KI-Kosteneffekt

Microsoft-Aktie im Visier: Zwischen KI-Potenzial, einem Aktien-Upgrade und Stellenstreichungen

10.07.25 22:09 Uhr

NASDAQ-Aktie Microsoft mit Hochstufung: Microsoft spart durch KI Millionen - und streicht tausende Jobs | finanzen.net

Microsoft profitiert massiv von der Integration künstlicher Intelligenz. Analysten sehen erhebliches Kurspotenzial - trotz massiver Stellenstreichungen.

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• Microsoft spart Millionen US-Dollar durch KI-Einsatz in Callcentern
• Immense Investitionen in KI-Infrastruktur geplant
• Analysten stufen Microsoft-Aktie hoch

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Microsofts KI-Offensive

Microsoft setzt zunehmend auf Künstliche Intelligenz. Das scheint sich mittlerweile deutlich bemerkbar zu machen: Einem Bericht von Bloomberg News zufolge sparte der Softwarekonzern allein im Jahr 2023 mehr als 500 Millionen US-Dollar in seinen Callcentern durch KI-gestützte Prozesse ein. Zugleich hat Microsoft nun angekündigt, weltweit rund vier Prozent der Belegschaft abzubauen, um die Ressourcen gezielter in den Ausbau seiner KI-Infrastruktur lenken zu können, wie Reuters unter Berufung auf den Bloomberg-Bericht betont.

Erst im Mai hatte der US-Konzern rund 6.000 Stellen gestrichen. Die neuen Kürzungen folgen auf wachsende Investitionen, insbesondere in den Aufbau leistungsfähiger Rechenzentren. Für das laufende Geschäftsjahr sind 80 Milliarden US-Dollar an Investitionsausgaben eingeplant - der Großteil davon dem Bericht zufolge eben für KI-relevante Infrastruktur.

Milliardeninvestitionen, Stellenabbau - und enormes Einsparpotenzial

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Judson Althoff, Chief Commercial Officer bei Microsoft, zufolge steigerten KI-Tools die Produktivität in Bereichen wie Vertrieb, Kundenservice und Softwareentwicklung. Ihm zufolge übernehmen solche Tools bei Microsoft bereits etwa 35 Prozent der Codegenerierung für neue Produkte, wodurch die Entwicklungszeiten signifikant verkürzt werden können. Kleinere Kunden werden inzwischen automatisiert per KI betreut, wie Althoff weiter betont.

Diese neuen Systeme generieren laut dem Bericht bereits Umsätze in zweistelliger Millionenhöhe - Tendenz stark steigend. Microsoft äußerte sich gegenüber Reuters nicht direkt zu den Angaben, bestätigte aber zuletzt, dass KI eine zentrale Rolle in nahezu allen Geschäftsbereichen spielt.

Analysten: Microsoft-Aktie "unterbewertet im KI-Kontext"

Trotz des beeindruckenden Fortschritts halten Analysten des Investmenthauses Oppenheimer die Microsoft-Aktie für unterbewertet, wie es bei MarketWatch heißt. Die Kombination aus dem robust wachsenden Cloud-Geschäft (Azure) und dem KI-Segment werde am Markt nicht vollständig eingepreist, so die Experten. Sie stuften die Aktie deshalb auf "Outperform" hoch und setzten ein ambitioniertes Kursziel von 600 US-Dollar - rund 20 Prozent über dem jüngsten Schlusskurs bei 503,51 US-Dollar. Microsofts Geschäft verzeichne demnach ein "anhaltend robustes Wachstum", dieses spiegele sich der Meinung der Oppenheimer-Analysten nach allerdings nicht vollständig im Aktienkurs wider. "Darüber hinaus ist Microsoft einer der wenigen Anbieter in der Softwarebranche, die ein Geschäftsprofil nach der 60er-Regel und in beispiellosem Umfang vorweisen können. Dies ist unserer Meinung nach eine gute Grundlage für die Bewertung von Premium-Multiples", zitiert MarketWatch. Die sogenannte "Rule of 60" beschreibt, ob die Summe aus Umsatzwachstum und der EBITDA-Marge eines Unternehmens den Wert 60 erreicht - ein Maßstab für besonders effizientes Wachstum. Die Analysten von Oppenheimer sehen Microsoft als ihre "Top-Large-Cap-Idee" im Bereich KI und Cloud. Für langfristig orientierte Anleger könne die Aktie als strategische Kernposition im Portfolio dienen.

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Copilot als potenzielles Risiko

Trotz des Optimismus gibt es auch Warnsignale: Das bisherige Nutzererlebnis rund um den KI-Assistenten Copilot sei laut Oppenheimer "enttäuschend". Viele Unternehmenskunden könnten das Gefühl bekommen, in ein Versprechen zu investieren, das aktuell noch nicht vollständig eingelöst wird. "Dies könnte zu eingeschränkteren Implementierungen und einem deutlichen Rückgang des Ausgabenwachstums für [Microsofts] KI-Technologie führen", zitiert MarketWatch die Oppenheimer-Experten.

Die Analysten mahnen zudem zur Vorsicht bei den Ausblicken für das Geschäftsjahr 2026, da makroökonomische Unsicherheiten potenziell für Zurückhaltung bei der Prognose sorgen könnten.

Nachdem die Aktie an der NASDAQ seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent zugelegt hat, halten sich die Anleger am Donnerstag zurück: Das Microsoft-Papier verliert zeitweise 0,40 Prozent auf 501,48 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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