MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-

15.05.25 13:16 Uhr

Leichter haben die Börsen in Ostasien am Donnerstag geschlossen, nachdem im späten Handel die Verkäufe zugenommen hatten. Leicht positive Vorgaben der Wall Street verpufften. Bremsend wirkte der schwächere Dollar - insbesondere in Tokio. Der Nikkei-225 war mit einem Minus von 1,0 Prozent größter Tagesverlierer. Am Vortag waren Berichte aufgekommen, die USA strebten einen schwächeren Dollar an, um so ihre Außenhandelsbilanz zu verbessern. Der Yen legte in der Folge zu. Einige Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Zu hören war auch von Zurückhaltung vor am Freitag anstehenden BIP-Daten aus Japan, die Bremsspuren der US-Zollpolitik zeigen dürfte. Auf die Stimmung drückte daneben, dass der russische Präsident Putin am Berichtstag nicht persönlich zu den von ihm initiierten Friedensgesprächen nach Istanbul reist, um dort direkt mit seinem ukrainischen Pendant Selenskiy zu sprechen. Das dämpfte Spekulationen, dass dort nachhaltigere Vereinbarungen gefunden werden in Sachen Waffenstillstand oder gar Frieden. Unter den Einzelwerten zeigten Tencent in Hongkong nur eine geringe Reaktion auf die Vorlage des Quartalsberichts. Der Kurs gab um 0,6 Prozent nach. Zum einen stieg der Umsatz um 13 Prozent kräftiger als erwartet, zugleich verdoppelte der Technologieriese seine Investitionen annähernd. In Tokio wurden Aktien exportstarker Unternehmen vor dem Hintergrund der Dollarschwäche verkauft. So fielen Nissan, Honda und Toyota um jeweils fast 4 Prozent, Sony wurden 3,8 Prozent billiger. Schlecht kamen neue Geschäftszahlen des Pharmaunternehmens Eisai an. Der Kurs sackte um 5,5 Prozent ab.

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Wieder auf leichten Ausweitungskurs gehen am Donnerstag die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Die scharfe Erholungsbewegung nach der Entspannung im China-USA-Zollstreit scheint damit zu Ende gegangen zu sein. Habe man zu Wochenbeginn noch von einer Konsolidierung gesprochen, rückten nun doch wieder neue Risikofaktoren in den Blick, heißt es am Markt. So vor allem die Dollar-Entwicklung und die ausufernde US-Verschuldung werden genannt. Sorgen mache daher vor allem die Hartnäckigkeit der US-Renditen, die trotz der vorherigen Risk-On-Stimmung nicht mehr gesunken seien. "Mit den deutlichen fallenden Bond- und Equity-Volatilitäten und der guten Berichtssaison hätten die Spreads eigentlich enger bleiben müssen", so ein Händler.

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SIEMENS

wird für den angekündigten Abbau von rund 6.000 Stellen in der Fabrikautomatisierung und im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge bereits im laufenden Geschäftsjahr rund 500 bis 600 Millionen Euro an Aufwendungen verbuchen. Diese Summe sei in der jetzt bestätigten Gewinnprognose bereits enthalten, sagte Finanzchef Ralf Thomas in der Telefonpressekonferenz. Der Großteil dieser Aufwendungen werde voraussichtlich im vierten Geschäftsquartal anfallen.

MERCK KGAA

Die Prognosesenkung ist nach Aussage von Finanzvorständin Helene von Roeder zu 80 Prozent auf negative Währungseffekte zurückzuführen. 20 Prozent seien durch globale Unsicherheiten bedingt, die vor allem den Geschäftsbereich Electronics beträfen, sagte sie vor Journalisten.

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DEUTSCHE TELEKOM

Das starke Cashflow-Wachstum aus dem ersten Quartal wird sich nach den Worten von Finanzvorstand Christian P. Illek im Jahresverlauf nicht fortsetzen. Der Free Cashflow AL war in den ersten drei Monaten um 52,4 Prozent oder 1,9 Milliarden Euro auf 5,65 Milliarden Euro gestiegen, wozu neben der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahr unter anderem um rund 318 Millionen Euro niedrigere Investitionen (Cash Capex) beigetragen haben.

ADIDAS

ist CEO Björn Gulden zufolge "zu zwei Dritteln durch" mit dem Jobabbauprogramm am Hauptsitz in Herzogenaurach. Dies sagte Gulden den Aktionären auf der Jahreshauptversammlung. Das "Voluntary Leave Programm" laufe. Der Sportartikel-Hersteller hatte "500 Rollen identifiziert in Herzogenaurach, die wir nicht brauchen".

RWE

würde bei der geplanten Ausschreibung neuer Gaskraftwerke in Deutschland selbst mindestens 3 Gigawatt Leistung zubauen. "Wir sind bereit, mindestens drei Gigawatt zu bauen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", sagte Finanzchef Michael Müller in der Telefonpressekonferenz zu den Erstquartalszahlen.

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THYSSENKRUPP

Konzernchef Miguel López würde eine Beteiligung des Bundes am Marine-Geschäft begrüßen. Davon sei die für 2025 geplante Börsennotierung der Sparte aber nicht abhängig. "Eine Beteiligung des Bundes ist keine Vorraussetzung für den Spinoff", sagte López in einer Video-Pressekonferenz.

