Frankfurt intern: Elbstein - Gewinne mit hoffnungslosen Häusern

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Beide halten als Firmenchefs je 44,6 Prozent, weitere 6,6 Prozent besitzt WCM-Gründer Klaus Ehlerding über seine Elbstein AG. ERWE kauft Gebäude für Einzelhandel, Büros und Hotels in B- und C-Städten, aber in A-Lagen. Dabei wird im Extrem nicht vor Objekten mit über 50 Prozent Leerstand und einem zusätzlichen Investitionsbedarf in Höhe des Kaufpreises zurückgeschreckt.

Dank ihrer Erfahrung glauben Weitzel und Harloff dabei vernachlässigte von hoffnungslosen Häusern unterscheiden und mit neuen Ideen wiederbeleben zu können. Zusammen mit niedrigen Kaufpreisen sollen so mindestens 15 Prozent Rendite entstehen. Gehoben wird der Gewinn über das Hochschreiben des Werts der Immobilien, da diese im Bestand bleiben sollen.

Im Portfolio stecken drei Objekte, ein Gewerbepark sowie ein Zehn-Prozent-Anteil am Airport Center am Frankfurter Flughafen. Wert nach Abzug der Schulden (NAV): 4,74 Euro je Aktie. Die aktuell platzierte Kapitalerhöhung (KE) aber kommt zu 2,85 Euro je Aktie, soll bis zu 30 Millionen einsammeln und die Aktienzahl mehr als verdoppeln. 15,5 Millionen Euro sichern Harloff, Weitzel, die Elbstein AG und deren Umfeld zu.

Selbst nach voller KE wird der NAV noch bei über 3,70 Euro je Aktie liegen. Grund: Aktuell kaufen Investoren ein sehr kleines Portfolio und nicht mehr als ein Renditeversprechen. Auch wenn mit den neuen Millionen sehr zeitnah weitere Objekte gekauft werden sollen und Manage­ment­erfahrung sowie NAV-Rabatt locken, eignet sich ERWE zum jetzigen Zeitpunkt nur für risikobereite Anleger.