Sky-Finanzchef: Turnaround noch längst nicht abgeschlossen
Vor allem das boomende Fußballgeschäft hat den runderneuerten Bezahlsender Sky Deutschland auf Touren gebracht. Finanzchef Tomsic über die Strategie und den Umgang mit Aktionären.
von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Euro am Sonntag: Die internationalen Erfolge deutscher Fußballclubs und der Bundesliga-Boom haben Sky Deutschland im zweiten Quartal fast in die Gewinnzone geschossen. Was bedeutet das für das Jahresergebnis?
Steven Tomsic: Es ist unglaublich spannend, wie erfolgreich sich der deutsche Fußball entwickelt. Unsere Annäherung an die Gewinnzone war aber an viele verschiedene Maßnahmen gekoppelt, die wir in den letzten fünf Jahren in unserem gesamten Unternehmen implementiert haben. Was unser Jahresergebnis betrifft, so hat sich an den Erwartungen nichts geändert. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass unser EBITDA im Gesamtjahr positiv sein und danach stark weiterwachsen wird.
Läuft Sky nicht Gefahr, zu stark vom Fußballgeschäft abhängig zu werden?
Fußball und die Bundesliga sind zweifelsohne wichtig für uns. Wir haben unsere Investitionen in diese Rechte erhöht, entsprechend hoch sind auch unsere Erwartungen. Eines ist aber wirklich wichtig zu wissen: Fußball alleine reicht nicht aus. Unsere Zielgruppe ist die ganze Familie und darauf stimmen wir unser Angebot ab. Das bedeutet, dass das Programm auch abseits des Sports - Spielfilme, Serien oder Dokumentationen - eine tragende Rolle spielt.
Wie hoch ist der Anteil des Fußball-Geschäfts am Gesamtumsatz?
Wir haben diesen Anteil nie beziffert. Wie gesagt ist Fußball ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäfts, jedoch haben wir eine gesunde Umsatzverteilung über unser gesamtes Produktportfolio hinweg.
Können Sie sich vorstellen, dass Sky Deutschland künftig auch TV-Serien in größerem Umfang produziert?
Unsere Produktionsaktivitäten konzentieren sich derzeit stark auf den Sport, insbesondere Fußball. Was TV-Serien betrifft, haben wir letztes Jahr mit dem Launch des Senders Sky Atlantic HD, der das Beste der preisgekrönten Serienschmiede von HBO nach Deutschland und Österreich bringt, einen Meilenstein erreicht. Eigenproduktionen sind für uns durchaus ein Thema, allerdings ein mittelfristiges.
Wie wird sich der Zusammenschluss des Mobilifunkkonzerns Vodafone und des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland auf Sky Deutschland auswirken?
Es gibt ja einen generellen Konsolidierungstrend in der Telekommunikationsbranche. Es ist schwer, da konkrete Auswirkungen auf unser Geschäft oder Veränderungen in der Wettbewerbsstruktur vorherzusagen. Uns verbinden aber ohnehin starke Partnerschaften mit allen wichtigen Marktteilnehmern – und wir gehen davon aus, dass diese auch in Zukunft Bestand haben.
Sie haben gerade auch eine neue Investor Relations App gestartet für Investoren, Analysten und Kleinanleger. Ist das Bestandteil einer neuen Kapitalmarkt-Strategie?
Wir haben uns in den letzten Jahren sehr viel Mühe gegeben, unsere Finanzkommunikation noch transparenter und leichter zugänglich zu machen. Dazu gehört ganz aktuell die jetzt gestartete Investor Relations App, die der Financial Community schnell und unkompliziert einen Überblick über die relevanten finanziellen Daten und Fakten bietet. Sie ist daher nicht als neue Strategie zu werten, sondern Teil unseres übergeordneten Ziels, es den Analysten, institutionellen und privaten Investoren leichter zu machen, unser Geschäft besser zu verstehen. Schließlich gehört Innovationskraft zur DNA unseres Unternehmens.
Es wird spekuliert, dass Ihr Hauptgesellschafter, der US-Film- und Fernsehkonzern 21th Century Fox, seine Beteiligung an Sky Deutschland von mittlerweile 54,8 Prozent weiter aufstockt. Ist damit noch in diesem Jahr zu rechnen?
Das ist Sache unseres Gesellschafters 21th Century Fox, da möchte ich nicht vorgreifen. Was wir aber sagen können: 21th Century Fox hat uns, natürlich zusammen mit den anderen großen Anteilseignern, in den vergangenen Jahren maßgeblich unterstützt. Der Turnaround von Sky ist ja noch lange nicht abgeschlossen, und die kollektive Fähigkeit unserer Investoren, auch in schwierigeren Zeiten Dinge aus einer langfristigen Perspektive zu sehen, war entscheidend dafür, dass wir heute da stehen, wo wir stehen.
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Analysen zu Sky Deutschland AG
Datum | Rating | Analyst | |
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29.07.2015 | Sky Deutschland Sell | Oddo Seydler Bank AG | |
09.06.2015 | Sky Deutschland Hold | Oddo Seydler Bank AG | |
23.04.2015 | Sky Deutschland Halten | Independent Research GmbH | |
21.04.2015 | Sky Deutschland kaufen | DZ-Bank AG | |
05.02.2015 | Sky Deutschland kaufen | DZ-Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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21.04.2015 | Sky Deutschland kaufen | DZ-Bank AG | |
05.02.2015 | Sky Deutschland kaufen | DZ-Bank AG | |
04.02.2015 | Sky Deutschland buy | Commerzbank AG | |
18.12.2014 | Sky Deutschland kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
05.11.2014 | Sky Deutschland kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.06.2015 | Sky Deutschland Hold | Oddo Seydler Bank AG | |
23.04.2015 | Sky Deutschland Halten | Independent Research GmbH | |
08.01.2015 | Sky Deutschland neutral | Warburg Research | |
27.11.2014 | Sky Deutschland Hold | Deutsche Bank AG | |
21.11.2014 | Sky Deutschland neutral | Independent Research GmbH |
Datum | Rating | Analyst | |
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29.07.2015 | Sky Deutschland Sell | Oddo Seydler Bank AG | |
25.11.2014 | Sky Deutschland Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
03.11.2014 | Sky Deutschland Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
30.10.2014 | Sky Deutschland Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
13.10.2014 | Sky Deutschland Verkaufen | Bankhaus Lampe KG |
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