MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

08.09.25 07:31 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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US-Präsident Trump drohte der EU mit höheren Zöllen wegen der Geldstrafen gegen US-Technologieunternehmen, nachdem die EU eine Geldstrafe von 3,5 Milliarden Dollar gegen Google verhängt hatte. Der Gesellschaft wurde der Verstoß gegen Vorschriften zum digitalen Wettbewerb vorgeworfen. Sollte die EU nicht von der Strafe abrücken, so Trump auf Truth Social, werde er eine Untersuchung einleiten, die wahrscheinlich zu höheren Zöllen auf europäische Waren führen werde. Die US-Regierung opponiert seit langem gegen derartige Strafzölle und von Europa eingeführte Vorschriften im digitalen Bereich. Das Problem wurde in einem kürzlich geschlossenen Handelsabkommen zwischen den beiden Volkswirtschaften, das auf eine gegenseitige Senkung der Zölle abzielte, weitgehend ungelöst gelassen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 DE/Hannover Rück SE, PK anlässlich des Rückversicherungstreffens in Monte Carlo

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE

08:00 Handelsbilanz Juli

Handelsbilanz kalender- und saisonbereinigt

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PROGNOSE: +15,2 Mrd Euro

zuvor: +14,9 Mrd Euro

Exporte

PROGNOSE: +0,5% gg Vm

zuvor: +0,8% gg Vm

Importe

PROGNOSE: -1,0% gg Vm

zuvor: +4,2% gg Vm

08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Juli

saisonbereinigt

PROGNOSE: +1,0% gg Vm

zuvor: -1,9% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

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Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 23.712,00 +0,2%

E-Mini-Future S&P-500 6.488,10 +0,1%

E-Mini-Future Nasdaq-100 23.704,30 +0,2%

Nikkei-225 (Tokio) 43.559,27 +1,3%

Hang-Seng (Hongk.) 25.508,17 +0,4%

Schanghai-Comp. 3.818,82 +0,2%

Vortag:

DAX 23.596,98 -0,7%

DAX-Future 23.667,00 -0,6%

XDAX 23.647,39 +0,2%

MDAX 30.011,98 +0,7%

TecDAX 3.628,21 +0,1%

SDAX 16.528,30 +0,4%

Euro-Stoxx-50 5.318,15 -0,5%

Stoxx-50 4.546,65 -0,6%

Dow-Jones 45.400,86 -0,5%

S&P-500 6.481,50 -0,3%

Nasdaq Composite 21.700,39 -0,0%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Aktienmärkte werden zum Start in die Woche im Plus erwartet. Der Rücksetzer vom Freitagnachmittag in Folge des schwachen US-Arbeitsmarktes ist Vergangenheit, die Politik rückt nun bei Investoren in den Fokus. Zunächst ist die Entwicklung in Japan zu nennen. Dort ist, wie sich bereits andeutete, der japanische Regierungschef Shigeru Ishiba zurückgetreten. Die mit dem Rücktritt einhergehenden politischen Risiken wiegen eindeutig schwerer als die guten japanischen Wachstumszahlen für das zweite Quartal, der Yen kam in Folge unter Druck. Das beflügelte den Nikkei, genau wird man allerdings die japanischen Staatsanleihen beobachten, die mit dem Renditeanstieg jüngst bereits Warnsignale ausgesandt hatten. In Europa steht ganz klar Frankreich im Fokus. Die bevorstehende Vertrauensabstimmung, die der französische Premierminister Francois Bayrou wegen seiner Haushaltspläne anberaumt hat, dürfte er verlieren. Dies dürfte kaum nennenswerte Auswirkungen auf den Euro haben. Das liege daran, dass Euro-Investoren keinen Grund sähen, den Euro im großen Stil zu verkaufen, solange sie ihre OATs, BTPs oder Anleihen von welchem gerade krisengeplagten Land auch immer in einen Euro-denominierten sicheren Hafen umschichten können: in deutsche Bundesanleihen, heißt es im Handel.

