Zoll-Hoffnung: DAX geht nach Rekord höher ins Wochenende -- US-Börsen letztlich uneins -- Commerzbank verdient mehr -- Coinbase, BVB, Siemens Energy, SoundHound, Palantir, Strategy, Pinterest im Fokus
Trump deutet mögliche Zollsenkung für China an. Allianz rutscht ans DAX-Ende. Expedia-Aktie bricht nach Zahlen ein. Behörden schalten Kryptoplattform ab. JPMorgan hebt Rheinmetall-Kursziel deutlich an. US-Autobranche kritisiert Trumps Handelspakt mit Großbritannien. KRONES steigert Gewinn deutlich. Merz und Trump signalisieren Kooperationsbereitschaft in Ukraine-Frage und Handelsstreit.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex begab sich am Freitag auf Rekordfahrt.
So eröffnete der DAX bereits mit einem neuen Rekordstand. Im weiteren Handelsverlauf wurde dann ein erneutes Allzeithoch bei 23.543,27 Punkten erreicht. Er verabschiedete sich mit einem Zuschlag von 0,63 Prozent bei 23.499,32 Punkten ins Wochenende.
Der TecDAX legte anfänglich ebenso zu und stand auch anschließend im Plus. Er beendete die Handelswoche mit Gewinnen von 0,53 Prozent bei 3.742,11 Einheiten.
Bereits zu Wochenbeginn war der deutsche Leitindex dem Rekord nähergekommen, bevor die Unsicherheiten rund um die Kanzlerwahl am Dienstag die Aufwärtsbewegung bremsten. Nach der Einigung im Zollstreit zwischen den USA und Großbritannien wuchs nun aber unter Investoren die Hoffnung auf weitere Fortschritte mit anderen Ländern. Für das Wochenende sind weitere Gespräche mit China angesetzt. Eine am Freitag geäußerte Einschätzung Trumps, wonach Einfuhrzölle von 80 Prozent auf chinesische Waren angemessen seien, zeigte hingegen kaum Wirkung auf den DAX.
Leichte Entspannungssignale brachte auch das erste Gespräch des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) mit US-Präsident Donald Trump. Es sei ein "bemerkenswert positives, entspanntes und höfliches Telefonat" gewesen, hieß es anschließend aus Regierungskreisen.
In der Bilanzsaison hierzulande ging es nach der Zahlenflut am Vortag etwas gemächlicher weiter. Aus dem DAX berichtete die Commerzbank, die einen überraschend starken Jahresstart hinlegte.
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Europas Börsen verzeichneten am Freitag Gewinne.
Zwar startete der EURO STOXX 50 mit einem minimalen Abschlag, im weiteren Verlauf konnte er aber zulegen und schloss 0,35 Prozent im Plus bei 5.307,68 Punkten.
Der Handelspakt von US-Präsident Donald Trump mit Großbritannien weckte Hoffnungen auf weitere Deals mit anderen Ländern und kam deshalb bei den Anlegern gut an. Für das Wochenende sind erste Sondierungsgespräche zwischen den USA und China vorgesehen. Laut einem Bericht der New York Post erwägen die Vereinigten Staaten, bereits in der kommenden Woche die Zölle auf chinesische Importe von derzeit 145 auf 50 Prozent zu senken. US-Präsident Donald Trump erklärte hingegen auf Truth Social, dass er einen Zollsatz von 80 Prozent für angemessen halte.
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Die US-Börsen zeigten sich zum Wochenschluss uneins.
Der Dow Jones notierte zu Beginn knapp im Plus, drehte im Anschluss jedoch ins Minus und beendete die Sitzung 0,29 Prozent tiefer bei 41.249,38 Punkten.
Beim Techwerteindex NASDAQ Composite war zum Handelsstart ein Plus zu sehen. Im weiteren Verlauf pendelte er zwischen Gewinnen und Verlusten hin und her, bevor er nahezu unverändert bei 17.928,92 Zählern in den Feierabend ging.
Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zollkonflikts verlieh den US-Börsen am Freitag nur zeitweise Rückenwind. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag ein Handelsabkommen mit Großbritannien bekannt gab, richtete sich der Fokus nun verstärkt auf China. Am Wochenende wird US-Finanzminister Scott Bessent in der Schweiz mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng zusammentreffen. "Der Blick der Märkte richtet sich klar auf China", kommentierte Capital Advisors. Die Hälfte der globalen Handelskonflikte sei auf Spannungen mit dem Land zurückzuführen, die andere Hälfte auf Auseinandersetzungen mit dem übrigen Ausland.
Dennoch: Neue Aussagen von Trump konnten die Unsicherheit nicht ganz ausräumen. Auf Truth Social erklärte der Präsident, ein Einfuhrzoll von 80 Prozent auf chinesische Waren sei angemessen. Zwar liegt dieser Satz deutlich unter den derzeit geltenden 145 Prozent, doch als Impuls für neue Markt-Euphorie reicht die Aussicht auf eine derartige Absenkung nicht aus. Laut chinesischen Daten sind die Exporte in die USA im April zudem eingebrochen. Ob Zölle von 80 Prozent den Handel mit den USA wiederbeleben, bleibt fraglich.
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Die asiatischen Aktienmärkte schlugen am Freitag unterschiedliche Richtungen ein.
In Tokio schloss der Nikkei 225 mit einem Gewinn von 1,56 Prozent auf 37.503,33 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite dagegen zum Handelsschluss 0,30 Prozent auf 3.342,00 Zähler.
In Hongkong stieg der Hang Seng um 0,40 Prozent auf 22.867,74 Punkte an.
Positiv wurden von den Anlegern die Fortschritte im Handelskonflikt aufgenommen. Nach dem ersten "Trade Deal" mit Großbritannien trifft sich am Wochenende US-Finanzminister Scott Bessent mit dem chinesischen Stellvertretenden Ministerpäsidenten He Lifeng in der Schweiz zu Gesprächen. Das weckt Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zollstreits mit China.
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