Banco Espirito Santo-Aktie vom Handel ausgesetzt
Bankenwerte gehören heute zu den größten Verlierern an den internationalen Börsen: die Krise in Portugal weitet sich aus.
Die Börse in Portugal setzt ihre Talfahrt der vergangenen Tage beschleunigt fort, der PSI 20 bricht um gut 4 Prozent ein. Am portugiesischen Aktienmarkt geht seit Tagen die Angst vor den Folgen undurchsichtiger Investments um. Wie befürchtet hat nun das portugiesische Konglomerat Espirito Santo International die Rückzahlung von Geldmarktpapieren verschoben. Die portugiesische Holding hält 25 Prozent an der Banco Espirito Santo über die Tochter Espirito Santo Financial Group. An den Märkten geht nun die Furcht vor einer Ansteckung und einer neuen sich ausbreitenden Bankenkrise um. Die Banco Espirito Santo-Aktie wurde nach einem weiteren Abschlag von 15 Prozent erst einmal durch die Börsenaufsicht CMVM in Lissabon ausgesetzt. Wenige Stunden zuvor hatte bereits der BES-Großaktionär ESFG (Espirito Santo Financial Group) die Notierung seiner Aktien in Lissabon und Luxemburg auf eigenen Wunsch aussetzen lassen. Auch die Anleihen wurden vom Handel ausgenommen. Zur Begründung wurden "fortdauernde, schwerwiegende Probleme" bei ihrer eigenen Muttergesellschaft Espirito Santo International angeführt.
"Die Zuspitzung der Krise da unten dehnt sich auch auf Spanien und Italien aus", so ein Händler. Investoren werde immer schmerzlicher bewusst, dass sie in Anleihen dieser Staaten überinvestiert waren. Kurzzeitig lagen Spaniens Renditen sogar unter denen der US-Treasuries. Das wird nun angesichts der Espirito-Krise massiv korrigiert". Bereits in den vergangenen Tagen waren die Renditen Portugals, aber auch Spaniens und Italiens deutlich gestiegen.