Studie: China zeigt Europa bei Elektromobilität lange Nase

China hat sich im Rennen um die Zukunft des Autofahrens einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge an die Spitze gesetzt.
So ging demnach jedes zweite in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres verkaufte Elektroauto an einen chinesischen Kunden. Laut Roland Berger kauften die Chinesen zwischen Januar und Juni knapp 400.000 mit Akku betriebene Autos.
Gleichzeitig habe das Land seine Ladeinfrastruktur in den letzten zwölf Monaten massiv ausgebaut und neue Teststrecken für autonomes Fahren eingerichtet. Der Studie nach kommen auf 100 Kilometer Straße im Durchschnitt 5,7 Ladesäulen. In Deutschland sind es im Vergleich dazu 4,5 Säulen - mit steigender Tendenz. "Kein anderes Land (wie China) ist so fortschrittlich und offen für neue Technologien und Mobilitätsdienste. Die meisten traditionellen Auto-Nationen stagnieren dagegen oder bewegen sich nur langsam", erklärt Wolfgang Bernhart von Roland Berger.
Eine Umfrage unter den Autokäufern im Reich der Mitte ergab, dass sich 65 Prozent vorstellen können, ein Auto mit Elektroantrieb zu kaufen. Damit sind sie deutlich innovationsfreudiger als die Verbraucher in Westeuropa, wo das Interesse bei 30 Prozent stagniert. Die Regierung spornt die Entwicklung mit engagierter Politik an, um den amerikanischen Internet- und Technologiekonzernen die Führerschaft streitig machen. Sie treibt Initiativen zur Vernetzung von Fahrzeugen sowohl mit anderen Fahrzeugen als auch mit mobilen Endgeräten und elektronischen Straßenschildern voran.
BERLIN (Dow Jones)
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