmen in ihrer Arbeit durch Infrastrukturmängel beeinträchtigt. 2018 lag der Anteil bei 67 Prozent, 2013 bei 59 Prozent. "Die Verkehrsinfrastruktur ist ein Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft geworden", sagte IW-Experte Thomas Puls.

Belgien droht bei Plan für russisches Vermögen mit Blockade

BRÜSSEL - In der Debatte um die Nutzung von in der EU eingefrorenem russischen Staatsvermögen für die Ukraine droht Belgien mit einer Blockade. Wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden, werde er alles in seiner Macht Stehende tun, um eine entsprechende Entscheidung zu verhindern, sagte der belgische Premierminister Bart De Wever beim EU-Gipfel in Brüssel vor Beginn der Diskussionen mit den anderen Staats- und Regierungschefs der EU. Das bedeute "auf europäischer wie auf nationaler Ebene, politisch und juristisch".

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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