Interview

Nanogate-CEO Zastrau: „Wir sind erst am Anfang der Entwicklung“

17.12.13 16:58 Uhr

Nanogate-Firmengründer und CEO Ralf Zastrau über die Mittelverwendung, über Kapazitätsprobleme und die internationale Expansion seines Unternehmens.

Erfolgreiche Kapitalerhöhung für Nanogate: Die Ausgabe von 268.448 neuen Aktien zu je 35 Euro hat rund 9,4 Mio. Euro in die Firmenkasse des international führenden Spezialisten für Hochleistungsoberflächen gespült. Neben den Ankerinvestoren hat sich auch das Management an der deutlich überzeichneten Kapitalmaßnahme beteiligt.

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Herr Zastrau, Sie haben über eine Kapitalerhöhung rund 9,4 Mio. Euro eingenommen. Wofür wollen Sie die Gelder konkret einsetzen? Haben Sie Akquisitionspläne in der Schublade?
Ralf Zastrau: Die Mittel verwenden wir zur Finanzierung unseres Wachstums und zur Erweiterung unserer Kompetenzen. Vor dem Hintergrund unserer exzellenten Auftragsbasis sowie unserer zukünftigen Kundenbedürfnisse ist aktuell beispielsweise das Thema Kapazitätserweiterung sehr relevant. Aber auch neue ergänzende Oberflächentypen oder Funktionalitäten sind für uns Bereiche, in denen wir uns in den kommenden Monaten weiterentwickeln werden. Nicht zuletzt hat Nanogate in der Vergangenheit gezeigt, dass wir erfolgreich Unternehmen integrieren können. Daher ist auch externes Wachstum weiterhin ein grundsätzlicher Bestandteil unserer Strategie. Klar ist aber auch: Ein Target muss strategisch passen und natürlich muss der Preis stimmen.

Die Kapitalerhöhung war deutlich überzeichnet. Worauf führen Sie das in den vergangenen Monaten deutlich gestiegene Investoreninteresse an der Nanogate AG zurück und in welchem Umfang haben sich Ankeraktionäre an der Kapitalmaßnahme beteiligt?
Nanogate ist wie kaum ein anderes Unternehmen im Bereich von Hochleistungsoberflächen aufgestellt. Unsere Positionierung als Systemhaus hat sich bewährt und wir sind nach wie vor auf einem dynamischen Wachstumskurs. Mit unseren strategischen Wachstumsfeldern innovative Kunststoffe und Energieeffizienz sind wir zudem in äußerst attraktiven Märkten sehr erfolgreich unterwegs. Zudem haben wir in unsere IR investiert, sind auf Roadshow gewesen und haben zusätzliches Research erhalten. Dies sind klare Signale an den Kapitalmarkt, und sie sind aufgenommen worden. Überdies haben sich auch die Ankeraktionäre und das Management an der Kapitalerhöhung in siebenstelligem Umfang beteiligt.

2014 startet eine neue SUV-Baureihe von Porsche, die Bauteile enthält, die von Nanogate veredelt wurden. Wo kommt man im täglichen Leben noch mit Nanogate-Produkten in Berührung?

Nanogate-CEO Ralf Zastrau
Nahezu überall – nicht immer merkt man es. Das beginnt im Haus mit Badezimmer-Elementen, die von uns beschichtet werden, geht weiter mit veredelten Komponenten in der Küche oder mit Wärmetauschern in der Heizungsanlage im Keller. Man findet uns am Wochenende bei Outdoor-Aktivitäten oder bei Geschäfts- oder Urlaubsreisen als Fensterbeschichtungen in jedem Airbus-Flugzeug. Dazu kommen industrielle Anwendungen wie Luftfilter in Werksanlagen. Und bei vielen Automobilherstellern sind wir – trotz unserer bereits beachtlichen Erfolge – erst am Anfang der Entwicklung. So werden beispielsweise innovative Kunststoffe zukünftig eine noch größere Rolle spielen, und das nicht nur im Premium-Segment.
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Nanogate blickt also auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 zurück. Welche Ziele haben Sie sich für 2014 gesteckt?
Das Ziel unseres aktuellen Strategie-Programms ist ein Umsatz von 50 Mio. Euro. An diese Marke sind wir nahe herangerückt und arbeiten derzeit intensiv an der Formulierung unserer nächsten Wachstumsphase. Diese werden wir mit dem Jahresabschluss für 2013 im Frühjahr 2014 gerne bekannt geben. Eins steht jedoch jetzt schon fest: Die Chancen, Nanogate in eine nächste Dimension zu überführen, sind vielfältig.

Wann rechnen Sie damit, die vorhandenen Produktionskapazitäten und die zusätzlichen, sich derzeit im Bau befindlichen Anlagen auslasten zu können?
Wir haben im Moment kein Auslastungs-, sondern eher ein Kapazitätsproblem. Mit anderen Worten: Unsere Kapazitätsausweitung folgt stets der Nachfrage, und die steigt derzeit kräftig.

Sie haben angekündigt, weitere Anwendungsfelder erschließen zu wollen. Welche Märkte und Technologien haben Sie dabei im Fokus und welches Erlöspotenzial steht dahinter?
Wir sind stets interessiert, über angrenzende Technologien unseren Marktfokus zu erweitern. Dabei ist es nicht nötig, mit hohem Risiko in vollständig neue Segmente vorzustoßen – unsere Zielmärkte bieten noch sehr viel Spielraum für weiteres profitables Wachstum. Insgesamt rechnen wir damit, dass sich zukünftig die Märkte für Hochleistungsoberflächen international zu einem Volumen im Milliardenbereich entwickeln werden.

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Inzwischen hat Nanogate auch außerhalb Europas Fuß gefasst. Welche Märkte haben Sie besonders im Visier?
Beim regionalen Ausbau unserer Geschäftstätigkeit werden wir zukünftig unser Augenmerk vor allem auf Asien richten.

Das starke Wachstum und hohe Investitionen drücken temporär auf die Gewinnmarge. Wann wird sich die aktuelle Aufbauarbeit in spürbar steigenden Margen niederschlagen?
Nanogate ist in der Vergangenheit profitabel gewachsen und wird dies auch weiter tun. Als Technologie-Unternehmen in einem Markt, der sich sehr dynamisch entwickelt, hat es aber keinen Sinn, nur auf kurzfristige Gewinne zu schielen. Gerade jetzt müssen wir in Wachstum und Marktführerschaft investieren. Selbstverständlich wollen wir auch die Marge steigern, aber genauso wichtig ist es, die Position in einem starken Wachstumsumfeld abzusichern und auszubauen.

Analysten prognostizieren eine Gewinnverdopplung innerhalb von drei Jahren. Ein realistisches Szenario aus Ihrer Sicht?
Analystenschätzungen kommentieren wir nicht. Klar ist: Wir werden auch weiterhin dynamisch wachsen und dabei auch das Ergebnis steigern.

Herr Zastrau, vielen Dank für das Interview.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.

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