MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

16.05.25 07:31 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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Die Deutsche Bank will dieses Jahr ein zweites Aktienrückkaufprogramm auflegen. "Ich freue mich, Ihnen hier mitteilen zu können, dass wir bei der Europäischen Zentralbank einen weiteren Aktienrückkauf für die zweite Jahreshälfte beantragt haben", sagte Vorstandschef Christian Sewing laut Manuskript für seine Rede bei der Hauptversammlung am 22. Mai. Die Bank hat im April einen Aktienrückkauf über bis zu 750 Millionen Euro gestartet, der bis spätestens zum 19. September laufen soll. Die harte Kapitalquote habe seit langem deutlich über dem Richtwert von rund 13,0 Prozent gelegen, etwa bei 13,8 Prozent im ersten Quartal. Künftig soll die Quote in einer "operativen Spanne" von 13,5 bis 14 Prozent liegen. Sewing bestätigte das Ziel, für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 mehr als 8 Milliarden Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre auszuschütten. In einem von der Bank selbst zusammengestellten Konsens vom 16. April rechnen Analysten für dieses Jahr im Schnitt mit Aktienrückkäufen von insgesamt 1,15 Milliarden Euro. Dementsprechend bliebe für das zweite Programm ein Volumen von 400 Millionen Euro.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 CH/Swiss Re Group, Ergebnis 1Q

07:30 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Jahresergebnis

10:00 DE/Hella GmbH & Co KGaA, HV

10:00 DE/Volkswagen AG (VW), HV

10:00 DE/Elringklinger AG, HV

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11:00 DE/TAG Immobilien AG, HV

11:00 DE/Dürr AG, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Adidas 2,00 EUR

Aixtron 0,15 EUR

Commerzbank 0,65 EUR

Elmos Semiconductor 1,00 EUR

Eon 0,55 EUR

Heidelberg Materials 3,30 EUR

Hugo Boss 1,40 EUR

United Internet 1,90 EUR

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

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- FR

07:30 Arbeitslosenquote 1Q

PROGNOSE: 7,5%

4. Quartal: 7,3%

- US

14:30 Baubeginne/-genehmigungen April

Baubeginne

PROGNOSE: +2,7% gg Vm

zuvor: -11,4% gg Vm

Baugenehmigungen

PROGNOSE: -2,2% gg Vm

zuvor: +1,6% gg Vm

14:30 Import- und Exportpreise April

Importpreise

PROGNOSE: -0,4% gg Vm

zuvor: -0,1% gg Vm

16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Mai

PROGNOSE: 53,5

zuvor: 52,2

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 23.772,00 +0,1%

E-Mini-Future S&P-500 5.934,00 unverändert

E-Mini-Future Nasdaq-100 21.410,75 +0,1%

Nikkei-225 (Tokio) 37.752,52 -0,0%

Hang-Seng (Hongk.) 23.262,80 -0,8%

Schanghai-Comp. 3.363,32 -0,5%

Donnerstag:

DAX 23.695,59 +0,7%

DAX-Future 23.805,00 +0,9%

XDAX 23.729,97 +0,1%

MDAX 29.826,41 +1,1%

TecDAX 3.819,66 +1,0%

SDAX 16.545,58 -0,5%

Euro-Stoxx-50 5.412,08 +0,2%

Stoxx-50 4.522,36 +0,6%

Dow-Jones 42.322,75 +0,6%

S&P-500 5.916,93 +0,4%

Nasdaq Composite 19.112,32 -0,2%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte werden zum Handelsstart kaum verändert erwartet. Die Berichtssaison zum ersten Quartal ist weitgehend durch, nun folgt eine Reihe von Aktionärstreffen, wiederum gefolgt von den Ausschüttungen an die Aktionäre. Am Freitag werden aus dem DAX Adidas, Commerzbank, Eon und Heidelberg Materials ex Dividende gehandelt. Am Mittag steht der kleine Verfall am Terminmarkt im Fokus. Größere Positionen bei den Calls und Puts auf den DAX sind am Basispreis bei 23.500 offen, allerdings ist momentan nicht zu erkennen, dass in diese Richtung gelaufen wird. Bei 23.700 ist ein Überhang bei den Calls zu sehen, was spannend werden könnte.

Rückblick: Gut behauptet - Die Märkte drehten im Verlauf ins Plus und stiegen während der gesamten Sitzung kontinuierlich. Deutlich gesunkene Ölpreise stützten, zudem hatte der Rentenmarkt seine Verluste wettgemacht, was Hoffnungen auf eine Entspannung auf der Zinsseite schürte. Die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chairman Jerome Powell setzte kaum Impulse, zumal er sich zur aktuellen Geldpolitik nicht äußerte. Mit Blick auf die Gespräche zum Ukraine-Krieg kehrte Ernüchterung ein. Der russische Staatschef Putin und US-Präsident Trump nahmen an den Gesprächen nicht teil. Entsprechend profitierten Rüstungswerte wie Rheinmetall mit 5,7 Prozent Plus. Ein Jahresverlust von Ubisoft wurde mit einem Abschlag von 18,2 Prozent quittiert. Die wichtige Kennziffer Net Bookings brach um 21 Prozent ein, der Ausblick fiel schwach aus.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Siemens hat im zweiten Quartal laut Deutscher Bank durchwachsene Geschäftszahlen geliefert, wobei die Auftragseingänge im Bereich Automatisierung bei DI rückläufig gewesen seien. Die Aktie verlor 1 Prozent. Deutsche Telekom gewannen 2,8 Prozent. Die DZ Bank bescheinigte dem Konzern ein solides Auftaktquartal 2025 mit einer leichten Anhebung des Ausblicks. Die Ergebnisse der Allianz (-1,1%) sind nach Einschätzung von Morgan Stanley relativ schwach ausgefallen. Bei RWE (+0,4%) entsprach das berechnete EBITDA im Großen und Ganzen den Konsenserwartungen. Bei Merck KGaA ging es um 6,8 Prozent abwärts nach einem leicht gesenkten Ausblick. Thyssenkrupp brachen um 12,5 Prozent ein. Analysten befürchteten negative Revisionen der EBIT-Schätzungen. Dermapharm (-8,7%) verbuchte wegen Einmaleffekte einen Gewinnrückgang. Händler äußerten sich skeptisch, ob die bekräftigten Jahresziele noch erreichbar seien.

