Hugo Boss: Kursabsturz als Einladung zur Übernahme?

03.12.25 09:29 Uhr

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Beim Modekonzern Hugo Boss eskaliert der Machtkampf zwischen Großaktionär Frasers und den Leitungsgremien. Trotz schwacher operativer Zahlen sorgen mögliche Übernahmefantasien für neue Spannung rund um die Aktie.

Chaostage im Hause Hugo Boss: Wie kürzlich vermeldet wurde, hat der größte Anteilseigner des Modehauses, der britische Handelskonzern Frasers, dem Aufsichtsratschef Stephan Sturm das Vertrauen entzogen und wünscht sich dessen Ablösung. Zwar bestätigte der Gescholtene angeblich, dass er das Amt nicht weiter ausüben wolle, wenn Frasers nicht mehr hinter ihm stehe. Am gleichen Tag veröffentlichte Boss selbst aber eine Mitteilung, dass Herr Sturm zu seiner Verantwortung stehe und das Amt weiter ausüben wolle.

Dividendenpolitik im Fokus

Dieses Durcheinander passt zumindest in das Bild, dass das Verhältnis zwischen Frasers und den Leitungsgremien von Boss seit längerem angespannt ist. Wie die Briten schon früher verlautbart hatten, halten sie die Aktie der Metzinger für deutlich unterbewertet und fordern insbesondere eine weniger großzügige Dividendenpolitik, um mehr Mittel in Wachstumsinvestitionen und die Steigerung des Unternehmenswertes zu lenken.

Bieterwettbewerb möglich

Das führt unwillkürlich zu der Frage, ob Frasers nun doch bald ernst macht und die Mehrheit an Boss übernimmt. Schon jetzt halten die Briten direkt rd. 25 Prozent der Anteile und kontrollieren über Finanzinstrumente über 30 Prozent am deutschen Modeprimus, so dass im Falle einer Ausübung ein Pflichtangebot fällig wäre.

Derweil sollen allerdings auch andere Player ein Auge auf Boss geworfen haben. Wie das Manager Magazin berichtet, sollen zwei chinesische Konsumgütergruppen Interesse an den Metzingern haben. Demnach steht also zumindest die Möglichkeit im Raum, dass es sogar noch zu einer Art Bieterwettbewerb kommen könnte.

Operative Flaute

Dabei lief es operativ zuletzt nicht gerade gut bei den Schwaben. Nachdem in den ersten neun Monaten 2025 bei einem leichten Umsatzrückgang nur ein stagnierendes EBIT hängenblieb, senkte der Vorstand auch die Jahresprognose dahingehend ab, dass nur noch das untere Ende des Prognosekorridors von 4,2 bis 4,4 Mrd. Euro Umsatz und 380 bis 440 Mio. Euro EBIT erreicht werden soll.

Und auch für das nächste Jahr sind die Aussichten trübe. Laut dem gestrigen Strategie-Update des Vorstands sollen Restrukturierungsmaßnahmen in den Geschäftsprozessen, im Sortiment und im Vertriebsnetz dafür sorgen, dass das EBIT in 2026 weiter auf 300 bis 350 Mio. Euro fällt. Erst 2027 soll eine Rückkehr zu Wachstum erfolgen, das sich dann 2028 weiter beschleunigen soll.

Trotzdem spannend

Operative Impulse für den Kurs sind also vorerst nicht in Sicht. Als Übernahmespekulation bleibt die Boss-Aktie allerdings nach den jüngsten Ereignissen und erst recht nach dem jüngsten Kurssturz umso spannender.

Richtig spannend ist es auch bei Daldrup & Söhne, die Aktie wird u.a. von einem hohen Auftragseingang beflügelt: zum Artikel

Und die Aktie von DEWB hat eine Erholung gestartet, wobei vor allem die Entwicklung der börsennotierten Kernbeteiligung LAIQON im Fokus steht: zum Artikel

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