Trumps neue Zoll-Briefe: DAX schließt nach Rekord ins Minus -- US-Börsen höher -- WK Kellogg vor Übernahme durch Ferrero? -- Gerresheimer mit Umsatzwarnung -- Clara Tech, Nordex, Bayer im Fokus
Anleger bei Plug Power-Aktie mit großer Hoffnung - aber begrenztes Analystenvertrauen. Volatus-Aerospace: Kapitalerhöhung zur Expansion im Verteidigungssektor. Tesla vor Fristablauf: Anleger rätseln über nächste Aktionärsversammlung. Aktien von Rheinmetall, HENSOLDT & Co. mit KI-Offensive: RENK treibt autonome Militärtechnik voran. BYD schließt Aktienprogramm 2025 ab.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex fiel nach anfänglichen Gewinnen zurück auf rotes Terrain.
Nachdem der DAX direkt mit einem neuen Rekordhoch gestartet war, blieb er anschließend zunächst im Plus. Dabei wurde im frühen Handel bei 24.639,10 Zählern ein Allzeithoch markiert. Am Nachmittag rutscht der deutsche Leitindex jedoch in die Verlustzone und schloss letztlich 0,38 Prozent schwächer bei 24.456,81 Punkten.
Der TecDAX grenzte seinen anfänglichen Gewinn im weiteren Verlauf etwas ein und ging schlussendlich nur 0,2 Prozent höher bei 3.974,12 Zählern in den Feierabend.
Bereits am Mittwoch hatte der DAX einen neuen Rekordwert aufgestellt. "Die Euphorie ist zurück", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensverwalter QC Partners laut der Deutschen Presseagentur am Donnerstagmorgen den neuen DAX-Rekord. "Wie gefährlich diese ist, wird erst die Zukunft zeigen." Seit Jahresbeginn hat der DAX bereits mehr als 30 Rekordstände erreicht - der jüngste, am Vortag, war zugleich der erste im zweiten Halbjahr, wie Altmann betont. Statistisch gesehen erzielt der deutsche Leitindex den Großteil seiner Höchststände in den ersten sechs Monaten des Jahres. "Mit den Kursen steigen nun auch die Bewertungen", ergänzt er. Für das Jahr 2025 wird mittlerweile ein Kursanstieg von 23,5 Prozent verzeichnet - damit lässt der DAX die meisten anderen wichtigen Aktienindizes deutlich hinter sich.
Ähnlich wie zuletzt schon andere Experten warnte Altmann davor, die möglichen Auswirkungen weiterer US-Zollentscheidungen auf Inflation, Wachstum und Börsenkurse zu unterschätzen. Bei vielen Anlegern habe hier "mittlerweile ein gewisser Gewöhnungseffekt eingesetzt".
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An den Aktienmärkten Europas ging es am Donnerstag seitwärts.
Der EURO STOXX 50 hatte mit einem kleinen Plus eröffnet und bewegte sich auch im weiteren Verlauf nur wenig. Am Abend beendete er den Handel somit 0,14 Prozent leichter bei 5.438,27 Punkten.
Zunehmende Hoffnung auf eine Lösung im Zollkonflikt sowie ein mögliches Ende des Gazakriegs stützen aktuell die Märkte. Zudem keimt in den USA wieder die Erwartung auf baldige Zinssenkungen auf.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach außerdem von anhaltender Zuversicht, dass es im Zollstreit mit den USA zu einer gütlichen Einigung kommen wird. Das sorge für kontinuierliche Nachfrage. "Insbesondere die immer beliebteren passiven Investmentvehikel treiben die Hausse weiter an", so Lipkow. "So lange die Mittelzuflüsse anhalten, ist auch die Rallybewegung intakt."
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Der US-Aktienmarkt präsentierte sich am Donnerstag mit leichten Gewinnen.
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,43 Prozent bei 44.650,70 Zählern.
Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite konnte die Gewinnzone zurückerobern, schlussendlich fiel das Plus mit 0,09 Prozent auf 20.630,66 Punkte aber moderat aus. Im Handelsverlauf war bei 20.655,39 aber dennoch ein neues Rekordhoch markiert worden.
Für Verunsicherung sorgte einmal mehr Donald Trump. Diesesmal schwingt der US-Präsident die Zollkeule mit einem Zollsatz von 50 Prozent gegen Brasilien.
Ferner sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche unerwartet gefallen. Damit zeigt sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin robust und gibt keinen Anlass für etwaige Hoffnungen auf Zinssenkungen.
Nachdem Zinssenkungsphantasie den Kursen am Mittwoch Auftrieb gegeben hatte, warten die Anleger nun auf weiteren Impulsen. So stehen am Donnerstag die Auftritte einiger Fed-Vertreter auf der Agenda. Die Saison der Quartalsbilanzen nimmt erst in der kommenden Woche Fahrt auf.
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An den Börsen in Fernost ging es am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen.
In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 um 0,44 Prozent auf 39.646,36 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite unterdessen um 0,48 Prozent auf 3.509,68 Zähler.
Der Hang Seng zeigte sich daneben 0,57 Prozent fester bei 24.028,37 Einheiten.
Die Börsen in Asien haben sich am Donnerstag überwiegend freundlich gezeigt und orientierten sich dabei an der positiven Entwicklung an den US-Märkten. Trotz der anhaltenden Unsicherheit im Zollkonflikt legten die US-Börsen zu, nachdem das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Hoffnungen auf Zinssenkungen geweckt hatte. Daraus ging hervor, dass eine Mehrheit der Fed-Mitglieder geldpolitische Lockerungen gegen Jahresende für möglich hält.
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