XETRA-NACHBÖRSE

Gestützt von leicht positiven US-Vorgaben ist es mit den Kursen noch etwas nach oben gegangen. Die Nachrichtenlage war jedoch erneut dünn. Curevac wurden am Abend 7 Prozent höher gehandelt. Das Biotechnologie-Unternehmen hat eine positive Entscheidung zur Gültigkeit eines Patents im laufenden Rechtsstreit mit Biontech erhalten.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Unterstützung erhielten die Aktienmärkte von gesunkenen Marktzinsen, wobei die Nasdaq-Indizes von Gewinnmitnahmen bei KI-Aktien gebremst wurden. Die zahlreichen US-Konjunkturdaten bewegten sich meist im Rahmen der Erwartungen oder fielen etwas besser aus als angenommen. In der Summe hätten sie zaghafte Zinssenkungshoffnungen genährt, hieß es. Walmart (-0,4%) hatte den vergleichbaren Umsatz stärker verbessert als erwartet und den Jahresausblick bekräftigt. Analysten bezweifelten aber die Machbarkeit der Weitergabe von Zollen an die Kundschaft. Alibaba (-7,5%) vermeldete Gewinne und Umsätze unter den Schätzungen. Cisco (+4,9%) hatte deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die erst im Februar angehobene Prognose erhöhte das Unternehmen erneut. Nach dem CEO-Rücktritt und der kassierten Prognose von Unitedhealth (-11%) ermittelt laut Kreisen nun das US-Justizministerium gegen den Krankenversicherer wegen möglichem Betrugs. Foot Locker schossen um 86 Prozent nach oben. Dick's Sporting Goods (-14,6%) kauft Foot Locker für rund 2,4 Milliarden Dollar. Bei Aktien mit KI-Bezug, die zuletzt von Partnerschaften in Saudi-Arabien profitiert hatten, nahmen Anleger Gewinne mit. Nvidia, AMD und Super Micro Computer verbilligten sich um bis zu 2,3 Prozent. Meta gaben um 2,4 Prozent nach. Die Einführung eines KI-Modells verschiebt sich abermals laut informierten Personen.

USA - ANLEIHEN

Die Rendite zehnjähriger US-Staataanleihen fiel belastet von den Konjunkturdaten um 8 Basispunkte auf 4,46 Prozent. Teilnehmer verwiesen vor allem auf den Rückgang der Erzeugerpreise, in denen sich der Einfluss der höheren Zölle noch nicht niedergeschlagen hatte. Die Einzelhandelsdaten und die Industrieproduktion wiederum deuteten auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hin und schürten Zinssenkungsfantasien.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,1201 +0,1% 1,1190 1,1190 +8,0%

EUR/JPY 162,78 -0,1% 162,92 163,17 +0,6%

EUR/CHF 0,9348 -0,1% 0,9354 0,9366 +0,7%

EUR/GBP 0,8411 +0,0% 0,8410 0,8425 +1,9%

USD/JPY 145,32 -0,2% 145,62 145,81 -6,8%

GBP/USD 1,3317 +0,1% 1,3305 1,3281 +5,9%

USD/CNY 7,1935 -0,1% 7,1976 7,2062 -0,0%

USD/CNH 7,1989 -0,1% 7,2063 7,2082 -1,6%

AUS/USD 0,6427 +0,4% 0,6404 0,6401 +3,9%

Bitcoin/USD 103.924,75 +0,6% 103.295,80 102.034,30 +11,1%

Der US-Dollar neigte erneut zur Schwäche, der Dollar-Index gab um 0,2 Prozent nach - belastet von gefallenden Marktzinsen. Die Commerzbank verwies auf Berichte über mögliche Versuche des US-Finanzministeriums, den Dollar zu schwächen. Der Wunsch einer Dollar-Abwertung scheine ein relativ stabiles Motiv von US-Präsident Trump zu sein.

Der Dollar-Index sinkt am Morgen im asiatisch geprägten Handel um weitere 0,2 Prozent. Der Yen steigt dagegen, obwohl die jüngsten Daten aus Japan gegen Zinserhöhungen sprechen. Analysten von State Street Global Advisors erklären den Anstieg mit einer zunehmenden Risikoscheu, von der der Yen als vermeintlich sicherer Hafen profitiere. Denn gerade die schwachen BIP-Daten in Japan lösten die Risikoaversion aus.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 16, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)