Indiens Regierung nimmt strittige Entscheidung zu Pflicht-App zurück

03.12.25 14:04 Uhr

NEU-DELHI (dpa-AFX) - Indiens Regierung hat ihre umstrittene Entscheidung, Smartphone-Hersteller zur Vorinstallation einer staatlichen Cybersicherheits-App auf neuen Geräten zu verpflichten, wieder zurückgenommen. Die Sanchar Saathi-App (übersetzt etwa: Kommunikations-Begleiter) erfahre zunehmend Akzeptanz, hieß es in einer Mitteilung des Kommunikationsministeriums. Die Regierung habe deshalb beschlossen, "den Handy-Herstellern die Vorinstallation nicht vorzuschreiben". Bisher hätten 14 Millionen Nutzer die App heruntergeladen.

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Die Regierung war mit ihrer am Montag veröffentlichten Verordnung zur Pflicht-App auf Kritik gestoßen. Bürgerrechtsgruppen äußerten ihre Befürchtung, die Privatsphäre der Nutzer könnte verletzt werden.

Indiens Kommunikationsminister Jyotiraditya Scindia sagte später, die Nutzer könnten die App jederzeit deaktivieren oder wieder löschen. Über diese Option hatte zuvor Unklarheit geherrscht.

Besserer Schutz vor Cyber-Betrug?

Die Anordnung sollte nach Angaben der Regierung helfen, die Bürger des Landes besser vor Cyber-Betrug zu schützen. Auch könne dadurch der Kauf von gefälschten Geräten verhindert werden. Durch die Vorinstallation der App, die sich von einem Regierungsportal herunterladen lässt, würden mehr Nutzer erreicht. Die Verfügung sollte für alle Smartphones gelten, die im Land hergestellt oder zum Gebrauch in Indien importiert werden./dg/DP/nas