MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

27.10.25 07:41 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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Porsche hat in den ersten neun Monaten wegen rückläufiger Autoverkäufe in China und Kosten für die Neuausrichtung einen Gewinneinbruch erlitten. Alleine im dritten Quartal musste der Sportwagenhersteller rein rechnerisch sogar einen Milliardenverlust hinnehmen. Porsche nehme vorübergehend schwache Finanzzahlen in Kauf, sagte Finanzvorstand Jochen Breckner zur Begründung. Kommendes Jahr sei aber wieder eine Rendite im hohen einstelligen Prozentbereich möglich, ab 2027 dann auch wieder eine zweistellige Marge. Bei Investoren dürfte der Optimismus des Managements gut ankommen, allerdings ist das Umfeld in der Autobranche äußerst unsicher. Daher ist fraglich, wie der Sportwagenhersteller durch die kommenden Quartale kommt. Für Finanzchef Breckner ist aber klar, dass Porsche 2025 die Talsohle erreicht hat: "Wir erwarten, dass wir den Tiefpunkt in diesem Jahr durchschreiten und Porsche sich ab 2026 spürbar verbessert", so der Manager. Porsche hatte vor kurzem wegen der verhaltenen Nachfrage nach vollelektrischen Autos angekündigt, die geplanten elektrischen Modelle später und dafür mehr Autos als bis dato geplant mit Verbrennungsmotor auf den Markt bringen zu wollen. Die Sonderaufwendungen unter anderem dafür bezifferte Porsche auf rund 2,7 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Umsatz zwischen rund 37 Milliarden und 38 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite soll zwischen 0 und bestenfalls 2 Prozent liegen. Vor wenigen Jahren hatte Porsche andere Hersteller teils noch deutlich hinter sich gelassen mit einer Marge von 18 Prozent. Ob der Konzern dieses Niveau wieder erreicht, ist unklar. CFO Breckner wollte dies am Freitag nicht kommentieren. Allerdings versprach der Manager mittelfristig zumindest, wieder eine Umsatzrendite im zweistelligen Bereich zu erreichen. Grundsätzlich erreichbar sei dies ab dem Jahr 2027, stellte der Finanzvorstand in der Analystenkonferenz zum Ergebnis der ersten neun Monate in Aussicht. Offiziell will Porsche mittelfristig eine operative Rendite von 10 bis 15 Prozent erzielen. Kommendes Jahr sei eine operative Marge im hohen einstelligen Bereich möglich. Die Zahlen für die ersten neun Monate im Detail (in Millionen Euro, Rendite in Prozent, nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

9MON 9M25 ggVj 9M25 ggVj 9M24

Umsatz 26.860 -6% 27.351 -4% 28.564

Operatives Ergebnis 40 -99% 806 -80% 4.035

Operative Umsatzrendite 0,2 -- 2,9 -- 14,1

Netto-Cashflow Automobile 1.340 +9% 697 -44% 1.235

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

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DEUTSCHE BÖRSE

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):

. PROG PROG PROG

3. QUARTAL 3Q25 ggVj Zahl 3Q24

Nettoerlöse 1.426 +2% 12 1.404

Operative Kosten 617 +2% 11 603

EBITDA 813 +1% 12 802

Ergebnis nach Steuern/Dritten 461 +4% 10 445

Ergebnis je Aktie 2,47 +2% 12 2,42

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DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Nokia: 0,03 EUR

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE

10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Oktober

zuvor: 87,7

Lagebeurteilung

zuvor: 85,7

Geschäftserwartungen

zuvor: 89,7

- US

13:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter September

PROGNOSE: +0,2% gg Vm

zuvor: +2,9% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

Index zuletzt +/- %

DAX Futures 24.436,00 +0,5%

E-Mini-Future S&P-500 6.852,40 +0,9%

E-Mini-Future Nasdaq-100 25.646,40 +1,1%

Nikkei-225 (Tokio) 50.505,05 +2,4%

Hang-Seng (Hongk.) 26.417,76 +1,0%

Shanghai-Comp. 3.994,69 +1,1%

Freitag:

DAX 24.239,89 +0,1%

DAX-Future 24.320,00 +0,0%

XDAX 24.232,05 -0,0%

MDAX 30.291,98 +0,9%

TecDAX 3.727,54 -0,4%

SDAX 17.371,36 +0,5%

Euro-Stoxx-50 5.674,50 +0,1%

Stoxx-50 4.783,74 -0,1%

Dow-Jones 47.207,12 +1,0%

S&P-500 6.791,69 +0,8%

Nasdaq Composite 23.204,87 +1,1%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: An den europäischen Aktienmärkten dürfte es zum Start in die Woche deutlich nach oben gehen. USA und China nähern sich an, heißt es von Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump steht kurz vor einer Einigung mit China zur Abwendung eines neuen 100 Prozent-Zolls auf chinesische Waren. Finanzminister Scott Bessent erklärte nach zweitägigen Verhandlungen mit Pekings Chefunterhändler, beide Seiten hätten ein Rahmenabkommen vorbereitet, das noch in dieser Woche zu einem Treffen Trumps mit Präsident Xi Jinping führen könne. Ziel sei es, die angedrohten Strafzölle auszusetzen, falls China seine geplanten Exportbeschränkungen für Seltene Erden zurückstelle. Momentan ist ein Deal für Donnerstag angedacht, heißt es im Handel. Bis dahin könnte noch viel passieren. Auch ansonsten verspricht die Woche erneut spannend zu werden. Die Berichtssaison nimmt Fahrt auf, in dieser Woche legen 90 Unternehmen aus dem Stoxx-600 ihre Gewinne vor, unter anderem Volkswagen und Mercedes-Benz, nachdem Porsche am Freitagabend ein schwaches drittes Quartal gemeldet hatte. Für Mittwoch nach Handelsschluss wird erwartet, dass die US-Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird, auch wenn der anhaltende Shutdown die Notenbanker momentan zum Blindflug verdammt. Die Europäische Zentralbank dürfte dann am Donnerstag die Leitzinsen bestätigen.

Rückblick: Günstige US-Verbraucherpreisdaten und überzeugende Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone stützten die Kurse. Die guten europäischen Daten dämpften aber auf der anderen Seite die Hoffnung auf sinkende Zinsen in der Eurozone. Mit Blick auf die Geopolitik wurde zumindest positiv zur Kenntnis genommen, dass das schon länger avisierte Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping nun kommenden Donnerstag stattfinden soll. Auch am Freitag gab es einige Unternehmenszahlen zu verarbeiten. In Paris gaben Safran dagegen trotz ordentlicher Zahlen und eines erhöhten Ausblicks um 1,1 Prozent nach. Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci (-2%) hat im dritten Quartal ein Umsatzwachstum über alle Segmente hinweg erzielt, den Ausblick aber lediglich bestätigt. Signify (-9,4%) hatte seine Jahresprognose angesichts des Preisdrucks in Europa und eines schwächeren US-Marktes gesenkt. Sanofi (+2,5%) hat im dritten Quartal dank pharmazeutischer Neueinführungen und einer erhöhten Nachfrage nach seinem Blockbuster-Medikament Dupixent höhere Umsätze und auf bereinigter Basis auch mehr Gewinn erzielt. Holcim (+2,7%) hat seine Jahresprognose nach einem starken dritten Quartal bekräftigt. Sika (-0,5%) hat mitgeteilt, 1.500 Stellen abzubauen, weil das China-Geschäft unter der dort schwachen Immobilienkonjunktur leidet.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Der Rüstungskonzern Hensoldt hat die Prognosen für die Auftragslage und die Profitabilität erhöht. Die Aktie legte um 1,2 Prozent zu. Nach starken Intel-Zahlen ging es für Elmos Semiconductor um 2,1 Prozent nach oben, Infineon reagierten kaum. Tagesgewinner im DAX waren Siemens Energy, das Papier setzte die zuletzt gute Performance mit Aufschlägen von 5 Prozent fort. Dagegen gab die SAP-Aktie kräftig um 3,6 Prozent nach. Diese hatte am Vortag nach Geschäftszahlen noch deutlicher zugelegt. Nach einer Kaufempfehlung durch Warburg ging es für die Allgeier-Aktie um 9,8 Prozent nach oben.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Aktie der Porsche AG hat nachbörslich mit Abschlägen von rund 2 Prozent auf die Drittquartalszahlen reagiert. Porsche hat in den ersten neun Monaten wegen rückläufiger Autoverkäufe in China und Kosten für die Neuausrichtung einen Gewinneinbruch erlitten und ist nur knapp in der Gewinnzone geblieben.

USA - AKTIEN

Die US-Aktienmärkte haben am Freitag neue Rekordstände erreicht. Die vielbeachteten US-Verbraucherpreise sind im September sowohl in der Gesamt- als auch in der Kernrate auf Monatssicht etwas weniger stark gestiegen als von Ökonomen vorhergesagt. Das lindert die Sorge, dass sich die US-Zollpolitik unverhältnismäßig preisttreibend auswirken könnte. Eine Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte am 29. Oktober wird an den Märkten nun fest eingepreist. Neben den Inflationsdaten wurden die von S&P Global erhobenen Oktober-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Sie zeugten von einer stärkeren Belebung der Wirtschaftsaktivität in den USA als angenommen. Leicht stützend wirkte auch die Hoffnung auf eine Beilegung des US-chinesischen Zollkonflikts, wenn sich in der kommenden Woche US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping trifft. Unternehmensseitig legte Intel überzeugende Zahlen zum dritten Quartal vor. Die Aktie gab ihre anfangs deutlichen Gewinne im Tagesverlauf aber weitgehend ab und kam auf ein Plus von nur 0,3 Prozent. Einige Analysten hatten Zweifel an einer Trendwende bei dem Chiphersteller geäußert. Überraschend gut schnitt Ford (+12,1%) im dritten

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October 27, 2025 02:41 ET (06:41 GMT)