TALANX

kosten die Waldbrände in Kalifornien insgesamt 640 Millionen Euro. "Obwohl das erste Quartal mit den Waldbränden in Kalifornien durch einen der größten Naturkatastrophen-Schäden unserer Konzerngeschichte geprägt war, haben wir unser bisher stärkstes Quartalsergebnis erzielt", sagte Vorstandschef Torsten Leue bei der Veröffentlichung der vollständigen Quartalszahlen. Der Versicherer bestätigte abermals seinen Ausblick.

NAGARRO

zahlt seinen Aktionären erstmals eine Dividende. Für das vergangene Gesamtjahr sollen die Anteilseigner 1 Euro je Aktie als Ausschüttung erhalten. Nagarro hatte zuletzt bekräftigt, eine Dividende zahlen zu wollen, bisher aber keine konkreten Details zur Höhe genannt.

THYSSENKRUPP NUCERA

sieht im nur sehr zögerlich anlaufenden Geschäft mit Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff kurzfristig vor allem in Europa Chancen. 46 Prozent der von dem Unternehmen aktiv verfolgten Projekte, genauer gesagt ihres aggregierten Vertragsvolumens von rund 12 Milliarden Euro, sollen in Europa realisiert werden.

DERMAPHARM

hat den Umsatz im ersten Quartal 2025 dank des margenstarken Segments "Markenarzneimittel" leicht gesteigert. Der Konzernumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf 302,4 Millionen Euro zu.

JOST WERKE

ist im ersten Quartal 2025 dank der Hyva-Übernahme deutlich gewachsen. Der Umsatz legte um 25,2 Prozent auf 374 Millionen Euro zu. Hyva wird seit dem 1. Februar konsolidiert. Bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte fiel der Konzernumsatz um 9,0 Prozent niedriger aus. Das bereinigte EBIT erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 35,7 Millionen Euro.

MLP

hat im ersten Quartal von starkem Wachstum im Vorsorge-Geschäft profitiert. Der Finanzdienstleister steigerte Umsatz und Gewinn. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

HHLA

ist im ersten Quartal stark gewachsen. Umsatz und operatives Ergebnis legten kräftig zu. Unterm Strich schrieb die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wieder schwarze Zahlen und bestätigte die Jahresprognose.

AAREAL BANK

hat zu Jahresbeginn den operativen Gewinn gesteigert und das Ergebnis unter dem Strich marginal verbessert. Dabei profitierte die Bank von einer im Jahresvergleich deutlich gesunkenen Risikovorsorge und einem margenstarken Neugeschäft. Der Zinsüberschuss sank, bewegt sich aber Aareal zufolge auf weiterhin hohem Niveau.

SÜDZUCKER

hat im vergangenen Geschäftsjahr 2024/25 unter dem Strich einen Gewinneinbruch über 60 Prozent verbucht. Das operative Konzernergebnis brach von 947 Millionen auf 350 Millionen Euro ein, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Dies war vor allem einem starken Marktpreisverfall für Zucker bei einer gleichzeitigen schwachen Nachfrage geschuldet.

VILLEROY & BOCH

hat im ersten Quartal weiterhin von der Übernahme des Sanitärkeramikherstellers Ideal Standard profitiert und gut ein Drittel mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Keramikhersteller bestätigte zudem seine Jahresprognose.

DOUGLAS

will nun erst im Dezember mit den Ergebnissen für das Gesamtjahr neue Mittelfristziele veröffentlichen. Diese sollen dann die globalen makroökonomischen und politischen Entwicklungen sowie die Konsumstimmung auf den Beauty-Märkten berücksichtigen, teilte Douglas mit. Der Konzern hat eine Reihe an Maßnahmen eingeleitet, um die Umsätze zu beleben und die Profitabilität zu stabilisieren.

BERTELSMANN

hat im ersten Quartal dank Zuwächsen im Buchgeschäft, im Dienstleistungssegment Arvato, im Bildungsgeschäft und im Bereich Investments den Umsatz gesteigert. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das organische Wachstum betrug 1,8 Prozent.

RTL

hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet. Trotz des späteren Osterfestes, das dieses Jahr ins zweite Quartal fiel, blieben die Werbeerlöse jedoch insgesamt stabil. Bei der Produktionstochter Fremantle sank der Umsatz hingegen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Bertelsmann-Tochter.

ENGIE

hat den Gewinn im ersten Quartal dank seines Infrastrukturgeschäfts gesteigert. Der Energieversorger bestätigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern exklusive Atomkraft stieg organisch um 2,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.

ALIBABA

ist im vierten Geschäftsquartal trotz des intensiven Wettbewerbs gewachsen. Der Umsatz legte sowohl im Handels- als auch im Cloud-Geschäft zu. Seinen Gewinn hat der chinesische Online-Händler deutlich gesteigert. Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent auf 236,45 Milliarden Yuan, umgerechnet 29,3 Milliarden Euro.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 15, 2025 07:17 ET (11:17 GMT)