Freie Erfinder auf dem Rückzug
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Freie Erfinder melden in Deutschland immer weniger Patente an. Vergangenes Jahr waren es 1.683, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) mitteilt. Das sind 152 weniger als im Vorjahr.
Blickt man fünf Jahre zurück, ist der Schwund noch deutlicher: 2019 zählte das DPMA noch 2.743 Patentanmeldungen von freien Erfindern. Der Anteil der Freien an den deutschen Anmeldungen beim DPMA fällt damit auf 4,5 Prozent - 2019 waren es noch 6,4 Prozent.
Freie Erfinder seien ein wichtiger Bestandteil des Innovationssystems, sagt DPMA-Präsidentin Eva Schewior. Sie arbeiteten oft unter schwierigen Bedingungen und brächten dennoch immer wieder innovative technische Lösungen hervor: "Daraus entstehen in vielen Fällen marktfähige Produkte, die unser Leben bereichern und unsere Wirtschaft voranbringen."
Als Beispiel für wichtige Innovationen freier Erfinder nennt das DPMA unter anderem Airbag, Teebeutel oder Spreizdübel. Und auch bekannte Deutsche waren nebenbei als Tüftler tätig - beispielsweise Stefan Raab, der laut Patentamt einen Duschkopf entwickelte oder Konrad Adenauer, der ein spezielles Roggenschwarzbrot zum Patent anmeldete oder einen elektrischen Insektentöter entwickelte.
Bayerns Tüftler haben die Nase vorn
Die meisten Patente freier Erfinder kamen vergangenes Jahr aus Bayern. Sowohl bei der Gesamtzahl von 369 Anmeldungen liegt der Freistaat an der Spitze als auch bei den Anmeldungen pro 100.000 Einwohner, wo er auf einen Wert von 2,8 kommt.
Platz zwei bei der Gesamtzahl geht an Nordrhein-Westfalen mit 333 Erfindungen vor Baden-Württemberg mit 294. Bei den Erfindungen pro 100.000 Einwohner gehen die Plätze zwei und drei an Baden-Württemberg mit 2,6 und Hessen mit 2,3.
Die wenigsten Patenanmeldungen freier Erfinder kamen mit 6 aus dem Saarland, das mit 0,6 Erfindungen pro 100.000 Einwohnern ebenfalls auf dem letzten Platz landet. Die zweitniedrigste Dichte findet sich mit 0,9 in Brandenburg. Deutscher Durchschnitt sind 2,0 Anmeldungen pro 100.000 Einwohnern./ruc/DP/zb