Samsung Electronics: Brandgefährliche Situation

Das neue Flaggschiff Galaxy Note 7 entwickelt sich zum milliardenschweren Desaster. Unterdessen feiert der Konkurrent Apple ein Comeback. Für Samsung wird es kritisch.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Samsung-Chef Kwon Oh-Hyun hatte sein Ziel schon erreicht: Apple abhängen und die Marktführerschaft im Smartphone-Markt erobern. Doch Samsungs Fundament bröckelt. Ausgerechnet das erst vor wenigen Wochen auf den Markt gekommene Flaggschiff Galaxy Note 7 wird in Zusammenhang mit der Brandgefahr fehlerhafter Akkus zum Desaster für die Südkoreaner. Das Problem ist offenbar so groß, dass mehrere Fluggesellschaften die Nutzung des Smartphones an Bord ihrer Maschinen verbieten.
Für die Samsung-Aktie geht es seit Bekanntwerden der Probleme abwärts. In der Spitze verlor die Aktie seit Anfang September zehn Prozent - 20 Milliarden Dollar Börsenwert lösten sich in Rauch auf. Analysten rechnen mit einem Schaden von bis zu fünf Milliarden Dollar, die unter Berücksichtigung der Einnahmeausfälle und aller Kosten auf Samsung zukommen könnten. Rund 2,5 Millionen Geräte hatten die Südkoreaner ausgeliefert, bevor Samsung-Boss Oh-Hyun einen Rückruf ankündigte.
Ursprünglich hatten Experten damit gerechnet, dass Samsung im laufenden Jahr 15 Millionen Galaxy Note 7 absetzen kann. Nach dem Akku-Skandal liegt diese Zahl wohl in weiter Ferne. Neben den finanziellen Folgen ist es vor allem der Imageschaden, der dem Elektronikriesen noch lange anheften dürfte. Samsungs hart erkämpfter Vorsprung auf den Erzrivalen Apple schmilzt dahin. Während Oh-Hyun um Schadensbegrenzung bemüht ist, feiert Apple-Chef Tim Cook mit den neuen iPhone-Modellen ein Comeback. Das größere iPhone 7 Plus, das sich optisch kaum vom Vorgänger unterscheidet, ist eine Woche nach der Präsentation weltweit ausverkauft. Die US-Mobilfunkanbieter T-Mobile US und Sprint sprachen im Vorfeld des Verkaufsstarts am Freitag von einer Rekordnachfrage.
Nach zuletzt eher schleppenden iPhone-Verkäufen ist Apple zurück im Spiel. Der bekannte Apple-Experte Gene Munster von Piper Jaffray schätzt, dass weltweit rund 275 Millionen Kunden ein Gerät der vorhergehenden Designgenerationen bis zum iPhone 5 nutzen. Für Apple bietet das enormes Absatzpotenzial, zumal Apple-Nutzer als recht markentreu gelten. Spätestens im kommenden Jahr, wenn Cook zum zehnjährigen iPhone-Jubiläum ein völlig neu entwickeltes Modell vorstellen wird, dürften die Verkäufe rasant in die Höhe schnellen.
Ganz anders Samsung. Obwohl die Südkoreaner vor dem Akku-Desaster bei der Nutzerzufriedenheit sogar mit Apple gleichzogen, kann Chef Oh-Hyun nicht auf die Treue seiner Kunden bauen. Im Gegensatz zu Apple bietet Samsung kein eigenes Betriebssystem, die Asiaten nutzen stattdessen Android von Alphabet. Für den Konzern kann das zu einem enormen Problem werden, denn für Samsung-Nutzer ist ein Wechsel zu einem anderen Hersteller kaum mit Aufwand verbunden. Alle Daten können über die Cloud auf das Gerät eines anderen Herstellers überspielt werden.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zur Wachablösung an der Spitze der Smartphone-Hersteller. Während Apple dank des eigenen Betriebssystems fest im Sattel sitzt und seinen Marktanteil seit Jahren unter Schwankungen verteidigt, herrscht im Android-Markt ein erbitterter Verdrängungswettbewerb.
Vor allem chinesische Hersteller wie Huawei, Oppo oder Xiaomi bieten immer bessere Hardware zu günstigen Preisen an. Samsung ist zwar noch die Nummer 1 - aber das war Nokia auch einmal, bis Apple kam.
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Bildquellen: Kobby Dagan / Shutterstock.com, 360b / Shutterstock.com
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06.03.2013 | Samsung verkaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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