Eurozone: Stärkster Preisrückgang seit Sommer 2009
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Eurozone rutscht tiefer in die Deflation: Im Januar seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 0,6 Prozent gesunken, teilte das europäische Statistikamts Eurostat am Dienstag nach endgültigen Daten mit. Dies ist der stärkste Preisrückgang im Währungsraum seit Juli 2009, als die Inflationsrate ebenfalls bei minus 0,6 Prozent lag. Bankvolkswirte hatten mit dieser Bestätigung der ersten Schätzung gerechnet. Im Dezember waren die Verbraucherpreise nur um 0,2 Prozent gesunken.
Zu Beginn des Jahres lag die Ursache für den Preisverfall weiterhin bei stark fallende Energiepreisen. Sie lagen laut Eurostat um 9,3 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor - eine Folge des massiven Einbruchs der Ölpreise, die sich seit vergangenen Sommer mehr als halbiert haben. Der Einfluss der Ölpreise auf die Entwicklung der Verbraucherpreise wird deutlich bei der sogenannten Kernrate. Hier werden die Verbraucherpreisen ohne Energie und Nahrungsmittel ausgewiesen und Eurostat meldete in dieser Abgrenzung einen Anstieg der Preise um 0,6 Prozent.
Die Deflation dürften die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer Vorgehensweise bestärken, Wachstum und Inflation mit einer gewaltigen Geldschwemme anzuschieben. Die EZB hatte beschlossen, ab März Staatsanleihen und andere Wertpapiere für je 60 Milliarden Euro pro Monat kaufen. Insgesamt ergibt sich eine Summe von mehr als einer Billion Euro, die das Finanzsystem gepumpt werden soll. Die EZB sieht die Preisstabilität bei einer Inflation von knapp zwei Prozent als gewährleistet an./jkr/fr