MÄRKTE EUROPA/Zinsanstieg an Anleihemärkten macht Anleger nervös
DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Im Blick stand der US-Anleihemarkt. Eine schwach verlaufende Auktion 20-jähriger US-Staatsanleihen am Vortag verdeutlichte den Unwillen des Marktes, den USA zu den aktuellen Zinsen Geld zu leihen. Am Berichtstag stimmte dann das US-Repräsentantenhaus dem Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Donald Trump zu. Das Ausgabengesetz würde die US-Staatsverschuldung in den kommenden Jahr weiter massiv steigen lassen. Der US-Senat muss den Gesetzentwurf aber noch billigen - auch hier verfügen die Republikaner über eine knappe Mehrheit. Nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben, waren die jüngsten europäischen Einkaufsmanagerindizes für Mai. Mit Blick auf Deutschland und Frankreich sprachen Händler von "extrem enttäuschenden" Daten.
Der DAX gab 0,5 Prozent ab auf 23.999 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 23.843. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 5.424 nach unten. Die Rohstoffpreise fielen deutlich, Brent gab 1,3 Prozent nach. Alle Blicke waren aber auf die Anleihemärkte gerichtet. Die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihen stand im Tageshoch, was zugleich ein Jahreshoch darstellte, bei 5,15 Prozent, kam dann bis Börsenschluss aber auf 5,08 Prozent zurück, was für Erleichterung sorgte. Stützend wirkte auch die Bekanntgabe besserer US-Einkaufsmanagerdindizes. Für zinssensible Immobilienwerte ging es in Europa um 1,3 Prozent nach unten.
Windkraft-Aktien standen erneut unter Druck. Die Entspannung vom Vortag durch die US-Genehmigung für den Weiterbau eines Windparks von Equinor hielt damit nicht lange an. Die Willkür der Trump-Regierung hänge schließlich weiter über der gesamten Erneuerbare-Energien-Branche, hieß es. Dazu komme das Risiko aus der noch laufenden Diskussion über US-Steueranreize. Das Steuer- und Ausgabengesetz sieht Kürzungen von Subventionen für die Solarbranche vor. Nordex fielen um 1,4 Prozent, Vestas sogar um 6,3 Prozent.
Bayer erhält Zulassung für Eylea in der hochdosierten Variante in China
Unternehmensmeldungen spielten in dem Umfeld eine untergeordnete Rolle. Bayer konnten sich dem Abwärtstrend am Gesamtmarkt entziehen und gewannen 2,7 Prozent. Das Sentiment für die Aktie wurde gestützt durch die Nachricht über die Zulassung des Augenmedikaments Eylea in der hochdosierten Variante nun auch in China zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration. UBS schätzt die Einnahmen mit Eylea im laufenden Jahr auf insgesamt 3,12 Milliarden Euro.
Positiv kam im Handel die Aufforderung von Prosieben an die Aktionäre an, das Kaufangebot von MFE nicht anzunehmen. "So etwas klingt immer nach Bietergefecht und erhöhten Angeboten", sagte ein Händler. Daher sei es für freie Aktionäre ratsam, einfach weiter abzuwarten. Interessant werde es erst, wenn der Vorstand und der Aufsichtsrat zusammen die Annahme eines Gebotes empfehlen. Die Aktien kletterten um 1,1 Prozent auf 7,08 Euro. Das Angebot von MFE ergebe beim aktuellen MFE-Kurs nur einen Preis von 5,75 Euro, hieß es von Prosieben.
Zurückhaltend wurden die Zahlen zum ersten Quartal von CTS Eventim (-6,2%) kommentiert. "Die Zahlen sind schon gut, aber die hohen Erwartungen konnten sie nicht mehr erfüllen", sagte ein Händler. Während der CTS-Umsatz noch deutlich anzog, gab es kräftigen Druck auf die EBITDA-Marge. Das Ergebnis je Aktie blieb daher klar unter Vorjahresquartal.
Die Aktien von BT Group gingen nach einem volatilen Verlauf mit plus 3,6 Prozent aus dem Handel. Die Jahreszahlen des britischen Telekom-Konzerns lagen einen Tick unter der Erwartung. Ein schleppenderes internationales Geschäft drückte den Umsatz um 2 Prozent zum Vorjahr. Gelobt wurde allerdings die Margenstärke dank Kostendisziplin.
Telefonica trennt sich von Uruguay-Geschäft
Derweil dünnt Telefonica (+0,8%) seine Präsenz in Südamerika aus. Der spanische Telekommunikationskonzern hat sein Geschäft in Uruguay an Millicom verkauft. Laut dem Käufer liegt der Transaktion ein Unternehmenswert von 440 Millionen US-Dollar zugrunde.
Gewinnmitnahmen drückten Freenet um 16,7 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal seien in Ordnung, aber unspektakulär, hieß es dazu. Die Jahresprognose wurde nicht erhöht, sondern nur bekräftigt. Oddo BHF senkte das Papier auf "Underperform".
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.424,48 -0,5% +11,4%
Stoxx-50 4.555,23 -0,6% +6,3%
Stoxx-600 550,27 -0,6% +9,1%
XETRA-DAX 23.999,17 -0,5% +20,7%
CAC-40 Paris 7.864,44 -0,6% +7,6%
AEX Amsterdam 926,91 -0,7% +6,0%
ATHEX-20 Athen 4.551,61 -0,3% +27,3%
BEL-20 Bruessel 4.487,25 -0,8% +5,6%
BUX Budapest 95.457,93 -0,4% +21,3%
OMXH-25 Helsinki 4.765,18 -0,8% +11,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.780,34 -1,7% -13,9%
PSI 20 Lissabon 7.375,78 +0,2% +15,7%
IBEX-35 Madrid 14.272,50 -0,2% +23,5%
OBX Oslo 1.466,94 -1,4% +11,2%
PX Prag 2.177,16 -0,7% +24,2%
OMXS-30 Stockholm 2.501,57 -1,8% +3,2%
WIG-20 Warschau 2.738,74 -0,8% +27,6%
ATX Wien 4.404,63 -0,4% +21,6%
SMI Zuerich 12.269,95 -0,9% +7,0%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do., 8:16 % YTD
EUR/USD 1,1282 -0,4% 1,1331 1,1338 +9,5%
EUR/JPY 162,35 -0,3% 162,78 162,34 -0,1%
EUR/CHF 0,9354 +0,1% 0,9348 0,9349 +0,0%
EUR/GBP 0,8403 -0,5% 0,8444 0,8445 +2,1%
USD/JPY 143,91 +0,2% 143,68 143,19 -8,7%
GBP/USD 1,3426 +0,1% 1,3418 1,3425 +7,1%
USD/CNY 7,1885 -0,0% 7,1896 7,1884 -0,3%
USD/CNH 7,2033 +0,0% 7,2012 7,2032 -1,8%
AUS/USD 0,6416 -0,3% 0,6436 0,6445 +4,0%
Bitcoin/USD 111.323,80 +2,6% 108.506,65 110.925,25 +16,4%
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,69 61,33 -1,0% -0,64 -13,2%
Brent/ICE 63,94 64,58 -1,0% -0,64 -13,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3296,59 3316,83 -0,6% -20,24 +26,4%
Silber 29,30 29,50 -0,7% -0,20 +5,6%
Platin 957,61 954,55 +0,3% 3,06 +9,0%
Kupfer 4,63 4,64 -0,2% -0,01 +14,0%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 22, 2025 12:07 ET (16:07 GMT)
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