Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich deutlich ein

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im August deutlich verschlechtert.
Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalte misst, fiel um 1,0 Punkte auf 103,5 Zähler, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Bankvolkswirte hatten einen Rückgang erwartet, allerdings nur auf 104,1 Punkte. Abgesehen vom Bausektor trübte sich die Stimmung in allen Bereichen ein, aus denen der ESI ermittelt wird.
Das ebenfalls von der Kommission erhobene Geschäftsklima (BCI), das nur die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe misst, trübte sich ebenfalls deutlich ein. Der Indikator fiel im August von 0,38 Punkten im Vormonat auf 0,02 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2013. Volkswirte hatten mit einem wesentlich schwächeren Rückgang auf 0,36 Punkte gerechnet. Der BCI gibt Auskunft über die Produktions- und Investitionstätigkeit.
Im Juli, etwa einen Monat nach dem britischen Brexit-Votum, hatten sich die Indikatoren entgegen den Erwartungen verbessert. Ähnlich war die Entwicklung unlängst in Deutschland, wo sich das Ifo-Geschäftsklima im Juli nur leicht, im August aber deutlich eingetrübt hatte. Bankvolkswirte hatten dies als verspätete Reaktion auf den Brexit interpretiert.
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Die Daten im Überblick:
August Prognose Vormonat
ESI 103,5 104,1 104,5
Industrievertrauen -4,4 -2,7 -2,6r
Dienstleistervertrauen 10,0 11,1 11,2r
Verbrauchervertrauen* -8,5 --- -7,9
Einzelhandelsvertrauen -1,0 -- 1,7
Bausektorvertrauen -16,1 -- -16,3
BCI 0,02 0,36 0,38°
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BRÜSSEL (dpa-AFX)
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