Rückblick: Etwas leichter - Nachdem DAX und Euro-Stoxx-50 über weite Strecken stabil gehandelt worden waren, setzten im späten Geschäft Verkäufe ein. Marktteilnehmer verwiesen auf die für Montag angesetzte Vertrauensfrage in Frankreich. Zudem drehte auch die Wall Street nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht ins Minus. Unter Druck gerieten nach den US-Daten und mit den fallenden Renditen der Langläufer vor allem Finanztitel. Der europäische Stoxx-Index der Banken verlor 1,1 Prozent, der Index der Versicherer gab 0,6 Prozent ab. Noch stärker verloren Öltitel, auch weil die US-Arbeitsmarktdaten auf eine Konjunkturschwäche hinwiesen und damit auf eine geringere Ölnachfrage. BP fielen um 2,6 Prozent und Totalenergies um 1,8 Prozent. Der Stoxx-Index der Öltitel gab um 1,9 Prozent nach. Zu den Gewinnern des schwachen US-Arbeitsmarktberichts wegen gesunkener Marktzinsen avancierten Immobilientitel. Der Branchenindex zog um 1,4 Prozent an. Aufwärts ging es auch mit ausgewählten Halbleiteraktien nach überraschend guten Geschäftszahlen durch Broadcom: Infineon gewannen 1 Prozent, Suss Microtec 4 Prozent, STMicroelectronics legten sogar um 3,8 Prozent zu, ASML um 1,9 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - An der DAX-Spitze lagen Vonovia mit einem Plus von 2,5 Prozent. In der zweiten Reihe stiegen Aroundtown um 2,7 Prozent und LEG um 3,1 Prozent. Eon rückten um 1,7 Prozent vor. Das Unternehmen verkauft sein Gasverteilnetz in Tschechien. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt. Volkswagen kommt bei dem im Dezember beschlossenen Sparprogramm laut Markenchef Thomas Schäfer gut voran. VW notierten 0,8 Prozent höher. In der zweiten Reihe erholten sich SMA Solar um gut 10 Prozent. Bereits in China hatten die Solartitel kräftig zulegt mit Branchenaussagen, der Sektor in China habe die Talsohle durchschritten. Biontech zogen um etwa 10 Prozent an. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen Meilenstein in der Krebsforschung erreicht.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Kurse erholten sich etwas von dem Rücksetzer, den sie während des Xetra-Handels verzeichnet hatten. CTS Eventim wurden am Abend bei Lang & Schwarz 2,4 Prozent niedriger getaxt. Finanzvorstand Holger Hohrein verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Auch Hellofresh vermeldete einen Abgang. Mitgründer und Co-CEO Thomas Griesel wird das Unternehmen spätestens mit Ablauf seiner aktuellen Amtszeit Ende April 2026 verlassen. Die Aktie gab um 1 Prozent nach.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Hatten zunächst weiter nachgebende Rentenrenditen die Indizes auf Rekordhochs gehievt, gewannen nach den überraschend schwachen Arbeitsmarktdaten Konjunktursorgen die Oberhand, auch wenn die klare Abkühlung am US-Arbeitsmarkt endgültig die Weichen für eine US-Leitzinssenkung in der übernächsten Woche stellte, wie ein Marktteilnehmer sagte. Broadcom zogen um 9,4 Prozent an. Der Halbleiterhersteller hatte seinen Umsatz dank KI deutlich gesteigert. Zudem meldete er einen Auftrag im KI-Segment über 10 Milliarden. Nvidia gaben dagegen 2,7 Prozent ab. Lululemon Athletica (-19%) senkte den Ausblick zum zweiten Mal. Biontech (+8,7%) hatte einen Meilenstein in der Krebsforschung erreicht. Kenvue sackten um 9,2 Prozent ab. Einem Bericht zufolge plant US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. die Veröffentlichung eines Berichts, der einen Zusammenhang zwischen der Einnahme eines paracetamolhaltigen Schmerzmittels durch Schwangere und Autismusfällen herstellt.

USA - ANLEIHEN

Anleger spielten weiter die Karte Zinssenkung, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen rutschte mit den schwachen Arbeitsmarktdaten um weitere 9 Basispunkte auf 4,08 Prozent ab.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1713 -0,1% 1,1719 1,1745 +13,1%

EUR/JPY 173,55 +0,0% 173,52 172,60 +6,1%

EUR/CHF 0,9340 -0,0% 0,9345 0,9359 -0,3%

EUR/GBP 0,8678 +0,0% 0,8678 0,8683 +4,8%

USD/JPY 148,17 +0,1% 148,07 146,96 -6,4%

GBP/USD 1,3496 -0,0% 1,3502 1,3525 +7,9%

USD/CNY 7,0981 0% 7,0981 7,0954 -1,5%

USD/CNH 7,1311 +0,0% 7,1276 7,1243 -2,8%

AUS/USD 0,6562 +0,1% 0,6553 0,6561 +6,2%

Bitcoin/USD 110.994,00 -0,1% 111.059,05 110.783,80 +16,5%

Der Dollar fiel mit den schwachen Arbeitsmarktdaten und gesunkenen Marktzinsen auf ein Fünfwochentief, der Dollar-Index verlor auf Tagessicht 0,6 Prozent.

Der Yen zeigt sich am Morgen gegenüber seinen Ständen vom frühen Freitag wenig verändert. Er hat zwischenzeitliche Gewinne gegenüber dem Dollar nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten am Freitagnachmittag wieder eingebüßt in Reaktion auf die Politkrise in Japan. Devisenexperte Chris Weston von Pepperstone glaubt, dass die jüngste Entwicklung dazu führen werde, dass die japanische Notenbank die avisierte nächste Zinserhöhung verschieben werde. Der Yen könnte sich in nächster Zeit unterdurchschnittlich entwickeln, kommentiert Marktstratege Michael Wan von der MUFG Bank.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,59 61,87 +1,2% 0,72 -13,9%

Brent/ICE 66,27 65,50 +1,2% 0,77 -12,2%

Erdöl war vor dem Hintergrund der schwachen Daten nicht gefragt. Der Preis für ein Barrel WTI fiel um 2,5 Prozent. Eine sich abkühlende Wirtschaft dürfte auch die Nachfrage nach Öl zurückgehen lassen, hieß es. Zudem ging noch immer die Spekulation am Markt um, die Gruppe Opec+ könnte am Wochenende die Fördermenge anheben.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 08, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)